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Aufgeben ist keine Option

 

Die Freunde - Ehrlichkeit und Gewissen - trafen sich zufällig im Park.

Das Gewissen saß weinend am Flusslauf und sah den Freund traurig an.

"Was ist passiert?“, fragte die Ehrlichkeit. „Ich bin sehr krank“, antwortete das Gewissen,

ich bin überflüssig und ein Störenfried, das bekomme ich täglich zu hören –

ich habe keine Kraft mehr“.

 

Das machte die Ehrlichkeit sehr traurig und auch sie begann zu klagen.

„Keiner braucht mich noch“, alle laufen dem Schmeichler Lüge nach.

Er verspricht ihnen das Blaue vom Himmel - da kann ich nicht mithalten“.

 

Beide sitzen eine Weile schweigend nebeneinander.

Da sagt die Ehrlichkeit mit fester Stimme zum Gewissen:

Wir sind unbequem, doch ohne uns wird die Menschheit zu Grunde gehen –

lass uns gemeinsam kämpfen!“

 

20.07.19

© alterwein

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Geschrieben

Hallo alterwein,

 

ja, so ist es: Aufgeben ist keine Option.

Wenn es auch immer wieder so scheint, als liefen allzu viele dem 'Schmeichler Lüge' nach, folgten seinem bequemen Weg, so sind die beiden Freunde Ehrlichkeit und Gewissen weiß Gott nicht 'überflüssig'; zumal es ja genau ihr Job ist, 'Störenfried' zu sein ... damit die Jünger des 'Schmeichlers' es doch mal riskieren, den Blick über den Tellerrand zu heben, ihre rosa Brille abzusetzen, an morgen zu denken etc.

Mögen also die beiden Freunde gemeinsam und unverdrossen für ihre Sache kämpfen - es lohnt sich. Denn: Aufgeben ist keine Option.

 

Das Fragezeichen mit in die wörtliche Rede. - Nach der wörtlichen Rede je ein Komma:

"Was ist passiert?", fragte die Ehrlichkeit. „Ich bin sehr krank“, antwortete das Gewissen,

 

bekomme ich zu täglich zu hören

Hier ist ein 'zu' zuviel.

 

Dein Appell (auch an meine Trägheit ) gefällt mir und ich halte ihn für richtig und wichtig.

 

alterwein, ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo alterwein,

 

mich erinnert dein Text gerade an einen Dialog zwischen der Traurigkeit und dem Kind. Ok, das war ein Text aus einer früheren Kinder-Therapie, strukturell aber ähnlich aufgebaut wie deiner.

Du hast hier wunderbar zwei innere Stimmen sichtbar gemacht, und Verständnis für sie bereitet. Was zugleich ein Spiegel unser Gesellschaft ist.

Das Gewissen ist "krank", da es mehr und mehr stört, unerwünscht und überflüssig ist...

Bei der Ehrlichkeit führst du den "Gegenspieler" -Schmeichler Lüge- auf, vielleicht hätte man auch für das Gewissen einen Gegenspieler einbringen können, oder Gründe aufführen weshalb es zum Störenfried erklärt wird. Allerdings kann jeder Leser diesen Gedanken ja auch selbst weiter spinnen.

Zwischen "da kann ich nicht mithalten" und dem folgenden fehlt mir ein kleiner Übergang. Die Aussage der Ehrlichkeit endet ebenfalls etwas verzweifelt, traurig, hilflos. Aber direkt daran anschließend kommt die Aussage auf jeden Fall weiter zu kämpfen. Vielleicht könnte dort das Gewissen noch etwas sagen? Oder sie sitzen eine Weile schweigend bevor Ehrlichkeit wieder das Wort ergreift?

 

In jedem Fall ein schöner Text, der hoffentlich uns alle das ein oder andere mal mehr achtsam werden lässt.

Gerne gelesen und sinniert!

LG

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