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Geschrieben am

im sommer wäre es jetzt draußen schon hell

und die sonne hätte längst ans fenster geklopft

lockend gerufen komm endlich aus den federn

 

noch aber steht das jahr vor der frühlingsswende

die spatzen sitzen mit matten vogelbeeraugen

und gebauschten federn im sträuchergeäst

 

auf dem tisch steht noch das bauchige weinglas

der rest des rots darin gleicht dem lippenoval

dessen atem ich nach wie vor hauchwarm spüre

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

das LI erwacht zeitig und steht auf, doch draußen ist es noch dunkel /

dämmrig und es sieht lediglich ein paar Spatzen, die ihrerseits auf den

Morgen warten.

Das LI betrachtet ein Weinglas und erinnert sich an die Nähe des LD.

 

Meine Gedanken:

 

Während draußen der Frühling / der neue Tag noch auf sich warten lässt,

scheint das LI Vergangenem nachzuspüren: ob der hauchwarme Atem des LD

von der vergangenen Nacht erzählt oder von weiter zurückliegenden

Erinnerungen - bleibt offen.

 

Zu früh erwachen und auf den anbrechenden Tag warten und Erinnerungen

nachhängen die vergangen sind, in beiden Fällen lebt das LI mE außerhalb

des Hier und Jetzt.

Während die Natur jedoch ihrem großen (Frühlings-) Auftritt

entgegenfiebert, vermitteln die Gedanken des LI eine herbstliche Stimmung.

 

Gern gelesen, gern sinniert.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Perry,

 

die beschriebene Situation lässt sich sehr gut nachempfinden, wobei mehrere Gefühlszustände spürbar werden. Für mich schien das LI eine Sehnsucht in sich zu haben - nach vergangenem (dessen atem ich nach wie vor hauchwarm spüre) und auch nach zukünftigem (und die sonne hätte längst ans fenster geklopft).

Hat die fehlende Großschreibung eine Bedeutung?

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Berthold,

Du hast mal wieder die im Text enthaltenen Intentionen gut herausgespürt.

Freut mich, dass Dir die verschiedenen Stimmungen gefallen haben.

LG

Perry

 

Hallo Lichtsammlerin,

ja das LI pendelt zwischen lebensherbstlicher Erinnerung und frühlingshaftem Sehnen. Die reduzierte Textdarstellung (keine Satzzeichen und Großschreibung) soll der Bildsprache mehr Raum geben und ist ein durchaus gängiges Stilmittel in der heutigen Lyrik.

Danke fürs Hineinspüren und LG

LG

Perry

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