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Geschrieben am

du das smartphone am ohr ich den camcorder in der hand

gingen wir nebeneinander durchs watt jeder speicherte

seine hellen und dunklen momente in einer anderen cloud

 

da entdeckten wir im priel zwischen den angeschwemmten

muscheln und krabben das spiegelbild unserer augen

erkannten das traurige und die leere in ihrem ausdruck

 

eine frische böe vertrieb die wolken über der landschaft

der strand verlor sein überzeichnetes farbspiel das meer

zeigte sich wieder blassblau und der himmel verschliert

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Geschrieben

Hallo lb. Perry!

 

Das kann man zunehmend beobachten.. Fast jeder hat ein Handy in der Hand oder einen Stoppel im Ohr.. Egal wo, die Technik hat uns eingenommen.. man geht nebeneinander her ohne ein Wort..das Zwischenmenschliche geht verloren ..

 

Und dann kommt ein Wasserlauf im Watt daher und zeigt dir die Realität.. schon traurig ...wumm .. und auf einmal wird man wach und denkt sich vielleicht.. was tuen wir hier eigentlich.. ??

 

Das man die Umgebung dann anders war nimmt ist sicherlich das einzig positive daran.. aufgehellt durch den momentanen Schock vielleicht..

 

Wieder mal herrlich geschrieben von dir..

 

Sehr gerne gelesen und darüber nachgedacht,

mit lieben Grüßen, Behutsalem

Geschrieben

Hallo Perry,

 

ich schildere dir meine Gedanken zu deinem Gedicht.

 

Vom Nebeneinander-her-Leben, vom Dokumentieren des Erlebten (und dem Vergessen, sich bietende Eindrücke einfach zu genießen).

 

In dem Augenblick, in dem LI und LD auf sich selbst zurückgeworfen, mit sich selbst konfrontiert werden, die Erkenntnis: Hinter all den technischen Gerätschaften und ihrer allzu intensiven Nutzung wohnen Trauer und Leere.

 

Das Bilderbuchwetter endet, die Farben werden blasser, die Motive weniger lohnenswert. Die Klarheit mit der sich LI und LD begegnet sind, scheint vorüber, Gott sei Dank, und die beiden können wieder friedlich nebeneinander her leben.

Oder aber: Die Qualität der Fotos ist bei diesem Licht kaum die Mühe wert. Also könnten LI und LD die Gunst des Augenblickes nutzen und sich ohne Smartphone und ohne Camcorder miteinander beschäftigen: einander zuhören, einander sehen, einander erzählen ... Der Augenblick wäre günstig, und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

 

Den Moment, den du in diesem Gedicht beleuchtest, finde ich sehr gut gewählt und spannend.

 

Sehr gern gelesen und sinniert.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

es sind Gewohnheiten, die uns immer mehr einnehmen. Wichtig ist sie zu erkennen, dann kann man sie vielleicht öfter durchbrechen.

Danke fürs Wertschätzen und LG

Perry

 

Hallo Bertold,

ja es geht um den Augenblick des Erkennens, dass uns zuviele Dinge in Beschlag nehmen und wir uns immer mehr aus den Augen verlieren.

Das Wetter ist hier nur als Reflexionsebene gedacht, denn durch das elektronische Auge scheinen die Farben oft kräftiger als sie tatsächlich sind.

Bleibt zu hoffen, dass die Protagonisten wieder mehr auf das gemeinsame Erleben Wert legen und wieder zusammenfinden.

Danke fürs Wägen der Bilder und Mitsinnieren.

LG

Perry

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