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Geschrieben am

ich komponiere ein lied der stille angeregt

vom späten gesang einer singdrossel sie

verzehrt sich in der hoffnung auf antwort

 

über dem see hängt zäh der abendnebel

einzig belebt vom flügelschlag ziehender

raben deren shilhouetten bald verwehen

 

echo gibt ein heiserer kranichschrei mir ist

als ruft er mich ihm nach norden zu folgen

gelockt vom grünen wallen des polarlichts

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

leise erklingt Der Stille Lied. Es erzählt von alten NebelWeisen und schürt die Sehnsucht nach dem Tanz der mystischen Nordlichter.

 

Eine Bilderflut wird durch deine Zeilen ausgelöst. Wie gerne würde ich die Polarlichter einmal sehen und hoffe inständig, dass es einmal dazu kommt.

 

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

manchmal stelle ich mir vor, dass hinter dem Polarlicht der Zugang zum Jenseits wartet. Da Grün die Farbe der Hoffnung ist, macht es das mächtige Wallen etwas freundlicher.

Danke fürs Reflektieren und LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

deine stimmungsvollen Impressionen 'im dämmrigen der nacht' gefallen

mir gut.

 

Das Feiern der Stille, gewürzt mit einer Prise Sehnsucht.

Raben und Kraniche, Boten des Todes (in neuerer Zeit) und Boten des

Glücks etc. Zum Abschluss das tolle Bild vom 'grünen wallen des

polarlichts'; einem beeindruckenden Spektakel, einem Gruß der Sonne in

finsterer Nacht.

 

silhouette

 

So wie im Dämmerlicht die Farben und Konturen uns umgebender Objekte

verschwinden und verschwimmen, empfinde ich auch deine Strophen als ein

Verwischen der realen Bildebene, die sich so öffnet und geheimnisvollen

'Kreaturen' aus dem nebeligen See und aus unserer Phantasie Raum bietet ...

 

Gern gelesen

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Perry,

 

da habe ich mich doch tatsächlich von deinem Gedicht dazu verleiten lassen, mal über den Kranich ein bisschen nachzulesen. Da die erwähnten Kraniche nach Norden ziehen, befinden wir uns also im Frühjahr, wo sie sich in ihre Brutgebiete in Nordeuropa aufmachen, nachdem sie den Winter in Frankreich und der ungarischen Tiefebene verbracht haben.

 

Beim ersten lesen hatte ich den Eindruck von Abschied, Ruhe, Traurigkeit gewonnen. Lied der Stille, die Drossel verzehrt sich, später Gesang.... Selbst die Hoffnung klingt durch "verzehrt" eher nach Hoffnungslosigkeit. Abendnebel, ziehende Raben, deren Silhouetten verwehen. Aber nach den ersten beiden Strophen kommt ja noch die dritte.

 

Da kommt der Kranich und er ruft zum Aufbruch. Und er zieht für den Sommer nach Norden. Die grüne Hoffnung, symbolisiert im grünen (herzschlaggleich pulsierenden) Polarlicht, eventuell?

 

Da diese letzte Metaphorik (der Kraniche und des kommenden Sommers) nicht so ohne weiteres verständlich ist (falls sie überhaupt so gemeint ist) fiel es zunächst gar nicht auf. Aber eigentlich ist der Wechsel von Abschied, Herbst- und Niedergangsstimmung der ersten zwei Strophen zur Schlussstrophe sehr abrupt. Es fehlt der Winter, die Ruhezeit, der vorübergehende Tod.

 

Mal abgesehen von dieser inhaltlichen Rummeckerei aber wieder klanglich sehr gut hörbare Zeilen mit einer enormen Bildwirkung.

 

Genussvoll gelesen.

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Berthold,

ja es sind überwiegend dunkle und verschwommene Bilder, die das LI auf eine stille Gedankenreise schicken.

So wie die Singdrossel sich sehnt, folgt auch das LI gedanklich dem Kranich als eine Art letzte Vision.

Danke fürs Hineinspüren und LG

Perry

 

Hallo Ruedi,

eigentlich hatte ich alle Bilder im Frühjahr verortet, selbst das Polarlicht ist in dieser Zeit gut zu sehen.

Freut mich, dass Dir die Bilder gefallen haben.

LG

Perry

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