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Geschrieben am

Heute habe ich gelernt

deutsch ist nicht deutsch

da wo ich wohne

verschluckt man das r

heißt Fensta und Spoat

unsa Lehra erkläate

(ok genug ohne r)

und in der Poesie

gibt es kein "gutes" Deutsch

nur lyrische Freiheit -

ganz nach meinem Geschmack

ob gRoß oder kleiN

mit oder ohne Reim

wem das nicht passt

setzen sechs und Pech gehabt

ich sage das ist Poesie

dann ist es Poesie

olewodelewa solewo ählewähnlilewich.

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo Nomo,

ja, ich habe den Text ja auch nicht umsonst in der "Humorecke" veröffentlicht..

Allerdings - bin ich tatsächlich der Meinung, dass es so etwas wie "gutes" Deutsch, gerade in der Poesie, nicht gibt. Nicht nur ist "gut" eine Wertung (wenn dann würde ich von korrekt oder inkorrekt sprechen), zudem gibt es eben die künstlerische Freiheit. Das hat absolut nichts mit schlechter Bildung zu tun. Die Schreibart eines Gedichts dient als Stilmittel, natürlich sollte es lesbar und verständlich bleiben..

Und, nun ja, das sagt mein Deutschlehrer

Aber jedem das Seine - Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

 

LG Lichtsammlerin

Geschrieben

:?:

 

Vom guten Deutsch

Oder von gutem Deutsch

 

Klanglich schöner und inhaltlich korrekter finde ich ja die erste Variante...was sagen unsere Besserwisser dazu?

 

Ah hier ist schon einer...

 

“Was halten sie von Bildung, das A-?“

 

“Bildung? Was ist das? Ich finde unser aller Bildung schlecht, unser Bildungssystem bescheiden...Schläue ist im Übrigen nicht alles im Leben - reine Herzen und ein wenig wahres Wissen sind mir das Wichtigste!

 

...Niemand hat vor eine Mauer zu bauen!“

 

Grammatikal würde ich sagen, dass beides geht...Sinn und Betonung bestimmen hier wohl die Sprache...

Geschrieben

Ich glaube ich habe endlich verstanden woher der Wind wehte...könnte ein offenes Fenster gewesen sein...bin voll der Blitzmerkee...hatte ich schon gar nicht mehr auf'm Zettel...längst vergessen...Vom Winde verweht

 

P.S.

 

Es ist der Wortverwendungsklang, der Worte einfach ändern kann....

Geschrieben

Hallo das A-

 

ja, klanglich finde ich "vom guten Deutsch" auch schöner. Gehen tut sicher beides.

Und unser bescheidenes Bildungssystem.. jaja.. geb ich dir recht. Aber ich hab scheinbar was gelernt

"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" - Zitat von Bob der Baumeister. Was ist mit Mauern zwischen Worten? Braucht die jemand oder kann das weg? Ich bin für weg.

 

 

Hallo Nomo,

 

mein Text ist schon ein Gedicht, schließe sage ich ja, dass es eines ist. Man kann natürlich viele Gedichte auch in Textform schreiben, und wenn man davon abhängig macht was ein Gedicht ist und was nicht, dann haben wir bald einfach keine Poesie mehr.

Ich kann verstehen, dass du ein Resümee erwartet hast, irgendeine Schlussfolgerung oder Erkenntnis. Das hätte aber meiner inhaltlichen Intention widersprochen. Genau wie die Darstellung durch eine Anekdote, da diese i.d.R. eine klare Botschaft / Erkenntnis vermitteln soll. Das war nicht meine Absicht. Aber es ist ja nicht weiter schlimm, wenn du mit dem Gedicht nichts anfangen kannst, dann verbuche es einfach als Spaßgedicht und gut ist.

Der letzte Vers "Olewodelewa solewo ählewähnlilewich" ist übrigens (falls das nicht schon klar ist) Löffelchensprache, und heißt einfach "Oda so ähnlich".

 

LG

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

das mit der dichterischen Freiheit und der Definition von Lyrik ist ein Thema, das hier immer wieder angesprochen wird.

 

Meine Haltung dazu ist, dass es einen Unterschied macht, ob jemand sein Werkzeug (die Sprache und Rechtschreibung) beherrscht und dann damit mal spielt um etwas in einem bestimmten Licht darzustellen, originell zu sein oder eine Pointe zu setzen. Oder ob jemand diese Sprache eben nicht beherrscht und jede Schlampigkeit, Einfallslosigkeit, Schludrigkeit oder gar Faulheit mit der dichterischen Freiheit rechtfertigt.

 

Und hier will ich noch nicht mal das Fass mit den Versmaßen etc. aufmachen. Da geht's ja inzwischen scheinbar schon in die höhere lyrische Bildung.

 

Es gibt in diesem Forum einige Beispiele, wo ein mittelmäßiger netter Text durch Vorschläge hinsichtlich Reimen und Versmaßen zu einem gut ausgeführten Gedicht wurde, das sich wesentlich angenehmer und einprägsamer las. Bei deinem Text finde ich schon, dass Du vermutlich dein sprachliches Handwerkszeug beherrschst und ich konnte mich auch amüsieren. Aber Du kannst dir sicher denken, dass ich

zudem gibt es eben die künstlerische Freiheit. Das hat absolut nichts mit schlechter Bildung zu tun. Die Schreibart eines Gedichts dient als Stilmittel, natürlich sollte es lesbar und verständlich bleiben..

so nicht unterschreiben würde, Deutschlehrermeinung hin oder her. Und wenn Du vorher schreibst

Allerdings - bin ich tatsächlich der Meinung, dass es so etwas wie "gutes" Deutsch, gerade in der Poesie, nicht gibt. Nicht nur ist "gut" eine Wertung (wenn dann würde ich von korrekt oder inkorrekt sprechen)

dann stimme ich dir zu, dass gut/schlecht Wertungen sind. Offenbar hast Du etwas gegen Wertungen. Ich nicht. Werte bieten Orientierung.

 

Es gibt wertfreie Räume zum spielen (und die muss es geben), aber nicht, wo etwas für Menschen wichtig ist. Wenn Dir z.B. wichtig ist, was Du liest, willst Du Sachen lesen, die dich ansprechen. Das wird für dich "gut" sein. Wenn Dir egal ist, ob etwas gut oder schlecht ist, interessiert es dich wahrscheinlich nicht. Das ist dann - ob Du willst oder nicht - die ultimative Abwertung von deiner Seite, adressiert an den Anbieter dieses Textes oder was auch immer. Du kommst also gar nicht um Bewertungen herum. Jedes Gedicht, das Du nicht liest und dem Du nicht wenigstens einen Like verpasst hast Du bereits abgewertet - uninteressant, langweilig, interessiert mich nicht.

 

Und wer niemals ein Feedback zu seinen Texten bekommt, wird nie wissen, ob sie interessieren und hat keine Chance irgendetwas dazuzulernen. Wenn alles für gleich gut gehalten wird, ist alles gleichgültig. Um das Wort aus dem Lateinischen zu verwenden: Egal. Auch auf dem Gebiet der Poesie.

 

Zum Abschied meinen Lieblingsspruch zum Thema:

"Die Tage vom guten Deutsch haben gegangen."

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

Hier spielt etwas Humor eine Rolle...der Inhalt passt zum Titel...Lichtwanderin lebt hier alle künstlerische Freiheit aus, die irgendwo verfügbar ist...es gibt schon einige Werke mit Dialekt....dieses ist Lautsprache...Kinder schreiben gerne so, wie sie es hören...ein häufig gemachter Fehler ist z.B. wäre mit h zu schreiben....währe...

Andersrum ist es beispielsweise im französischen da gibt es viele Worte, die ein stummes H haben, das man nicht hört, sondern nur lesen kann...das Wort homme zum Beispiel!

 

Gruß

 

P.S. Du scheinst schon ganz gut deutsch zu sprechen...bzw. zu schreiben...gefällt mir!

Geschrieben

Hallo Ruedi,

 

entschuldige die späte Antwort, die letzten Tage waren etwas stressig..

Ich stimme dir durchaus zu, natürlich macht es einen Unterschied, ob man "Änderungen" der Sprache bewusst einsetzt, oder ob man die Sprache nicht beherrscht. Dieser Text enthält, wie das A- auch schreibt, Humor. Zugleich war ich selbst verwundert über einiges. Mir war bspw. nicht bewusst, dass hier wo ich wohne, in der Sprechsprache das "r" verschluckt wird. Natürlich schreibe ich es dann auch so - sonst wäre der Ausdruck futsch.

 

Was die Wertungen und gut oder schlecht angeht, haben wir vielleicht unterschiedliche Meinungen. Ich fände es schlimm, wenn nur Menschen, die die deutsche Sprache "perfekt" beherrschen, Gedichte schreiben dürften. Und nur weil rechtschreibliche oder grammatikalische Fehler auftauchen, macht dies mE nicht den Inhalt schlecht, denn auf den kommt es mir an. An Wortwahl, Ausdruck usw. kann man feilen, kann man verbessern und mehr. Aber auch jemand, der da vielleicht Schwierigkeiten hat, kann ja dennoch ein gutes Gefühl für Lyrik haben, oder etwas wichtiges zu sagen, oder viel Ausdruck... verstehst du was ich meine? An Äußerlichkeiten lässt sich arbeiten, nur der Zauber in den Worten, der muss da sein. Und nicht immer spürt jeder diesen Zauber, das ist ok.

Wir leben in einer permanenten Bewertung, unser Leben besteht daraus. Ist ja auch hilfreich, evolutionstechnisch überaus sinnvoll. Was wertfreie Räume betrifft - vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, es kommt mir auf die Art der Wertung an. Jedem mag etwas anderes wichtig sein, mir ist die Aussage, der Inhalt, wichtiger als das Äußerliche. Und ja, ich persönliche finde, dass das Äußerliche als Stilmittel eingesetzt werden kann und darf. Das verstehe ich unter "künstlerischer Freiheit".

Ich will also nicht, dass keine Wertungen getroffen werden, das passiert automatisch. Ich bin auch an ehrlichem Feedback interessiert, ich will nicht immer nur ein "gut" hören weil es bequem wäre - ich wünsche mir aber, dass Lyrik freier wird in ihrer Gestaltung, und diese nicht so start abgewertet wird, sofern sie aus dem "normalen" Schema fällt.

 

Die Tage vom guten Deutsch haben gerade erst begonnen..

 

LG

Lichtsammlerin

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