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Zwei, um das Baby zu halten, zärtlich und sacht,

zwei, die es tragen am Tag und bei Nacht,

eine streichelt sanft die flaumigen Härchen,

zwei suchen fieberhaft nach Schnulli und Bärchen,

eine legt sich kühlend auf die fieberheiße Stirn,

zwei erheben sich betend zum Himmelsgestirn,

zwei wechseln die Windeln wohl tausendmal,

eine hält das Fläschchen mit dem putzigen Wal,

eine wischt das Mündchen ab nach dem Brei,

vier sind auf dem Spielplatz immer dabei,

eine hält das Kind beim ersten Schritt,

eine hat immer Feuchttücher mit,

eine wischt liebevoll Tränen hinfort,

zwei tragen das müde Kind an jeden Ort,

zwei, die kaputte Hosenknie flicken,

zwei, die wärmende Schals fürs Kind stricken,

eine, die das Kind zur Schule führt,

eine, die die Bolognese rührt,

zwei, die klatschen vor Freude und Stolz,

eine klopft vorsichtshalber auf Holz,

zwei, die schließlich das Brautkleid hochhalten,

zwei, die beim Abschied zitternd erkalten,

eine segnet nochmal mit sanfter Gebärde,

und alle regen sich täglich ohne Beschwerde.

 

Dies sind die Hände der Mütter und es gibt noch viele mehr,

die malen und basteln und backen und schlichten.

Nur auf die Hände, die Kinder schlagen,

sollten die Mütter lieber verzichten!

  • Antworten 8
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aktivste Mitglieder in diesem Thema

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Geschrieben

Hallo Sternenstaubsucher,

 

Deine Worte sind wie eine Erinnerung daran, was Mütter doch alles für ihre Kinder tun (meistens). Man erinnert sich natürlich schwerlich an die ersten Lebensjahre, aber in Deinem Gedicht steckt eine Wertschätzung dafür, unabhängig von der bewussten Erinnerung.

Eine Sache hat mich irritiert - "vier sind auf dem Spielplatz immer dabei" - woher kommen die "vier" Hände? Meinst du damit eine weitere Person, Vater oder so?

Es hat mich jedenfalls sehr berührt, wenn ich an Hände denke ist das immer negativ verbunden, und hier lese ich auch eine tiefe Dankbarkeit für all das Gute das Hände tun und geben können.. Danke dafür.

Nur auf die Hände, die Kinder schlagen,

sollten die Mütter lieber verzichten!

Dem schließe ich mich kommentarlos an.

 

Bei diesem Vers:

"eine streichelt die flaumigen Härchen

zwei suchen fieberhaft nach Schnulli und Bärchen"

könntest Du evt. das Maß noch anpassen, fällt ein wenig aus dem Lesefluss. Im zweiten Vers zB statt "fieberhaft" "rasch" oder im ersten Vers ein Wort einfügen "eine streichelt ruhig die flaumigen Härchen".

Als kleine Idee..

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Michael!

 

Das Lied kenne ich. Ein wunderbarer Text. Vor allem zur damaligen Zeit, in der es oft nach gang und gäbe war, Kinder zu schlagen. Und diese "netten" Ausreden der Eltern: Kinder, die nicht geschlagen werden, werden Verbrecher! Das tut uns mehr weh als dir! Daran bist du selbst schuld!

Einfach widerlich!

 

LG

Sternenstaubsucher

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin!

 

Ist dir noch nie aufgefallen, dass Mütter mehr als nur zwei Hände haben? Man sieht sie nicht alle, aber sie sind da. Z.B. auf einem Kindergeburtstag: da kommt unweigerlich der Moment, in dem das große Chaos ausbricht. Einer schmeißt die Saftgläser um, ein anderer bolzt mit dem Fußball im Wohnzimmer, einer hat sich in die Hose gemacht, ein anderer heult, zwei streiten sich um das letzte Kuchenstück ... In so einem Moment stehen Mütter einen Moment lang einfach nur völlig hilflos da und starren in den Trubel. Und genau in dem Moment wachsen Müttern acht zusätzliche Arme und Hände, damit sie alles gleichzeitig erledigen können - jedenfalls kommt es einem so vor. Und auf dem Spielplatz braucht man auch mehr als zwei Hände. Um gleichzeitig das Kind anzuschaukeln, mit Förmchen Sandkuchen backen, beim balancieren helfen und und und. Im übertragenen Sinne natürlich. Ich selbst glaube, dass einer Mutter nach der Geburt ihres ersten Kindes mindestens 40 weitere Arme und Hände wachsen - und jede einzelne ist wichtig. Stell dir das Gedicht so vor, dass mit jeder Hand und der Tätigkeit, die sie ausübt, jeweils eine oder zwei oder vier zu den beiden üblichen dazu kommt. Jede Hand steht quasi für sich.

 

Danke für den Tipp wegen dem Versmaß. Werde es gleich korrigieren.

 

LG

Sternenstaubsucher

Geschrieben

Hallo Sternenstaubsucher,

 

das ist mir tatsächlich noch nie aufgefallen

Ich hatte das Gedicht so gelesen, dass zwei Hände all diese Dinge abwechselnd machen, nicht dass jede Hand für sich steht. Ist aber ein schöner Gedanke. Ich habe (bewusst) meist nur zwei Hände meiner Mutter kennengelernt, und auf die hätte ich oft gerne dankend verzichtet.

Eine Mutter als "Superman, äh Superwomen" habe ich mir nie vorgestellt. Aber es stimmt vermutlich, es wird ja oft unterschätzt was Mütter alles tun und machen und dazu noch gleichzeitig.

Das Bild einer Mutter mit vierzig Armen muss ich mir allerdings noch mal durch den Kopf gehen lassen, bin nicht ganz sicher ob mit die Vorstellung Angst macht oder belustigt oder doch gefällt. Nützlich ist es wohl.

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Im Normalfall sieht man ja nur zwei.

 

Ich hab auch nur von meiner Mutter die zwei Hände gespürt, die man nicht sollte. Für das Kind, das ich damals war, natürlich sehr schlimm, aber ich habe auch etwas daraus gelernt: als ich selbst Mutter wurde, habe ich mir ganz bewusst gesagt, dass ich nicht so sein will wie meine Mutter. Ich will meine Kinder nicht schlagen. Und ich konnte den Teufelskreis tatsächlich durchbrechen. So gesehen, sind auch schlechte, schlagende Mütter nützlich: sie lehren uns, wie man es nicht machen sollte!

 

Einer, der genau dieses Thema genau auf den Punkt gebracht hat, ist Rolf Zuckowski. Zwar geht es in seinem Lied nicht ums schlagen, sondern um leider übliche Erziehungssprüche, die er selbst als Kind schon schlimm fand und plötzlich bemerkt: ich sag ja genau die gleichen Sachen zu meinen Kindern wie meine Eltern zu mir damals. Und er erkennt: So wollt ich doch nie sein!

 

https://www.youtube.com/watch?v=qUMRJiVi6V4

 

 

Und wie bin ich jetzt eigentlich von Mütterhänden zu Rolf und seinen Freunden gelangt??? *kopfkratz*

Geschrieben

Hallo Sternenstaubsucher,

 

auch ich finde das dein Gedicht sehr schön geschrieben ist und auch uns Kinderlose zeigt was alles eine Mutter leisten muss um ihr Kind groß zu bekommen.

 

Habe ich sehr gerne gelesen.

 

LG

 

Kydrian

Geschrieben

Hallo Kydrian!

 

Auch Kinderlose haben in der Regel eine Mutter - wenn auch manchmal keine besonders tolle. Und ich glaube, man kann auch den nicht so guten Müttern mal Danke sagen, denn ein paar der oben beschriebenen Hände werden auch sie gehabt haben. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel.

 

LG

Sternenstaubsucher

Geschrieben

Guten Morgen Sternenstaubsucher,

 

klar hast du recht, das auch Kinderlose Frauen oder Männer Mütter haben. Und bedankt habe ich mich bei meiner Mutter auch oft. Hier also kein Widerspruch. Danke für die Erinnerung daran.

 

LG

 

Kydrian

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