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Wie lebt man vierzig Jahre ohne Grafen?

Fragt doch mal nach im Dorfe Sellenthin

in Brandenburg, so lieblich wie verschlafen.

Betrachtet man die Herren als Gewinn?

Wer heute reist durchs Brandenburger Land,

wird zuzitiert wie nie mit Herrn Fontane,

besichtigt Parks und sonst noch allerhand,

und jeder fühlt sich wieder als Germane.

 

Ostelbien hat vom Schloss Besitz ergriffen,

die Herrenreiter und die Itzenplitze,

von dem dereinst sie ruhmlos ausgekniffen,

uns blieben die verwaisten Herrensitze.

Da stehen sie, vom Dache weht die Fahne,

der edle Hausherr wandelt durch die Räume,

zitiert im Gehen vor sich hin Fontane

und hinterm Schloss erzittern Birnenbäume.

 

Frau Rosamunde Pilcher wär entzückt:

Leis durch die Nacht tönt eine Nachtigall.

Hach, Landleben – wie es die Seele schmückt!

Perfekt wie einstens vor dem großen Knall.

Man hat uns wahrlich viel schon aufgehalst,

nun auch noch diese Adelssippenplage,

die sich durch Wiesen, über Felder walzt.

Auch dies der Preis für unsre Niederlage.

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