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Der November hat ein monochromes Schiefergrau gewählt, in das er den anbrechenden Morgen taucht.

Die Stadt wirkt wie eine Bleistiftskizze, nur unterbrochen vom fahlen Neon der Reklameschilder.

Kleine Windböen treiben Nieselregen schräg vor sich her, der alle Konturen verwischt und winterliches Frösteln in die Gesichter der Passanten sprüht.

Jeder der bei diesem Sauwetter schon unterwegs ist weiß mit ziemlicher Sicherheit das die Sonne sich heute versteckt halten wird.

Trotzdem streben die Menschen die tristen Straßen entlang, auf dem Weg zu langweiligen Jobs, der ersten Flasche entgegen oder um den Dealer aus dem Bett zu klingeln und ein paar zerknitterte Geldscheine gegen ein bisschen Wärme und Vergessen einzutauschen.

Mittendrin steht eine junge Frau, ihr Name ist Rahel. Bald wird ihn jeder kennen, aber das kommt erst später.

Der rote Umhang mit der großen Kapuze, den sie über ihr weißes Leinenkleid geworfen hat, dass ihre Reinheit symbolisiert, wirkt wie ein wohl gesetzter Kontrapunkt, zu diesem Tag.

Die schläfrige Menge brandet träge um sie herum, während sie noch dabei ist sich in der Fremde zu orientieren.

Wo wir nur grau sehen, prasseln die Eindrücke zahlreicher auf sie ein als der feine Regen.

Der Vater hat sie gut vorbereitet, aber dieses laute schmutzige Sündenbabel selbst und mit allen Sinnen zu erleben ist etwas ganz anderes.

Lärm und Gestank gehen von der Blechlawine aus, die sich auf der Straße langsam vorwärts schiebt.

Die Fahrer sind hinter den Autoscheiben kaum zu erkennen, aber sie begreift das Drängeln, den Zweck der Hupen und der aggressiven Gesten, die allgegenwärtig scheinen.

Laute Musik dröhnt aus den Fahrzeugen, wahrscheinlich gotteslästerlich und derbe Flüche, bei denen sich diese Frage gar nicht erst stellt.

Rahel erschaudert und wendet sich den Leuten auf dem Gehweg zu.

Ein jeder scheint damit beschäftigt, den anderen zu ignorieren.

 

Die Köpfe halten sie gesenkt, denn viele von ihnen stehen im Bann kleiner technischen Geräte, über die ihre Hände fliegen und die zum Dank ihre freudlosen Gesichter erhellen.

Manche haben unförmige Apparate auf dem Kopf, aus denen dumpfe klopfende Rhythmen dröhnen.

Niemand lächelt oder interessiert sich für den anderen, vom Geschenk des anbrechenden Tages ganz zu Schweigen.

Kein Wunder, taub und geblendet wie diese Menschen sind.

Am schlimmsten aber sind die Frauen.

Sie tragen ihre Haare offen, den Kopf stolz erhoben, ohne eine einzige Spur von Demut.

Im Gegenteil, sie suchen ihre Verderbtheit mit Schmuck und hinter geradezu obszöner Maskerade zu verbergen.

Aber Rahel können sie nicht täuschen, diese bemalten Huren, mit den knallroten Lippen.

Ein neuerlicher Schauer durchläuft sie, Empörung steigt in ihr auf, denn nirgends ist ein Zeichen von Gott zu erkennen.

 

Plötzlich steht ein Mann neben ihr.

„Alles in Ordnung, Schwester?“

Er wirkt freundlich und sie braucht einen Moment, um zu begreifen was er damit meint.

Dann fällt es ihr wieder ein.

Um ihren Hals baumelt ein Kreuz, das Symbol der Ketzer.

Schon bleiben andere neugierig stehen, um sie anzustarren, tippen ihren Nebenmann an und deuten in ihre Richtung.

Der Mann wiederholt seine Frage, er wirkt ehrlich besorgt.

Das ist nicht gut, Aufmerksamkeit ist das Letzte was sie gebrauchen kann.

Sie zwingt sich ein Lächeln ins Gesicht, und ihre Augen dazu ihn direkt anzusehen.

„Der Herr möge dich segnen“ presst sie hervor und krönt ihre Vorstellung indem sie ein flüchtiges Kreuzzeichen über ihn schlägt.

Ohne eine Antwort abzuwarten zieht sie sich die große Kapuze tiefer ins Gesicht, verschränkt die Hände vor der Brust, als wolle sie beten und setzt sich in Bewegung.

Gott hat ihr einen kleinen Schubs gegeben.

Rahel hält den Kopf gerade so weit oben, dass sie die Hausnummern im Auge behalten kann und blendet den Rest aus.

Sie denkt an ihre Schwester Lea die jetzt ebenfalls unterwegs ist, um Gottes Werk zu tun.

Und an Samuel, der tot ist.

Vor wenigen Stunden waren sie zu dritt in die große Maschine gestiegen und nachdem sie das Gift getrunken hatte, waren ihnen Namen verliehen worden.

Ein Sklave und zwei Mägde aufgenommen in den Kreis des Höchsten, wiedergeboren im Licht.

Die beiden Schwestern waren heute angekommen, Samuel viele Jahre vor ihnen.

Nun ist er bereits bei Gott und Rahel ist froh darüber das Samuel so mutig gewesen ist.

Andernfalls hätte sie ihn selbst töten müssen.

Sie hatte die Kleidung vom Beifahrersitz genommen und das Schwert, welches nun unter ihrem Mantel verborgen ist.

Kalt und schwer hängt es an ihrem Körper, aufgeladen, mit dem gerechten Zorn des Allmächtigen.

Samuel war noch nicht lange tot, sein Körper war noch warm gewesen.

Einen Moment war sie versucht ihm den Segen zu erteilen, hatte es aber dann doch nicht gewagt.

Schließlich war sie am Ende nur ein törichtes Weib, unrein und mit ewiger Schuld behaftet.

Und doch hat es Jesus gefallen mich zu einem Soldaten zu machen, denkt sie.

Als Rahel vom Licht wandele ich nun durch die Straßen von Gomorra. Bereit das Schwert zu erheben, gegen die Ketzer und Apostaten.

Stolz lodert kurz in ihrem Inneren auf.

Doch gleich darauf spürt sie die zackige Narbe, die ihr Gesicht vom linken Wangenknochen bis zum Kinn teilt und die sie an ihren Platz erinnert.

Hochmut hat immer seinen Preis und Schönheit birgt das Übel der Sünde in sich.

Sie hat ihre Lektion gelernt.

Bismarckstraße Nummer 43 ist nicht mehr weit und liegt gegenüber, auf der anderen Straßenseite.

Das Haus aus schmutzig rotem Ziegelstein wirkt wie eine Trutzburg.

Es liegt direkt an der Straße, scheint sich aber ein wenig verschämt in den Hintergrund zu ducken, ganz so als weiß es um die Sündhaftigkeit der Ketzerei, die es unter seinem Dach beherbergen muss.

Rahel überquert zielstrebig die Straße.

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Geschrieben

Neben dem Haus liegt ein kleines Geschäft.

Männer stehen an hohen braunen Tischen, rauchen in aller Öffentlichkeit und schütten den Inhalt kleiner grüner Flaschen in dampfende Plastikbecher.

Das muss Alkohol sein, wird ihr bewusst.

Links und rechts von ihnen gibt es Regale in denen Schriften liegen.Kann das echtes Papier sein?

Sie schaut sich um, weil sie instinktiv erwartet irgendwo einen Schriftgelehrten zu entdecken, aber natürlich sieht sie niemanden.

Dann wird ihr der eigene Irrtum bewusst, denn hier, ist das Normalität. Noch.

Sie muss sich zusammenreißen.

Man hat ihr ein paar Stunden mehr Zeit gegeben, falls Lea versagt.

Weniger Gift oder eines das langsamer wirkt, sie kann es nicht mit Sicherheit sagen und es spielt auch keine Rolle.

Solange sie nur ihre Aufgabe erfüllt, aber dazu darf sie nicht trödeln.

 

Schon im Weitergehen begriffen fällt ihr Blick auf eine der Auslagen.

Aus dem Regal leuchten ihr von bunt bedrucktem Papier die Gesichter junger Frauen entgegen. Als wäre das noch nicht schlimm genug hat man auch ihre Körper abgelichtet. Lächelnd recken sie ihren Po in Gottes Antlitz, nackte Brüste blitzen.

Rahel wankt.

Schamesröte schießt ihr ins Gesicht und sie wird sich der Gegenwart der Männer nur allzu bewusst, die allerdings keine Notiz davon zu nehmen scheinen, als wäre es das Normalste der Welt.

Entsetzen breitet sich aus, dann kommt der Zorn.

Das Schwert an ihrer Hüfte scheint plötzlich heiß zu brennen und ihren Namen zu rufen.

Sie ringt um Fassung, dass Haus Nummer 43 ist fast vergessen.

Die Männer haben sie nun bemerkt und glotzen dumm zu ihr herüber.

Wie können sie es wagen, diese Frevler!

Nein, denkt sie kalt ich werde euch läutern…

Einen Moment schwankt sie über dem Abgrund, droht darüber zu stürzen.

Dann nimmt sie eine Bewegung am Rand ihrer Sichtfeldes wahr.

Ein kleiner Junge hüpft auf den Gehweg, einem fröhlich gelben Ball hinterher.

Das allein hätte wahrscheinlich nichts mehr bewirkt, doch dann hört sie die Frau rufen.

„Noooaaah, warte. Tausendmal habe ich Dir schon gesagt, dass Du nicht auf Straße laufen sollst.“ ruft sie.

Der Name holt Rahel in die Realität zurück.

Ein hübsches Paar kommt aus dem Hauseingang, der Mann hat ein grünes Kinderfahrrad unter den Arm geklemmt, dass er jetzt sanft auf die Erde setzt.

Die Eltern reden vertraulich und in unangemessener Zärtlichkeit miteinander, die Frau lacht über irgend etwas.

Der kleine Junge ist bereits aufgestiegen und für eine Sekunde wirkt es so als könne er das Gleichgewicht nicht halten, bevor er sich doch fängt.

Er fährt ein kurzes Stück und bleibt direkt vor ihr stehen.

Immer noch halb benommen dreht sie sich zu ihm um, ihre Hände haben ein Eigenleben entwickelt und nesteln bereits an den Knöpfen des Umhanges.

„Du bist Noah?“ fragt sie nicht unfreundlich und macht einen Schritt auf ihn zu.

„Mein Name ist Noah Keller, ich bin schon sechs“ antwortet der Junge höflich.

„Und ich kann schon Fahrrad fahren, ohne Stützräder! Papa hat es mir beigebracht.Das Fahrrad ist neu. Eigentlich wollte ich lieber ein blaues, weil das meine Lieblingsfarbe ist, aber das ist auch gut. Kannst Du Fahrrad fahren?“

Erwartungsvoll sieht er zu Rahel auf und noch bevor sie etwas erwidern kann, plappert er schon weiter.

„Bist Du eine Zauberin? Ich habe nämlich ein Buch und darin ist eine Frau, die genauso aussieht wie…“

„Noah, komm sofort zurück“ ruft seine Mutter, die immer noch im Hauseingang steht. „Und lass die nette Frau in Ruhe.“

Sie nickt freundlich zu ihr herüber.

„Entschuldigen Sie bitte Schwester, er ist manchmal so ungestüm“.

Weiter kommt sie nicht, dann entgleisen ihre Gesichtszüge.

Denn jetzt haben ihre Hände die Arbeit vollbracht und das Schwert, in Wirklichkeit eine Schrotflinte, vom Typ Mossberg 590, liegt nun drohend darin.

Rahels selten benutzte Stimme donnert schneidend durch den grauen Novembermorgen.

 

„Schreit Babel von allen Seiten den Kampfruf entgegen! Es muss sich ergeben, seine Säulen fallen, seine Mauern werden niedergerissen. Ja, das ist die Rache des Herrn. Und so nehme ich nun Rache an Babel! Was es selber getan hat, das tue ich jetzt an ihm!“

 

Der Abzug ist leichtgängig, der Schuss ohrenbetäubend laut.

Noah verschwindet in einer Blutfontäne und wird buchstäblich von dem grünen Rad gerissen, bevor er hart auf den Asphalt prallt.

Er lebt noch, sein Körper zuckt wild, während um ihn herum das Chaos ausbricht.

Menschen schreien, laufen panisch davon, die Welt gerät in Bewegung.

Außer für Rahel, Rahel vom Licht, für die die Zeit nun eine kleine Ausnahme macht und sich in zähen Sirup verwandelt.

Der Schaft pumpt eine neue Patrone in die Kammer, die leere Hülse scheppert heiß und leuchtend rot auf den Bürgersteig.

Erneut geht Gottes Zorn wie eine Faust auf den Jungen nieder.

 

„Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra!“

 

Sie schreit jetzt.

All die Jahre, die Entbehrungen fallen von ihr ab, Schmerz und Pein kulminieren in diesem Augenblick.

Noahs Vater stürzt auf sie zu und auch ihm wird die Gerechtigkeit Gottes zu Teil.

Er ist sofort tot.

Wütend pumpt Rahel die nächste Patrone in die Kammer.

Die Männer vor dem Laden fallen ihr ein, die nackten Frauen, achtlos auf Papier zur Schau gestellt, ganz zweifellos gegen ihren Willen.

Oh, sie kennt solche Männer nur allzu gut!

Und die Schmerzen, die sie einer Frau bereiten, das Keuchen, die Erniedrigung und die widerlichen Gerüche.

Nur ein paar Schritte wären nötig, ein kurzer Weg bis zur Rache.

Dann fährt ihr ein gellender Schrei bis ins Mark und als sie sich umdreht sieht sie Noahs Mutter auf der Erde hocken, den zerfetzten Körper ihres toten Kindes in Armen wiegend, halb wahnsinnig vor Schmerz

Heiße Tränen fließen in Strömen, sie schreit ihren Kummer laut in den Morgen.

Zum zweiten Mal an diesem Tag reißt sich Rahel vom Abgrund zurück.

Ein Anflug von Mitleid keimt in ihr auf den sie sich sofort verbietet.

Erneut erhebt sie das Gewehr und richtet es auf die trauernde Frau.

 

Aber weil du die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben.“

 

Reinigendes Feuer flammt aus dem Lauf der Waffe und ein heftiges Nachladen später ein zweites Mal.

Dann ist es vorbei.

Ein metallisches Klicken zeugt davon das dieses Werkzeug seine Magie verloren hat.

Die Frevler sind gerichtet und nur zu diesem Zweck wurde es erschaffen, genau wie sie selbst.

In der Ferne erschallen Hörner, sie künden vom Kommen der Hüter dessen was sie hier fälschlich für Recht und Gesetz halten.

Nicht mehr lange wie sie weiß.

Rahel fühlt sich müde als der Zorn abebbt, ihre Kraft ist ebenfalls aufgebraucht.

Das erkaltende Schwert gleitet ihr aus den Händen, sie löst den Umhang und mit beidem fällt auch aller Groll von ihr ab.

Vorsichtig lässt sie sich auf die Knie sinken, faltet die Hände, die jetzt zittern, um Zwiesprache mit Gott zu halten.

Mitten im Blut der gefallenen Feinde.

Ob ihr Auftrag beendet ist und Lea erfolgreich war wird sie bald wissen.

Die Hüter werden es ihr sagen.

Rahel lächelt, dann senkt sie den Kopf und fängt an zu beten.

Geschrieben

Hallo Sushan,

 

ich bin nun schon eine ganze Weile um deine Geschichte 'Rahel'

herumgeschlichen, denn solch metzellastige Themen sind in der Regel

schwer verdaulich ... Wenn ich mich recht erinnere hast du zurückliegend

von zwei Frauen geschrieben, die eine Polizeistation, hm, derangiert

haben. Da ging es auch recht blutig zu.

Aber gut, zurück zu 'Rahel'.

 

Im Folgenden schildere ich dir meine Gedanken zu deinem Werk. Wenn du

etwas damit anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die

Tonne. - Nichts ist böse gemeint.

 

Ort der Handlung: Gomorra, die Prota: Rahel. Sie soll 'Ketzer und

Apsotaten' bekämpfen; das Motiv der Rache steht im Vordergrund. Dabei

greifst du zurück auf alttestamentliche Stoffe.

 

Dein Schreibstil ist gut zu lesen, er ist bildhaft und klar und deine

Geschichte entwickelt sich mE stetig, so dass ich neugierig bleibe und

gern weiterlese.

Was du hier eingestellt hast, ist der erste Teil eines größeren Ganzen.

Und da ich Stand heute nur diesen Teil kenne, kann ich die

Gesamtwirkung, Intention, Entwicklung etc. deiner Geschichte noch nicht

würdigen. Aber du hast mich soweit neugierig gemacht, dass ich die

folgenden Teile der Geschichte lesen werde ...

 

 

Rahel hat den Auftrag in Gomorra ein Blutbad anzurichten; ihr eigener

Tod wird dabei eingeplant und durch einen 'Gifttrunk' sichergestellt.

 

*Und doch hat es Jesus gefallen mich zu einem Soldaten zu machen, denkt sie.

(Off-Topic:

Auch wenn im Namen Jesu im Laufe der Jahrhunderte zahllose Kriege und

Verbrechen begangen wurden, bezweifle ich persönlich stark, dass Jesus der

Missbrauch seines Namens 'gefallen' hat und gefällt. Seine Botschaft war und ist

jedenfalls eine ganz andere.)

 

Rahel erschießt mit einer Flinte kaltblütig eine junge Familie: Vater, Mutter,

Sohn.

 

*Vorsichtig lässt sie sich auf die Knie sinken, faltet die Hände, die jetzt

zittern, um Buße zu tun.

Der Begriff 'Buße' passt hier nicht so recht, meine ich, zumal Rahel ja glaubt, ihr Tun

gefalle Jesus. Auch ist die Zeit für Bußübungen etc. recht knapp bemessen.

 

 

*Schiefergrauer November schraffiert die Stadt in den anbrechenden

Morgen, wie eine Bleistiftskizze.

Der Satz passt nicht ganz.

Das Licht des anbrechenden Novembermorgens taucht die Stadt in

monochromes Schiefergrau ... oder so ähnlich.

 

 

*Mittendrin steht die junge Frau namens Rahel.

Ich meine, hier wäre es stimmiger deine Prota mit einem unbestimmten

Artikel zu etablieren.

Mittendrin steht eine junge Frau ...

 

 

*Die schläfrige Menge brandet träge um sie herum, während sie noch dabei

ist sich in der Fremde zu orientieren.

'Um etwas herumbranden' passt nicht so recht. Eher:

Die schläfrige Menge strömt träge an ihr vorbei ... oder so ähnlich.

 

 

*Die Fahrer sind hinter den Autoscheiben kaum erkennen, aber sie begreift

aber das Drängeln,

... kaum zu erkennen ...

Zweimal 'aber'.

 

*Jeder scheint in Eile zu sein,

Weiter oben sprichst du von einer 'schläfrigen Menge'. Die beiden Aussagen

sind widersprüchlich.

 

Mein Fazit:

Sushan, ich meine, du hast einen sehr gepflegten Schreibstil und Talent.

Jetzt interessiert mich vor allem die Antwort auf die Frage: Warum hat

Rahel dieses Verbrechen begangen?

 

Ich bin neugierig wie die Geschichte weitergeht.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Lieber Berthold, ich möchte mir bei Dir bedanken, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen Text so genau zu lesen.

Darin sind wirklich ein paar Fehler enthalten und ich bin froh das Du sie mir aufgezeigt hast. Das kommt manchmal auch wenn man den Text einige Male ändert, Zeilen verschiebt usw. Ich bin noch nicht wirklich gut darin mit so viel Text zu hantieren.

Die Sache mit der "trägen Menge" die dann plötzlich in Eile ist, war mir beim schreiben auch aufgefallen, ich dachte aber, dass kann ich später nochmal ändern, wenn ich es überarbeite. Und dann habe ich es vergessen.

Da muss ich sorgfältiger werden und genauer hinschauen.

Ansonsten plagt mich auch dieser Eingangssatz. Irgendwie bin ich manchmal etwas zu verliebt in meine Bilder und Szenen bzw. in einzelne Begriffe, um die ich dann mit Macht irgendwas herumkonstruiere. Das geht mir bei den Gedichten auch so.

Die kleinen Sachen bügele ich mal sofort aus, an den Rest werde ich mich morgen früh setzen.

Vielen Dank, es hilft mir sehr!

 

. Wenn ich mich recht erinnere hast du zurückliegend

von zwei Frauen geschrieben, die eine Polizeistation, hm, derangiert

haben. Da ging es auch recht blutig zu

Das stimmt, irgendwie habe ich einen Hang zu Raub, Mord und Vergewaltigung.

Mir geht dieses Düstere irgendwie leichter von der Hand, dass erstaunt mich selbst immer wieder.

Die andere Geschichte habe ich gar nicht zu Ende geschrieben. Ich mache ja gerade einen Schreibkurs und die Dame hat Gefallen an der Thematik gefunden, sodass wir damit jetzt was anderes machen. Sie ist bei ihrem Lektorat übrigens weit weniger feinfühlig als Du.

Aber es ist hilft auch, ich will es ja lernen.

Im Grunde ist das hier jedenfalls dieselbe Grund Prämisse und eine Abwandlung des klassischen Racheengel Motivs. So ist es jedenfalls gedacht.

Ich könnte sogar die dahinterliegende Motivation aufklären ohne meinen Plot zu verraten.

Aber ich möchte natürlich auch sehen ob es so funktioniert wie ich es mir überlegt habe. Denn ich habe dafür einiges recherchiert und nachgelesen.

 

Ich würde mich sehr freuen und mich geehrt fühlen wenn Du den Rest auch noch lesen magst.

Es fühlt sich für mich immer ganz besonders an wenn jemand meine Sachen liest, den ich nicht dazu zwinge (Testleser) oder dafür bezahle.

Eigentlich wollte ich heute schon den Rest veröffentlichen, aber dann ist mir aufgefallen das mir ein wirklich großer Logikfehler unterlaufen ist.

Nun muss ich es nochmal weitgehend neu machen, auch wenn glücklicherweise das Grundgerüst davon nicht betroffen ist.

 

Vielen Dank für die sehr konstruktive Kritik, die mir sehr weiterhilft!

Einen schönen Abend und eine gute Nacht.

LG Yue

Geschrieben

Hallo Yue,

 

es freut mich, dass du mit meinem Kommentar etwas anfangen kannst und du

so ausführlich und freundlich geantwortet hast.

Sobald du den Rest deiner Geschichte eingestellt hast, werde ich sie

lesen und versuchen zeitnah zu kommentieren.

Da ich bei meinem Kommentar nur einen Teil deines Textes genauer unter

die Lupe genommen habe, habe ich mir nun auch noch den Rest genauer

durchgeschaut.

 

LG

Berthold

 

 

*Die Köpfe halten sie gesenkt, denn viele von ihnen stehen im Bann

kleiner technischen Geräte, über die ihre Hände fliegen und die zum Dank

ihre freudlosen Gesichter erhellen.

Logik:

Wenn besagte technische Geräte die 'Gesichter erhellen', sollten die

Passanten doch nicht mehr soo freudlos dreinblicken. Oder?

 

*Sie tragen ihre Haare offen, den Kopf stolz erhoben, ohne eine einzige

Spur von Demut.

Auch hier: Freudlosigkeit vs. stolzer Blick?

 

*Ohne eine Antwort abzuwarten zieht sie sich die große Kapuze tiefer ins

Gesicht, verschränkt die Hände vor der Brust, als wolle sie beten

In der Regel werden beim Beten die Hände gefaltet. Also:

... faltet die Hände (vor der Brust) ...

 

*Vor wenigen Stunden waren sie zu dritt in die große Maschine gestiegen

...Ein Sklave und zwei Mägde ...Die beiden Schwestern waren heute

angekommen, Samuel viele Jahre vor ihnen.

Vor wenigen Stunden vs. vor vielen Jahren

Ist Samuel also nicht die dritte Person von der du hier sprichst?

 

*scheint sich aber ein wenig verschämt in den Hintergrund zu ducken,

ganz so als weiß es um die Sündhaftigkeit der Ketzerei,

Eher: ... als wisse es um die Sündhaftigkeit ...

 

*sie wird sich der Gegenwart der Männer nur allzu bewusst, die

allerdings keine Notiz davon zu nehmen scheinen, als wäre es das

Normalste der Welt.

Bezug?

Nehmen die Männer keine Notiz von ihr als Frau oder meinst du

tatsächlich sie nehmen keine Notiz von einem 'Bewusstwerdungsprozess',

der in Rahel abläuft?

 

*dass Du nicht auf Straße laufen sollst.“ ruft sie.

... auf die Straße ...

 

*„Noah, komm sofort zurück“ ruft seine Mutter, die immer noch im

Hauseingang steht.

... zurück", ruft ...

 

*„Entschuldigen Sie bitte Schwester, er ist manchmal so ungestüm“.

... ungestüm."

 

*Weiter kommt sie nicht, dann entgleisen ihre Gesichtszüge.

Denn jetzt haben ihre Hände die Arbeit vollbracht und das Schwert, in

Wirklichkeit eine Schrotflinte,

Bezug.

Denn jetzt haben Rahels Hände ...

 

*Rahels selten benutzte Stimme

Klingt so, als könnte nicht nur Rahel selbst ihre Stimme

gebrauchen, sondern auch andere Menschen sie irgendwie nutzen?

 

*Ein metallisches Klicken zeugt davon das dieses Werkzeug

... davon, dass ...

 

************

... und Tschüss.

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