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Menschlichkeit


Empfohlene Beiträge

menschlichkeit

aus angst vor krieg und terror flüchten sie

übers meer in überfüllte boote treiben sie

aufs meer hinaus dort geraten sie in seenot

schreien um hilfe

gerettet werden sie von selbstlosen

die angeprangerten ja kriminalisierten helden

die helfen und das mensch sein nicht vergessen

wie schrieb schon Bertold Brecht

Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!

Josina

 

 

 

 

 

DasLeben gibt Dir die Noten vor, das Komponieren liegt bei Dir

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Hallo Josina,

 

ein gut getroffenes Bild unserer Zeit. Dass Du den Ausdruck "Menschlichkeit" Deinen Versen voran stellst, erzeugt ein tieferes Aufnehmen der Worte (zumindest bei mir). Da sehne ich mich gleich wieder nach eine Politik die nach diesem Maßstab handelt, und ihn nicht als Floskel gebraucht wenn es gerade passt. Man kann das Leid der vielen Menschen nicht zu seinem eigenen machen, daran würde man wohl kaputt gehen, aber es braucht im mindesten die Anerkennung dieses Leids, offene Augen und helfende Hände. Und helfende Hände, die "selbstlosen Helden" sind es, die unterstützt werden müssten.

Deine schlichte Wortwahl / Textform finde ich hier sehr passend, man wird in das Leid der Menschen hinein versetzt.

Bei dem Zitat von Brecht fehlt wohl das erste Anführungszeichen, aber das nur am Rande. Widerstand wird Pflicht!!!

 

Gerne gelesen!

LG

Lichtsammlerin

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Hallo Josina,

 

ja dein Gedicht zeigt leider wieder mal das hässliche Gesicht der Menschen. Da fliehen Menschen vor Krieg und Leid, suchen Hilfe in Europa und sämtliche Länder lassen das Schiff nicht anlegen. Nein die Kapitänin wird sogar noch als Kriminelle bezeichnet. Warum denn Helfen? Wobei wie man gerade bemerkt auch in unseren Land wird der Fremdenhass größer. Schau mal wie die AfD zugelegt hat. Leider ist ein sehr kleiner Teil der Flüchtlinge auch kriminell und überfallen, vergewaltigen. Aber das tun deutsche Mitbürger auch, sogar in größere Zahl. Müsste man die nicht auch dann ausweisen?

 

Ich finde es gut das es einige noch gibt, die für Hilfe alles riskieren, sogar eine Gefängnisstrafe. Hierzu dem Thema fallen mir zwei Mediathemen ein.

 

Einmal "Schindlers Liste" und wer es aktueller mag das Buch "Die Hungrigen und die Satten".

 

Hier geht es sogar um Flüchtlinge die sich zu Fuß auf dem Weg nach Deutschland machen. 150.000 Menschen aus Afrika. Wie wird sich Deutschland und seine Politik verhalten?

 

Vorsicht, mir hat das Buch von Timur Vermes gut gefallen, weil es wahr sein könnte. Aber das Lachen bleibt einem am Ende im Halse stecken, nein es schockiert sogar.

 

Aber das Buch passt wie Faust aufs Auge auf dein Gedicht Josina.

 

Und ich finde es gut, das du dein Gedicht obwohl es ein wenig schief klingt, nicht ändern willst. Es verleiht ihm Persönlichkeit.

 

Grüße

Kydrian

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Mein Mom ist damals selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen, sie musste vor den chinesischen Kommunisten fliehen.

Das war eine sehr lange Reise, mit sehr wenig Geld und immer unter der Gefahr irgendwo aufgegriffen und an die Behörden ausgeliefert zu werden.

Aber es gab natürlich auch andere Gefahren, denn unterwegs bist Du natürlich Freiwild für Verbrechen und Verbrecher aller Art.

Deswegen bin ich natürlich auch dafür zu helfen wo immer es geht.

Allerdings finde ich es reichlich kurz gesprungen, sich z.B. an Italien abzuarbeiten.

Denn ich sehe die Rolle diverser anderer Regierungen als äußerst kritisch. Erst gestern habe ich gelesen, dass Paris Carola Rackete einen Orden verliehen hat. Erstmal eine tolle Sache, aber gerade Frankreich, welches seine Häfen ebenfalls geschlossen hält und Flüchtlinge in andere Länder zurückschickt...

Es ist eigentlich eine Schande das dort im Mittelmeer solche kleinen Schiffe überhaupt unterwegs sind.

Normalerweise müssten die Regierungen große Schiffe schicken, die aufnehmen und auch medizinische Versorgung leisten.

Hier sehe ich auch die Position der Bundesregierung als ein wenig heuchlerisch.

Wo sind denn die deutschen Rettungsschiffe, oder warum holt man nicht die Leute per Flugzeug, direkt aus den Lagern, wenn man aufnehmen möchte?

Es sind nur noch wenige europäische Regierungen bereit zu helfen, aber man hat den Eindruck, es sind eher Lippenbekenntnisse.

Die Todesfahrten übers Meer hätte man längst abstellen können. Wenn man denn wollte.

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@Herbert,

ich möchte dazu ergänzen. Zum einen müsste nach diesen Regeln auch Deutschland bereits seine Mitgliedschaft in der EU verwirkt haben. Wir sind da leider nicht viel besser. Und dass unter Gesetzten von 2015 stärkere Grenzkontrollen in Niger eingeführt wurden, hat viele illegale Schlepper herbei gerufen, die die Menschen gar nicht erst ans Mittelmeer bringen. Dass die Bundesregierung Schiffe der lybischen Küstenwache ausbildet, die die Menschen auf See wieder abfangen (oder ohne einzugreifen ertrinken lassen) und in unmenschliche Lager stecken wo sie wie Vieh verkauft oder zur Prostitution gezwungen werden - große Leistung unser Regierung. Wegschauen geht nicht, aber ungeachtet der Konsequenzen so fatal falsche Schritte einzuleiten ist ja fast noch schlimmer.

Und dass Asylanträge in Italien ernsthaft bearbeitet werden ist mir neu. Die Lager dort haben humanitäre Missstände ohne gleichen.. die Menschen werden ausgebeutet und Frauen ebenfalls auf die Straße gedrängt, nach einigen Jahren wird ein Großteil der Flüchtlinge in ihre Heimat abgeschoben.

Was Spanien angeht bin ich nicht ausreichend informiert. Aber gäbe es irgendwo einen "sicheren" Hafen /Land das bereit ist die Flüchtlinge aufzunehmen oder überhaupt an Land zu lassen, würden wir wohl nicht ständig das Problem haben mit Schiffen die wochenlang nicht anlegen dürfen.

Gut finde ich dass die Regierung endlich davon wegkommt nach einer europäischen Gesamtlösung zu suchen, sondern mehr nach einem Zusammenschluss der Länder die eine Bereitschaft haben. Vielleicht kommt dadurch zumindest eine sinnvollere Lösung der aus Seenot geretteten Menschen zustande, langfristig braucht es aber Hilfe (wirkliche Hilfe!) in den betreffenden Ländern. Ich glaube vielen ist gar nicht klar dass der größte Teil der Flüchtlinge das Mittelmeer gar nicht erst erreicht.

Ein Menschengerichtshof klingt nach einer netten Idee, wird aber keine globale Lösung sein können. Grundsätze hierfür mit allen Ländern auszuhandeln wird schwierig. Es gibt einen Menschenrechtsausschuss und natürlich die vielen Organisation die weltweit vernetzt auch in Zusammenarbeit mit der Politik die Wahrung der Menschenrecht herzustellen versuchen. Leider scheint es hier mal wieder an daraus resultierendem Handeln seitens der Politik zu fehlen..

 

LG

Lichtsammlerin

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@Herbert,

Ja, das mit der Bearbeitung habe ich dann wohl falsch aufgefasst. Natürlich muss das Ziel eine Menschen-gerecht und ernsthafte Aufarbeitung und Hilfeleistung sein. Da sind wir ja ganz der gleichen Meinung!

Ich habe jetzt nicht die Idee einer Lösung. Aus meiner Sicht gibt es bereits gute, sinnvolle Ansätze, die aber zu wenig Unterstützung bzw Einfluss haben. Nachdem die Menschenrechtskommission durch den Menschenrechtsrat ersetzt wurde haben sie ähnliche Probleme, ihnen wird Interessen "Politik" vorgeworfen, zudem sind Staaten in dem Rat Mitglied die zuvor wegen Menschenrechtsverletzungen und Beobachtung standen.

Zugleich ist das was der Rat letztlich tun kann begrenzt auf Vorschläge machen, Menschenrechte verbreiten und überprüfen, Empfehlungen zur Umsetzung geben... es gibt aber wenig konkrete Handlungsmöglichkeiten, die liegen in der Politik der jeweiligen Länder.

Dabei wäre eine Förderung und verstärkte Einflussnahme des Rates sogar (aus meiner Sicht) die beste Methode auch aktiv gegen Fluchtursachen vorzugehen. Natürlich muss so ein Rat unabhängig sein von wirtschaftlichen Interessen verschiedener Länder, und diese Unabhängigkeit muss streng geprüft sein, zudem wäre es sinnvoll Legitimität auch in den Staaten zu schaffen, die nicht Mitglied dort sind, zumindest eine Anerkennung dieses. Und hier liegt die Aufgabe wieder in der Politik.. es sind leider zähe Prozesse.

Ich sage es mal so, es wäre schon ein guter Schritt die "Machtverhältnisse" etwas zu verschieben, damit es über Empfehlungen und Vorschläge hinaus geht.

Und ja, die Anreize müssen von unten kommen, Veränderungen kommen meist von der Straße, dafür braucht es ein breites Bewusstsein in der Bevölkerung. Die Umsetzung liegt aber immer in der Politik, wir haben eine Lenkungswirkung, wirkliche Entscheidungen werden abseits davon getroffen. Was durchaus auch sinnvoll ist, sonst müsste über jede politische Maßnahme erst die ganze Bevölkerung gefragt werden.

Aber ja, der Druck kann und muss oft von unten kommen, und jeder kann in seinem Leben damit anfangen. Schließlich begegnen auch wir täglich Missständen und viele schauen zu oft weg.

 

LG

Lichtsammlerin

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Liebe Dichter*innen

Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde, ich bin ein bisschen krank. Diese Resonanz auf mein

Gedicht freut mich sehr. Danke !

Lösungen müssen und können gefunden werden. Hier geht

es um Menschen in Not, es ist nicht wichtig, wo ein Mensch herkommt, wie er

aussieht, weshalb er geflüchtet ist. Wenn ein Mensch am Ertrinken ist, muss er

gerettet werden. Und wenn andere Menschen ihn retten, sind sie nicht kriminell,

sondern für mich Held*innen.

Meine Kinder habe ich zu weltoffenen Menschen erzogen. Die jetzt auch sehr

politisch und sozial engagiert sind. Sie besuchen mich oft mit ihren Freunden

die aus Syrien, Kenia, Bangladesch, Honduras, Europa stammen. Es sind immer sehr

angeregte und wunderschöne Stunden die wir zusammen verbringen. Die ich nie

wieder missen möchte.

 

LG Josina

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