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Geschrieben am

Mir fehlt das Verständnis für eure Welt

Ihr fixiert mich an Betten….

…. Legt mich in Ketten

Wo mein Verstand in Splitter zerfällt

 

Wer hat mich hier zurückgelassen

Bloß um zu leiden….

… den Körper zu schneiden

Nicht fähig zu lieben ohne zu hassen

 

Wo ist meine Mama ich kenne sie nicht

Nur dieses Biest…

…dass Tränen genießt

Was kann ich tun das ihr Schweigen zerbricht

 

Bin ich etwa aus Schatten gemacht

Am Ufer des Styx…

… aus Trümmern des Glücks

Von Geburt um jede Hoffnung gebracht

 

Was bleibt ist nur wenig melancholischer Mut

Ein Kind der Exzesse...

... des Todes Mätresse

So brenne ich kalt in euphorischer Wut

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Geschrieben

Hallo Nike,

beeindruckend berührende Bilder eines LI, dass sich verlassen, geschunden und hoffnungslos einer Welt ohne Erbarmen gegenüber sieht.

Wer das "Biest" sein könnte bleibt für mich spekulativ, da der Text doch mehr in mystischen Bildern verharrt, aber das tut seiner Wirkung keinen Abbruch.

LG

Perry

 

PS: "Was kann ich tun dass ihr Schweigen zerbricht"

Geschrieben
PS: "Was kann ich tun dass ihr Schweigen zerbricht"

Ups, dass war mir entgangen. Danke!

 

 

Wer das "Biest" sein könnte bleibt für mich spekulativ,

Es ist diese Frau, als Mama getarnt. Wer sie in Wirklichkeit ist, weiß ich leider auch nicht.

Aber mit dieser Zeile bin ich auch sehr am Hadern. Eigentlich hatte ich "Nur diese Frau..." aber mir ist nichts eingefallen.

Na ja...

Deine Eindrücke haben aber meine bestätigt, da schaue ich wohl nochmal.

Ich bedanke mich recht herzlich.

 

Leni

Geschrieben

Hallo Leni,

 

ein sehr eindrückliches Gedicht. Auch wenn ich nicht weiß, was Du davon erlebt hast und was nur spekulativ ausgemalt ist (z.B. die Fixierung in der ersten Strophe). Das Biest / die Mutter tauchte ja schon öfter mal bei dir auf und ich verstehe diese Person als real, wenn ich auch nicht weiß, ob es sich um die leibliche oder die berühmte "böse Stiefmutter" handelt. Jedenfalls wird die "Mama", die wir gewöhnlich mit Schutz, Wärme, Liebe, Kuscheln, Trost, Geborgenheit und vielen weiteren schönen Dingen assoziieren schmerzlichst vermisst.

 

Und das LI fragt sich, ob es selbst schuld ist:

Bin ich etwa aus Schatten gemacht

Und was es tun kann:

Was kann ich tun das ihr Schweigen zerbricht

Aber hilft ja nix, es ist, wie es ist:

Von Geburt um jede Hoffnung gebracht

 

Was bleibt ist nur wenig melancholischer Mut

Jedenfalls hinterlässt der Mangel beim LI eine zerrissene seelische Ruine:

So brenne ich kalt in euphorischer Wut

Euphorische Wut ist als Ausdruck gelungen - die Wut wird genossen, heißt das für mich. Lieber eine geile Wut, als gar keine Gefühle mehr, stelle ich mir vor. Und wie könnte es auch anders sein, wenn

Nur dieses Biest…

…dass Tränen genießt

Eine sehr verfahrene und verzweifelte Situation. Was ich dennoch herauslese ist die Sehnsucht nach der "echten Mama", also der liebevollen. Dieses vernachlässigte Kind hat noch nicht ganz aufgegeben, sonst wäre es nicht so wütend. Sonst wäre die alte Hexe egal. Also gibt es noch einen Wunsch und Antrieb hin zur Verbesserung der Situation. Dies aber ist nicht alleine, aus sich selbst heraus möglich. Es benötigt zwingend die Kooperation des "Biests", dem aber die reine Bosheit, sadistische Freude beim Anblick der Tränen des Kindes unterstellt (?) wird.

 

Eine Situation wie diese erfordert m.E. eine geschützte Umgebung, in der weitere Begegnungen zwischen Biest und Hexe stattfinden könnten und Personen, die diese Begegnungen mit viel Erfahrung moderieren. Und den o.a. Willen zur Kooperation durch das Biest.

 

Ich würde mich nicht verleiten lassen, die Geschichte von "Die Schöne und das Biest" hier zugrunde zu legen. Nicht jedes Biest kann durch genug Liebe von Seiten der Schönen von seiner Biestigkeit erlöst werden. Das anzustreben könnte die Schöne umbringen.

 

Soweit mal meine Gedanken. Ach ja und bei "Nur dieses Biest ...dass Tränen genießt" ist es umgekehrt: das Tränen genießt.

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

Du machst Dir wirklich sehr viele Gedanken, lieber Ruedi...

Biest ist eigentlich der falsche Ausdruck.... Monster wäre richtig...Sadist...

Die reine Bosheit ist keine Unterstellung. Es sind Tatsachen. Beschönigende.

Ich habe in einem Buch nachgelesen: Manche Narzissten bekommen nur Kinder um den Narzissmus zu befriedigen... und es auszuleben.

Zu Liebe sind sie nicht fähig, sie brauchen nur ein Objekt das sie zerbrechen können.

Versöhnung gibt es keine. Nicht mehr, nie wieder...zu keinen Bedingungen.

Und meine Sehnsucht, auch wenn es nur eine schöne Illusion ist.

Ich habe jetzt eine neue Familie... eine Frau die mich zusammengeklebt hat. Das ist mein Sieg. Nein, unser Sieg.

Es gibt noch einen anderen Aspekt in diesem Gedicht. Aber der ist wohl zu delikat.

Was eine schöne Umschreibung für die Tatsache ist... Na ja...es würde verrückt klingen. Noch mehr als sowieso schon.

Und es spielt auch keine Rolle. Ich habe die Liebe kennengelernt. DIE Liebe. Eine zu Hause. Das ist alles was zählt.

Das ist mehr als ich jemals erwarten konnte und alles was ich jemals wollte.

 

Möglich gemacht hat es DIE Frau mit den drei Buchstaben.

Meine Alexandra, die meine gordischen Knoten zerschlägt.

Geschrieben

Hallo Nike,

 

das NiemandsKind schreit - schreit Gott und die Welt an - verschreit alle Ängste und Dämonen auf der verzweifelten Suche nach Nähe um von ihr geliebt zu werden.

 

Gefühlmäßige provokative Zeilen, die nicht anders zu schreiben sind - also genau richtig.

 

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

Hallo Nike,

 

ein sehr intimes, sensibles Gedicht. Aus den Kommentaren geht hervor, dass dein Ich keine literarische Figur ist, sondern dass es sich um dich selbst handelt bei diesem Ich. Man könnte es also als ein therapeutisches Gedicht bezeichnen. Bei dir geht es nicht um eine griechische Tragödie, obwohl du vielfach auf sie anspielst, sondern ich glaube, dass du sehr viele psychische Probleme hast, mit denen du nicht fertig wirst. Du willst angehört werden, es fehlt dir also an einer Person, der gegenüber du dich öffnen kannst. Insofern ist der Schluss des Gedichtes für mich nicht glaubwürdig. Da ist noch gar nichts in Ordnung, der Schluss ist Wunschvorstellung, denn du schlägst dich noch immer mit den Problemen herum, die dir angeblich heute nichts mehr bedeuten. Das beweist auch die Zeitform, das Präsens. Aus meiner Sicht ist es nicht einfach, nun auch noch auf die literarische Seite deines Gedichtes einzugehen. Ich denke, solche Gedichte schreibt man zur Selbsttherapie, aber davon, sie in die Öffentlichkeit zu bringen, halte ich nicht viel. Aber vielleicht hilft es dir, in die Öffentlichkeit zu gehen, und ich sehe die Dinge nur von meinem Standpunkt als Außenstehende.

 

Sieh mal, ein Zufall, mir hat vor einiger Zeit ein älterer Mann von seinen Problemen mit seinem Vater, den er nie hatte, erzählt. Er hat mir die Genehmigung gegeben, seine Leidensgeschichte in einem Gedicht ("Wechselbalg") zu erwähnen. Er hatte in der Zeit, der Nazizeit, in der er Kind war, sehr unter dem Fehlen des Vaters gelitten, seine Umgebung hielt ihn für den Schuldigen daran, dass er keinen Vater hatte - so glaubte er. Erst als er erfuhr, sehr spät, schon als Erwachsener, dass sein Vater im Krieg gefallen war, begriff er sein eigenes Leben. Dieser Mann hat seine Probleme überwunden, er hätte sie mir sonst nicht erzählen können, sagte er. Erst wenn man die Erlebnisse als vergangen ansieht, erst dann sind sie wirklich Vergangenheit, aber aufgehoben im Menschen, der mit dieser Vergangenheit lebt.

 

Lieben Gruß, Angelika

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Danke für Deine Worte und Entschuldigung das ich erst jetzt antworte.

Zuerst zu Deinem Gedicht. Da muss ich gleich erneut um Verzeihung bitten, denn ich kann es leider nicht lesen...

Versprochen!

Ein therapeutisches Gedicht ist es aber nicht... sondern eine Zustandsbeschreibung.

So fühle ich mich oftmals und ich muss lernen damit zu leben. Finsternis ist ein Teil von mir.

Ich habe jemanden der für mich da ist. Mehr als ich je zu träumen gewagt habe. Nur leider nützt es manchmal nichts, wenn das blöde Borderline übernimmt.

Dann ist alles so wie oben geschrieben. Eine Heilung gibt es nicht...aber Strategien!

Und wir haben welche.

 

Ich bedanke mich bei Dir für die Anteilnahme und auch für die kleine Anekdote.

Du wolltest mir Mut machen, dass ist sehr lieb gewesen.

Liebe Grüße Lena

Geschrieben
Gefühlmäßige provokative Zeilen, die nicht anders zu schreiben sind - also genau richtig.

Auch bei Dir wollte ich mich noch recht herzlich bedanken.

Ohne Mitleid, aber auch ohne Verachtung. Das ist ganz toll und ich weiß das sehr zu schätzen.

Weil es Hoffnung macht, selbst wenn es nur solche Kleinigkeiten sind.

 

Euch allen ein schönes Restwochenende.

Gruß Lena

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