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Geschrieben am

stehe ich mal wieder allein auf dem dünenkamm

spüre ich wie der wind die wärme mit sich nimmt

das nahe meer rauscht es gibt mehr als sehnsucht

 

in den stunden des glücks lagen wir hier im sand

ließen die dissonanzen der welt weit hinter uns

träumten davon die sonne ginge niemals unter

 

an diesem abend fällt der regen früher als wolle

er sagen suche die antwort nicht hinterm grau

des horizonts sondern im licht des kaminfeuers

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

dein Gedicht klingt wie immer gut, aber...

 

Die erste Strophe finde ich toll. Gegenwart, Bilder, die über das eigentliche Geschehen hinausweisen. Das äußere Geschehen lässt auf das Innere schließen. Der Wind nimmt die Wärme des Körpers weg und ebenso schwindet die Wärme der Geborgenheit in einer Beziehung. Und dann der Blick in den Abgrund: "Es gibt mehr als Sehnsucht".

 

Zweite Strophe: Für mich eine deutliche Verflachung. Sentimentale Erinnerung, Selbstmitleid, konkretes Geschehen aber ohne Verweis über sich hinaus.

 

Dritte Strophe ähnlich der zweiten; Bei mir kommt an: geh heim, Bub, und mach dir 'nen schönen warmen Tee (Grog) und wärm dich auf. Das ist mir zu offensichtlich, da überrascht mich nichts, das hatte ich selber oft genug. Verstehst Du mich?

 

Sorry!

 

Ein andermal sicher wieder freundlicher.

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo Perry,

 

meine Gedanken zu deinem Gedicht.

 

 

 

Das LI steht am Meer, allein. Es 'fröstelt', denkt an Sehnsucht und Glück ...

 

Das LI erinnert sich an Stunden des Glücks mit dem LD.

 

Das LI stellt sich die Frage nach dem 'Warum?'. Der Regen 'rät' ihm, nicht 'hinter dem Horizont' nach der Antwort zu suchen - also wohl nicht innerhalb der Dimensionen Zeit und Raum, sondern vielmehr 'im licht des kaminfeuers'.

Das Feuer als alles verzehrende, alles reinigende Kraft, das Feuer in dem die mythische Figur Phoenix verbrennt, um neu zu entstehen. Das Feuer des Todes, das Feuer der Wiedergeburt ...

Einen sachlichen Beweis für derlei Wandlungen gibt es nicht. Es sind Mythen, Märchen, Sagen etc., die davon erzählen. Doch der homo religiosus sehnt sich nach einer Antwort, einer Bestätigung; hätte gerne Gewissheit.

All das, was nach dem Durchschreiten der großen Pforte geschieht oder nicht geschieht, lässt sich nicht fassen, weder mit unseren Sinnen noch mit den feinsten Messmethoden. Wir grübeln, horchen, lauschen. Doch mehr als 'hintergrundrauschen' können wir nicht ausmachen ...

 

Gern gelesen und sinniert.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo, moin Perry

Die Aussage deines Gedichts gefällt mir.(Das was ich daraus gelesen habe)

Das LI erinnert sich an schöne (warme) Zeiten. An schöne Jahre die zu schnell vorübergingen.

Dann im Alter werden die Tage viel intensiver wahrgenommen./im licht des kaminfeuers

In der Jugendzeit dachte man sich oft, ich habe ja noch so unendlich viel Zeit

Sehr gerne gelesen

Freundliche Grüße

Josina

Geschrieben

Hallo Ruedi,

 

schön, dass Du auch mal wieder im Forum vorbeischaust.

Wie gewohnt ist deine Kritik offen und schnörkellos, wobei es natürlich immer auch eine persönliche Reflexion des Lesers ist.

 

Deine Aussage

 

"Das ist mir zu offensichtlich, da überrascht mich nichts, das hatte ich selber oft genug. Verstehst Du mich?",

verstehe ich insofern, dass Du von Texten anderer erwartest, dass sie Dir etwas erzählen bzw. darbieten, was du noch nicht selbst erlebt oder gedacht hast. Das kann bei Leuten, die sich viel mit dem Leben und dessen Wägbarkeiten auseinandersetzen eine sehr hohe Hürde sein.

 

Ich nehme es mal als Ansporn und schicke Dir LG

Perry,

 

 

Hallo Berthold,

da Du meine Intentionen mittlerweile schon sehr gut kennst, hattest Du keine Probleme auch in der 3. Strophe eine übertragene Aussage herauszulesen.

Der Phönix trifft es gut und der Bezug zum Titel mal wieder genau auf den Punkt gebracht.

Danke und LG

Perry

 

 

Hallo Josina,

mir ist vor allem wichtig, dass ein Text eine spürbare Aussage transportiert und die ist bei Dir gut angekommen.

Danke fürs Hineinfühlen und LG

Perry

Geschrieben
"Das ist mir zu offensichtlich, da überrascht mich nichts, das hatte ich selber oft genug. Verstehst Du mich?",

verstehe ich insofern, dass Du von Texten anderer erwartest, dass sie Dir etwas erzählen bzw. darbieten, was du noch nicht selbst erlebt oder gedacht hast. Das kann bei Leuten, die sich viel mit dem Leben und dessen Wägbarkeiten auseinandersetzen eine sehr hohe Hürde sein.

 

Ich nehme es mal als Ansporn und schicke Dir LG

Hallo Perry,

 

war mir schon klar, dass ich dir auf die Zehen trete. Habe es auch nicht genossen, stehe aber zu meinen Worten.

Was Du in den obigen Zeilen geschrieben hast, veranlasst mich aber noch zu einer Verdeutlichung meines angesprochenen Kommentars.

Wenn ich etwas lese möchte ich tatsächlich unterhalten werden. Das bedeutet, es soll mich interessieren und/oder berühren. Das kann durch das Thema bzw. den Inhalt des geschriebenen bewirkt werden oder durch die Form und die gewählten Worte und Metaphern. Kurz: Durch Inhalt oder durch Art der Erzählung oder durch eine gelungene Kombination.

 

Wenn mir also einer etwas über die erste Liebe oder den Verlauf einer länger dauernden Ehe erzählt, ist der grundlegende, allgemeingültige Inhalt bekannt. Ich hätte also gerne eine Variante davon, etwas neues, wenn mich der Inhalt interessieren soll. Also nicht: Frau lässt sich scheiden und zieht zu einem neuen Mann, sondern z.B. Frau lässt sich scheiden und lebt jetzt mit einer Frau zusammen. Das Angenehme, wenn man sich in einem Thema wiedererkennt, wenn man sich verstanden fühlt und nicht mehr allein mit einem Problem, das ist bereits schön, aber nicht zum zwanzigsten Mal. Es muss ergänzt werden, durch den Reiz der Neuheit, wenn es interessant bleiben soll.

 

Wenn man dieselbe Geschichte aus verschiedenen Ecken immer wieder hört und immer wieder in sehr ähnlichen Worten wird sie zum Klischee. Wie das Reimpaar Herz und Schmerz.

 

Nun gibt es aber auch die Form, die einen überraschen kann. Die Art etwas auszudrücken, die einem selbst gefällt, von der man angesprochen wird. Auf die man nicht unbedingt selbst gekommen wäre. "Es war als hätt der Himmel die Erde still geküsst....", "als ob es tausend Stäbe gäbe, und hinter tausend Stäben keine Welt." Der Begriff "Scherbengerichtshof" aus YUEs Liebeskomplotte. Das berührt mich durch Form, Klang oder Metaphorik.

 

In deiner ersten Strophe ist dir - für mein Empfinden - eine schöne Kombination in dieser Hinsicht gelungen.

 

LG

 

Ruedi

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