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Geschrieben am

Zuerst hätte ich sie fast übersehen,

dann wurde es mir wirklich bange,

wie angewurzelt bleibe ich stehen,

durch ihr Klappern warnt mich die Schlange.

 

Wütend rollt sie den Körper zum S,

ihre Zunge schätzt die Bedrohung ein.

Beide stehen wir jetzt unter Stress,

und möchten lieber woanders sein.

 

Gleichzeitig fasziniert mich das Tier,

welches sich mir hier entgegenstellt.

Dieser Felsen ist eindeutig sein Revier,

d`rum gebe ich nun lieber Fersengeld.

 

Ruhig, obwohl ich ganz anders empfinde,

trete ich langsam den Rückzug an.

Besser wenn ich jetzt hier verschwinde,

damit sie sich weiter sonnen kann.

 

©Yue

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Geschrieben

Als Stadtkind hatte ich zunächst mal keine Vorstellung das die Begegnungen mit Schlangen doch recht häufig vorkommen.

Angst hatte ich auch, aber vor allem Respekt, denn diese Tiere sind teilweise recht groß.

Man merkt dann aber schnell das diese Schlangen überhaupt nicht aggressiv sind. Meistens hauen sie sogar ab, wenn sie Menschen sehen.

Und kommt man ihnen doch mal zu nahe, machen sie eben auf sich aufmerksam.

Wenn man das einmal verinnerlicht hat, braucht man sich eigentlich auch nicht zu fürchten. Nur ein bisschen umschauen, wenn man sich in der Natur bewegt. Wir dringen ja in deren Lebensraum ein, nicht anders herum.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

 

LG Yue

Geschrieben

Hallo Sushan,

 

wenn hier ein reales Erlebnis dahintersteckt (wie ich deiner Antwort entnehme), dann hast Du wohl deinen Vater im Süden der USA besucht, wo die Texas-Klapperschlange (oder Westliche Diamant-Klapperschlange) lebt. Oder Du bist hier in D auf ein entlaufenes Exemplar gestoßen, soweit man bei Schlangen von "entlaufen" sprechen kann.

 

Deine Eindrücke kann ich gut nachvollziehen. Als Urlaubstaucher kenne ich die Situation, dass plötzlich einen Meter neben dir eine (hässlich und aggressiv aussehende) Riesenmuräne im Riff hängt und (scheinbar) bedrohlich das Maul öffnet und schließt. Das ist mir inzwischen so häufig passiert, dass ich weiß: Die tun nix. Die wollen nur ihre Ruhe. Und wenn sie ruhig das Maul öffnen und schließen ist das ein Zeichen dafür, dass sie entspannt sind und nur gucken. Sich also auch nicht bedroht fühlen. Wenn sie sich bedroht fühlen, würden sie sich in ihre Höhle zurückziehen. Wer dann natürlich da reinlangt darf sich nicht wundern, wenn er gebissen wird.

 

Genug in Erinnerungen geschwelgt. An zwei Stellen fand ich meinen Lesefluss etwas gestört. Daher für zwei Zeilen einen Vorschlag:

 

mit ihrem Klappern warnt mich die Schlange.

durch Klappern warnte mich die Schlange (Versmaß, Imperfekt statt Präsens)

 

 

darum gebe ich nun lieber Fersengeld.

d'rum gebe ich nun lieber.... (Versmaß)

 

Auffällig ist, dass Du in der ersten Strophe im Imperfekt schilderst und dann in die Gegenwart wechselst. Man könnte jetzt argumentieren, dass Du in der Zeitform einheitlich bleiben solltest. Imperfekt für eine Erinnerung, Gegenwart für ein aktuelles Geschehen, dass den Leser in sich hineinzieht und die Handlung mit-erlebbar macht. Das funktioniert ja in Strophe 2-4 auch sehr gut. Sollte man S1 also anpassen?

 

Auf der anderen Seite finde ich den Perspektivwechsel zwischen Strophe 1 und dem Rest hier auch ganz reizvoll. Man wird regelrecht aus dem bloßen "Zuschauen" in die Handlung und Spannung mit reingerissen. Als stünde man auf einmal selbst in genau dem Moment zwischen S1 und S2, wo die Schlange bemerkt wird. Und man sich erinnert: "Hoppla, da war doch eben noch gar nix."

 

Wie immer: Du entscheidest.

 

Froh, dass Du unbeschadet aus der Begegnung rauskamst

 

Ruedi

Geschrieben

Mein Dad lebt in Texas und arbeitet dort auf so einer Farm und die liegt mitten im Nirgendwo.

Ich hatte es mir ja sehr romantisch vorgestellt, dass er so eine Art Cowboy ist. Tatsächlich ist er dort eher so eine Art Mädchen für alles, auch wenn er schon mit Pferden oder Rindern zu tun hat. Statt Romantik fand ich eher einen Knochenjob.

Jedenfalls gibt es dort jede Menge Getier und dieses Erlebnis ist wirklich real.

Ich wurde ja schon vorgewarnt das es dort jede Menge Schlangen gibt und sie haben mir genau erklärt wie ich mich verhalten muss.

Anfangs war ich deswegen sehr ängstlich, aber als diese Begegnung stattfand habe ich tatsächlich nicht damit gerechnet.

Die Klapperschlangen sind teilweise sehr schwer zu sehen, weil sie sehr gut getarnt sind. Eigentlich sieht man jeden Tag welche und natürlich auch andere Arten. Ich habe sogar eine Korallenschlange gesehen, die ich einfach nur wunderschön fand. Und die Männer meinten dann, ich soll weg gehen, denn die sei wirklich gefährlich und wenn sie Dich als Ziel ausgemacht hat, auch sehr aggressiv.

Mir wurde gesagt, wenn sie Dich beißt dann kann es passieren das Du schon nach 10 bis 15 Minuten nicht mehr fähig bist zu sprechen oder Dich zu bewegen. Und wenn es dumm läuft, ist man nach einer Stunde tot. Anscheinend ist auch Gegengift nicht immer erfolgreich, da es den Organismus sehr belastet. Manche sterben trotzdem, auch wenn sie es schnell bekommen.

Danach haben sie mich irgendwelche Reime lernen lassen, wie "Red touches yellow, kills a fellow. Red touches black, friend of jack".

Denn manche Arten sind ungiftig und jedes Kind kennt sich schon damit aus.

Ich habe dort jedenfalls sehr viel über Schlangen gelernt und fand sie unglaublich spannend. Abends habe ich sie manchmal mit dem Fernglas beobachtet, man kann ja nicht sehr nahe ran.

Viel größere Probleme hatte ich allerdings mit Spinnen, die so groß wie Wagenräder sind. Ich habe einige Male gekreischt und für Belustigung gesorgt.

Die mag ich nur wenn sie hinter Glas sind.

In China gibt es ja auch allerlei Tiere, aber da wir uns meistens dort in Betonwüsten aufhalten, sind mir dort nie so viele begegnet.

 

 

durch Klappern warnte mich die Schlange (Versmaß, Imperfekt statt Präsens)

Ich habe das mal geändert.

Das diese Zeile komisch klingt, war mir bewusst. Es gab bestimmt davon zehn Versionen, die alle untereinander standen.

Jetzt habe ich mal Deine übernommen. Technisch sicherlich viel besser als meine, aber fehlt da nicht was?

Irgendwie kommt mir der Satz jetzt abgehackter vor als vorher.

 

Auf jeden Fall bedanke ich mich für Deine Zeit und die konstruktive Kritik.

 

LG

Geschrieben

Hallo liebe Sushan,

 

Du hast nicht meine Version übernommen sondern eine eigene daraus gemacht. Und wieder in der Gegenwartsform. Das ist o.k., aber ist dir das aufgefallen?

 

Ich hatte nicht den Eindruck, dass mein Vorschlag abgehackt klingt.

 

GLG

 

Ruedi

Geschrieben

Das habe ich vorhin dann tatsächlich falsch geändert.

Nun müsste es passen, auch wenn ich mir ein "ihr" dazwischengesetzt habe. Was die Zeitform angeht, habe ich einige Male hin und her geändert.

Jetzt müsste es aber alles gleichmäßig sein. Das habe ich vor dem Einstellen tatsächlich übersehen.

 

Danke!

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