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Geschrieben am

 

unter mir das nackte meer

glitzernde freude

gekräuselte unendlichkeit

garderobenspiegel der sonne

 

vom fernen kirchturm

zitternder glockenschlag

leise verwehend:

flüchtigkeit des augenblicks

 

plötzlich ein schrei

eine möwe hoch oben

in dunstigem blau

trunken von einsamkeit

 

wie lange noch wird mein ohr

wie lange noch wird mein auge

wie lange noch wird mein herz

empfäglich sein

für die herrlichkeiten der natur

 

denn schon gräbt dike

mit flinken fingern

die runen der vergänglichkeit

in mein gesicht

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Geschrieben

Hallo wundi,

 

dein Gedicht 'auf dem deich' gefällt mir.

Schöne Bilder hast du gezeichnet, vom unendlichen Meer, von der einsamen

Möwe, ... und dann die bange Frage des LI: Wie lange darf ich all das

noch schauen.

 

Am besten gefällt mir die letzte Strophe:

 

denn schon gräbt dike

mit flinken fingern

die runen der vergänglichkeit

in mein gesicht

 

Vielleicht müssten Dikes Finger nicht unbedingt 'flink' sein, der

Alterungsprozess läuft doch eher langsam und stetig wie ein Mühlrad?

Egal.

 

wundi, ich habe dein stimmungsvolles Gedicht gern gelesen.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Wundi,

 

mir gefällt dein Gedicht auch, wie du die Atmosphäre am Meer einfängst. Unwillkürlich vergleicht man die Weite des Meeres mit der Endlichkeit des Lebens. Und trotzdem, irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein deutsches Gedicht (damit waren die romantischen Gedichte gemeint) oder ein deutsches Lied vor Todessüchtigkeit strotzt. Du greifst diese Todessehnsucht auf, aber ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl der Larmoyanz, sondern eher fühlte ich eine Aufforderung, mich loszureißen vom melancholischen Gefühl und in die Wirklichkeit zu gehen. Gut gemacht, Wundi.

 

Angelika

Geschrieben

Hallo wundi,

Beim Lesen deines Gedichtes bekomme ich große Sehnsucht nach dem Meer. Jede Sekunde zumindest jeden Tag noch bewusster leben, das wird einem schon besonders wichtig, wenn man so langsam älter wird oder auch wenn man eine schwere Krankheit überstanden hat. Man möchte nur noch all die schönen Wunder der Natur mit ganzen Herzen genießen. Vielen Dank für das schöne Gedicht! auf dem deich

LG Josina

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