Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Zarter Körper hinter Plexiglasscheiben,

Maschinen zwingen den Herzschlag, zu bleiben,

atmen anstelle der winzigen Lungen,

hier wird Leben zum leben gezwungen.

Winzige Hände, die in meiner verschwinden,

ganz kurze Blicke, die meine nicht finden,

Sternschnuppen fallen vom Himmel, so klar,

werden sie helfen, wird mein Wunsch wahr?

Oder steht der Todesengel längst schon bereit,

Bleibt uns dein Leben, bleibt uns noch Zeit?

Monitore piepsen durch schweigende Nacht,

ich gehe nicht schlafen, ich halte Wacht.

Meine Gebete strömen zum Himmel hinein,

wird deine Seele auch bald dort sein?

Was erwartet die Erde beim Morgenrot? –

Ein kleines Leben – oder der Tod?

Schließlich nähern sich weiße Gestalten,

die langsam die Maschinen abschalten.

Sekunden dehnen sich zu Ewigkeiten,

Blut rauscht im Kopf wie die Gezeiten,

dann hebt sich dein Brustkorb, du atmest allein –

kann denn etwas auf Erden noch schöner sein?

Nach all den Ängsten nun dieses Glück,

und doch schaue ich dankbar zu ihnen zurück:

Dein Leben wird nie etwas Selbstverständliches sein,

bleibt immer ein Wunder; und ich fühl mich so klein

vor deiner Zähigkeit, vor deiner Kraft,

du hast es ganz alleine geschafft!

  • Antworten 3
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Abend Sternenstaubsucher,

 

dein Gedicht ging auch mir sehr ans Herz und es zeigt das selbst das jüngste, zerbrechlichste Leben bereit ist zu kämpfen um am Leben zu bleiben.

 

Sehr gerne gelesen.

 

Grüße

Kydrian

Geschrieben

"hier wird Leben zum leben gezwungen"

 

Hi Sternenstaubsucher

 

Das ist ein starker Satz, der lange nachhallt und das Gedicht in verdichteter, sozusagen konzentriert und unverdünnt wiedergibt.

 

Bitteres Konzentrat, aber umso wichtiger.

 

L.G

Patrick

Geschrieben

Hallo milchmitzucker!

 

Ich bin so unendlich dankbar dafür, dass die Frühchenintensivmedizin so große Fortschritte gemacht hat und die Ärzte und Schwestern alles daran setzen, eigentlich hoffnungslose Fälle durch zu bringen. Und wenn sie den Kampf auch nicht jedesmal gewinnen, hat die Frühchensterblichkeit doch sehr stark abgenommen. Nicht zuletzt auch, weil diese winzigen, kaum lebensfähigen Persönchen eine unglaubliche innere Kraft haben und leben wollen. Davon bin ich überzeugt.

Es gibt heute Möglichkeiten, Frühchen am Leben zu erhalten, man kämpft um jedes einzelne, mann muss sie heute nicht mehr von vornherein aufgeben.

 

LG

Sternenstaubsucher

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.