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vertreibung aus dem paradies


Perry

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fiel früher regen schlossen sich die blütten nur

um sich der durchbrechenden sonne umso williger

wieder zu öffnen ihren kuss zu empfangen

 

jetzt fällt kaum noch wasser vom himmel und

die sonne verbrennt die blätter das singen der stare

ist verstummt vertrieben vom gespött der drosseln

 

nur ein baum steht noch vom einstigen stadtpark

ringsherum betonsilhouetten und straßenlärm

in den kahlen zweigen nistet kein leben mehr

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Hallo Perry,

 

meine Gedanken zu deinem Gedicht:

 

fiel früher regen schlossen sich die blütten nur

um sich der durchbrechenden sonne umso williger

wieder zu öffnen ihren kuss zu empfangen

Hier musste ich spontan an verbaute und versiegelte Flächen denken, denen es leider nicht gegeben ist, sich bedarfsgerecht zu schließen und wieder zu öffnen. Aber ich glaube, du sprichst hier eher von einem Leben in und mit der Natur.

 

Dann Gedanken zum Klimawandel, festgemacht an dem vielerorts fehlenden Niederschlag; dem daraus resultierenden Wassermangel, der Verwüstung, Verteilungskämpfen etc.

 

Deine letzte Strophe lese ich als Anklage. Das Bild von dem einen, dem letzten Baum inmitten der Betonwüste - fast schon ein groteskes Bild, wirkt auf mich wie ein Alibi, wie ein Feigenblättchen, das die Hässlichkeiten unserer Bausünden kaschieren soll ...

 

Ja. Mit der Vertreibung aus dem Paradies haben wir wohl auch ein Stück weit verlernt in einer intakten Natur zu leben, ihren unabdingbaren Wert an sich und auch für uns zu erkennen - und unser'Paradies' zu schützen. Solange aber noch nicht einmal Einigkeit darüber herrscht, dass sich das Klima ändert und unsere Natur vor die Hunde geht, solange Gier, Egoismus und Ignoranz mit großem Getöse den Ast absägen, auf dem wir alle sitzen und stumpf behaupten 'Alles ist gut' - sehe ich keine reale Chance auf Einsicht und Veränderung hin zum Guten.

 

Dein Gedicht gefällt mir gut, legt es doch den Finger in die Wunden und nötigt mich zum Nachdenken.

 

Sehr gern gelesen.

 

LG

Berthold

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