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Schattenkinder

 

Schattenkinder nenn ich sie.

Schattenkinder sind so anders.

Grenzen sich ab von allen anderen,

in ihren Gedanken und im Hier.

Träumen in verschiedenen Welten,

leben Leben zweierlei.

Niemand kann sie wirklich deuten,

niemals sind sie wirklich frei.

 

Schattenkinder haben zwei Seelen.

Schattenkindern geben nichts preis.

Erzählen nur, was man auch hören will,

Lügen, Märchen, einerlei.

Führen Leben auf anderen Bahnen,

geben, nehmen und viel mehr.

Sind von Anfang an so anders,

und in Wirklichkeit so still.

 

Schattenkinder sterben in der Dunkelheit.

Schattenkinder sterben allein.

Niemand wird es je verhindern,

ihre Herzen sind verschlossen.

Denkt man doch, man würd sie kennen.

Doch der Schmerz, der innewohnt,

den können sie niemals wirklich benennen.

 

Schattenkinder lassen anderen keine Wahl.

Schattenkinder gehen nur ihren Weg.

Aufhalten können wir sie nicht,

dafür ist es längst zu spät.

Weinen, trauern, um sich schlagen,

schreien, jammern, versuchen zu verstehen.

Nichts bleibt mehr von uns übrig,

wenn Sie dann ins Jenseits gehen.

 

Schattenkinder muss man ziehen lassen.

Schattenkinder gehören nicht uns.

Zwei Seelen, ein Körper,

die Gedanken woanders.

Wandeln sie auf anderen Pfaden,

die wir nicht verstehen.

Begreifen ist schwer, nachdenken nur Leid.

Lasst sie ziehen, lasst sie wandern, lasst sie gehen.

In der Vergangenheit, in Zukunft und zu jeder Zeit.

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Geschrieben

Hallo Sistermoon,

willkommen in der PoetenWg!

 

Dein Einstiegstext macht nachdenklich, ich muss auch sagen, dass ich die Aussage des Gedichts nicht teile.

Mir ist nicht ganz klar geworden wer oder was nun Schattenkinder sind. Aber deine Beschreibungen lassen viel Leid vermuten, daher finde ich die abwertende Haltung unangebracht. Diese Schattenkinder scheinen einen Kampf zu führen, mit sich und ihrer Umwelt, und darin gefangen zu sein.

Mir fehlt ein wenig der Versuch sie aufzufangen, zu verstehen.. aber vielleicht war es auch nicht dein Ziel dies auszudrücken.

Ein Rhythmus fehlt deinem Gedicht, aber mE ist das als freier Schreibstil auch in Ordnung.

"Den können sie niemals nie benennen." Hier würde ich aber doch das "nie" weglassen, die Doppelung macht den Vers etwas sperrig.

"Schattenkinder lassen keine Wahl." Hier fände ich eine Konkretisierung sinnvoll, wird ihnen keine Wahl gelassen, oder lassen sie anderen keine Wahl? Aus dem Kontext nehme ich letzteres an, allerdings wachsen auch darin zunehmend Widersprüche. "Niemals sind sie wirklich frei" und auch "Schattenkinder gehören nicht uns" erwecken in mir eher den Eindruck einer Fremdbestimmung dieser Kinder.

Und eine Kleinigkeit - bei "in ihren Gedanken und im Hier" wird das Hier groß geschrieben, weil in diesem Fall Subjekt.

 

Alles in allem ein interessanter Text, verbesserungsfähig, regt aber auch so schon zum nachdenken an.

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Vielen Dank für Dein Feedback. Es geht hier um Menschen, die Suizid begehen oder begangen haben. Leider hat sich mein Sohn im April so von uns verabschiedet. Eine Veränderung, die mich wohl für den Rest meines Lebens verfolgen wird.

Geschrieben

Hallo Sistermoon,

das tut mir sehr leid.

Mir entsteht bei deinen Worten einfach das Gefühl, diese Menschen auf eine Außenseiter-Rolle zu drängen, sie als Schatten der Gesellschaft zu zeichnen. Es gibt für mich auch kein Bild, dass jemand von Geburt an anders ("falsch") sei, nur die Prägung des Lebens auf jeden Einzelnen.

Daher mag mein leichter Widerwille zu deiner Aussage ein persönlicher Eindruck sein.

Jeder Erfahrungshorizont ist ein anderer..

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Guten Abend Sistermoon,

 

erst einmal herzlich Willkommen hier in der Poeten WG.

 

Dein Gedicht hat mich berührt - und jetzt nach deinen Erläuterungen zu diesem Gedicht, um so mehr.

 

Ich wünsche dir viel Kraft.

 

es grüßt

eiselfe

Geschrieben

Guten Morgen sistermoon,

 

auch ich möchte dich herzlich hier willkommen heißen und schließe mich Walter an. Ich möchte auch nichts zu deinem Gedicht sagen, weil es dich zu sehr persönlich betrifft.

 

Wünsche dir und deiner Familie alles Gute.

 

Grüße

 

Kydrian

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