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Geschrieben am

Alles Sterben fällt nach unten

doch das Leben strebt hinan.

In der Tiefe liegt gebunden

Schweres, Dunkles - zieht mich an.

 

Doch wie mag ich Höhe finden,

ohne Tiefen je gespürt?

Muss ich doch am Licht erblinden

wo das Dunkle mich nicht rührt.

 

Auf der Teufe wohl gegründet

in der Erde dunklem Schoß,

wo hinab kein Lichtstrahl findet,

ruht das Bauwerk licht und groß.

 

So weist alles Hohe, Helle,

jeder Sinn der hier obsiegt,

stets hinab zu jener Stelle,

wo der Grund im Dunkel liegt.

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Geschrieben

Hallo Elmar,

 

ohne Schatten kein Licht, ohne Tiefe keine Höhe, ein dialektischer Gedanke: die beiden Seiten einer Medaille, das Paar, das sich abstößt und dennoch zusammengehört. Ein Trochäengedicht, sauber geschrieben. Kleine Korrektur: S3V1 - hier ist wohl statt Teufe die Tiefe gemeint? Ich hätte mir bei diesem Gedicht auch eine durchgehende Interpunktion gewünscht. Ansonsten: Ich freu mich, so ein qualitätsvolles Gedicht hier lesen zu dürfen.

 

Angelika

Geschrieben

Liebe Angelika,

vielen Dank für Deinen Kommentar und Hinweis. Es ist schön, wenn man hier immer auch etwas neues fachspezifisches erfährt. So lese ich hier Begriffe wie Jambus oder jetzt Trochäengedicht, dazu musste ich ehrlich gesagt erst einmal googeln. Bisher schreibe ich ohne dieses Hintergrundwissen. Zur Teufe: Ja, du hast recht, es ist die Tiefe gemeint. Der alte Begriff Begriff Teufe existiert aber auch, zugegeben er ist nicht mehr zeitgemäß, aber in der Bergmannssprache findet er noch Anwendung. In einer älteren Version hatte ich tatsächlich Tiefe dort stehen, oder auch: "auf dem Fundament gegründet..." aber irgendwie habe ich ein Faible für alte Begriffe und Redewendungen. Jetzt wo ich es noch einmal lese, fällt mir auf, dass ich das "hier" im letzten Vers der 2. Zeile durch ein "klar" ersetzen muss, damit der Gedanke stimmt. Denn was hier in dieser Welt obsiegt muss nicht wohl gegründet sein. Frage: Meinst du eine durchgehende Interpunktion würde den Text aufwerten? Herzlichst Elmar

Geschrieben

Ja, meine ich, die Interpunktion würde das Gedicht nicht unbedingt aufwerten, aber evtl. abrunden. Man muss nicht jeden Dreck mitmachen. Danke auch für die Aufklärung, aber ich glaube, Teufe wird dann Täufe geschrieben. Aber "hier" verändert den Sinn gegenüber "klar" nicht unbedingt, denke ich, beides wäre für mich gültig.

 

Vielleicht sollte ich ein bisschen rummeckern, damit du mir nicht überschnappst. S1V4 - warum der Gedankenstrich, welche Funktion hat er? Weil er der Erwartung des Lesers widersprechen würde, der ja das Leichte und Helle vorziehen könnte?

 

Angelika

Geschrieben

Hallo Angelika,

ja, mit der Täufe hast du völlig recht, die schreibt sich tatsächlich mit ä - wie peinlich.

Den Gedankenstrich habe ich gesetzt, um zwei Aspekte (des Dunklen, Schweren und Tiefen) zu unterscheiden: 1. Seine Verortung, also dass es in der bzw. an die Tiefe gebunden ist, was aber noch nichts mit mir zu tun haben muss

und 2. dass das Abgründige, eine seltsame Anziehung auf mich ausübt. Interpunktionen sind nicht meine Stärke. Ich habe jetzt welche gesetzt. Vielleicht fällt dir dazu noch etwas ein. Einstweilen vielen Dank !

Herzlichst

Elmar

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