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Geschrieben am

Wie, Vater

komme ich mit

diesen Fragen

warum wozu

durch deine versteinerte Miene?

 

Wie nicht selten ein Bettler

kommt wenn du

im kalten Winter

eine warme Mahlzeit versprichst.

 

Wie, Vater

komme ich dazu

auf Knien

dich anzuflehen

um eine Liebe die

mich fürchten lässt

Kind zu sein?

  • Traurig 1
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

wenn ich dein Gedicht richtig lese, stellt das LI hier Fragen an eine Vaterfigur, vielleicht himmlischer Natur, vielleicht irdischer, vielleicht beides. Und so wie es ausschaut, bekommt es keine Antwort.

 

In der ersten Strophe beklagt das LI, wenn ich es richtig verstehe, die mühevolle Kommunikation mit dem 'Vater'.

Auf die zweite Strophe kann ich mir keinen Reim machen, sie erschließt sich mir nicht.

In der dritten Strophe klagt das LI, es werde wieder Kind, wenn es auf Knien um Liebe flehen müsse.

 

Spannend wäre es, zu hören, was der 'Vater' auf diese Fragen antwortet. Aber der scheint mit 'versteinerter Miene' zu schweigen ...

Verse, die zum Nachdenken anregen.

 

Gern gelesen, gern sinniert.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

 

die Fragen sind an den eigenen Vater gerichtet, aber ja, die Antwort ist eine schweigende, versteinerte Miene. Daher bleibt die Antwort aus, zusätzlich drückt es auch aus, dass es auf einige Fragen schlicht keine Antwort gibt.

Zu der zweiten Strophe - die Worte sollen als Metapher dienen, welche das Gefühl des flehens und ausgeliefert sein verdeutlichen soll. "Angekrochen" zu kommen mit Fragen, die nie beantwortet werden. Trotzdem kommt man mit den Fragen, wie auch ein Bettler (quasi ausgeliefert) mitkommt, wenn ihm eine warme Mahlzeit versprochen wird.

Ich hoffe das war verständlich erklärt..

Ja, die dritte Strophe versetzt das LI zurück ins Kind, wo das flehen müssen um Liebe (ähnlich dem flehen um Antwort) das LI innerlich zerreißt, da es zugleich große Angst macht.

 

Danke fürs lesen und sinnieren.

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Lichtsammerlin,

 

dein Gedicht erinnert mich an mein Verhältnis zu meinen Vater. Ich war und bin ihm wohl fast völlig gleichgültig. Auch als es mir mal in den 90er schlecht ging vom Geld her, ich war gerade ausgezogen und konnte noch nicht mit meinen Geld so haushalten. Muss man auch erst lernen. Ging mir mal das Geld aus und ich hatte keine DM mehr. Nichts zu essen im Haus praktisch, ich fragte meinen Vater um 20 DM. Seine Miene blieb steinhart. Nichts gab er mir. So hungerte ich praktisch einen Woche durch. Seitdem kann ich mit meinen Geld umgehen. Auch in Thema Liebe war ich ihm sehr gleichgültig, seine Liebe schenkte er lieber Kollegen, Freunden aber nicht seinen eigenen Sohn.

 

Wenn ich Glück habe bekomme ich eine SMS zu Weihnachten und eine zum Geburtstag. Dann weiß ich zumindest das er noch lebt.

 

So gesehen war ich mal der Bettler in deinem Gedicht, der um eine Mahlzeit bittet, Und ja ich liebe meinen Vater trotzdem, weil er halt mein Vater ist. Aber das auf Knien flehen habe ich lange aufgegeben.

 

Tolles Gedicht und habe ich sehr gerne gelesen.

 

LG

Kydrian

Geschrieben

Hallo Kydrian, Hallo Eulenflügel,

 

es ist wirklich traurig wie viele Menschen ein so schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater haben, bzw unter ihren Vätern leiden müssen.

Ich bin erst vor paar Jahren ausgezogen, und habe den Kontakt von mir aus abgebrochen, eben weil das flehen und betteln nur umsonst ist. Es tut bloß immer wieder weh.

 

Ich glaube auch dass viele durch die Kriegszeit geprägt sind (bei meinem Vater jetzt nicht, der ist viel später geboren) aber auch von deren Eltern werden Erfahrungen weiter gegeben. Ich finde es schlimm wie diese innere Kälte /Härte von Generation zu Generation weiter gegeben wird..

 

Ich habe nochmal über die zweite Ebene des Gottesvater nachgedacht, vielleicht stimmt es auf diese Weise: Ein Vater der sich wie ein (ungnädiger) Gott aufspielt, der jede Macht ausnutzt und alle Fehler hart bestraft. So dürfte das Bild passen.

 

Ich danke Euch fürs lesen und hinein spüren, trotz der schwierigen Thematik..

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Eulenflügel,

 

Ich glaube das ist genau der Punkt: Die Muster müssen durchbrochen werden!

Ich kämpfe jedenfalls täglich damit, die Muster nicht fortzusetzten, nicht die selber Fehler wie mein Vater zu machen. Nur so kann sich langsam etwas verändern..

Und es stimmt was Du schreibst, jedes Kind braucht etwas Liebe um zu überleben. Es macht eine Seele kaputt wenn diese fehlt oder nur benutzt wird.

 

"Gedichte von pusenden Mäusen" - Du bist gut! bring mich nicht auf falsche Ideen...

 

Danke für den Filmtipp, ich werde mal sehen ob ich mir den anschauen kann, ich muss etwas vorsichtig sein, weil ich schnell getriggert werde durch sowas. Aber vielleicht geht das irgendwann mal, ich behalte es jedenfalls im Kopf.

 

LG

Lichtsammlerin

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