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Geschrieben am

Zehn Jahre vor meiner Geburt

soll es eine Mauer gegeben haben

mitten durch Deutschland

eine Vorstellung so fremd wie

das Bild einer Wand

zwischen zwei Bäumen.

 

Ich kenne keine Grenzen

die ganze Länder zerstückeln

aber überall hört man davon.

Was bringt es

Mensch von Mensch zu trennen

zu glauben

ihr Wert sei verschieden

woher der Gedanke

jemand hätte das Recht

Träume an Mauern der Wirklichkeit

zerplatzen zu lassen?

 

Ich kenne Grenzen aus Verboten

und abgeschlossene Türen

Wände die Hoffnung einschließen

und unsichtbar auch

ganze Abgründe zwischen Menschen

ich weiß wie das ist.

Aber wie kann ich begreifen

dass viele sich scheinbar schwer

von Grenzen der Abgrenzung lösen?

 

Heute steht keine Mauer mehr

die sichtbar wäre

doch es bleibt eine Kluft

die mehr trennt als verbindet

immer noch wird unterschieden

werden Gräben vertieft

statt Brücken gebaut

 

ich musste lernen Mauern zu Fall zu bringen

und feststellen, dass es Zeit braucht

immer noch Zeit braucht

aber wenn ich das konnte

kann die Welt das auch.

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Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

der Mauerfall ist mir in Erinnerung, als wäre es gestern gewesen. Er hat alle Menschen in Ost und West stark berührt.

Es ist nur sehr schade, das es die Mauer in vielen Köpfen noch gibt bzw. wieder aufgebaut wird.

Wir haben es versäumt, auf einander zuzugehen, um uns besser kennenzulernen.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, packen wir es an!

 

Mich haben deine ausdrucksvollen Zeilen berührt, habe sie sehr gerne gelesen.

 

LG

alterwein

Geschrieben

Hallo zoe, Hallo Mathi,

 

ich danke für euer Feedback und eure Gedanken.

Mich beschäftigen in letzter Zeit die Hintergründe viel, vielleicht weil in den letzten Jahre wieder mehr von dieser "unsichtbaren" Mauer gesprochen wird, die in den Köpfen weiter existiert.

Für mich, die ich die Mauer nie erlebt habe, ist die Vorstellung tatsächlich grotesk, ich kann nur von außen darauf schauen und bin dann meistens ratlos. Und es ist immer schwierig von außen zu urteilen, aber dennoch wollte ich meine Sicht, meine Gedanken dazu darstellen.

Wie du auch schreibst, Mathi, der Mauerfall hat die Menschen berührt und tut es immer noch. Und diese Rührung könnte ein Ansatz sein, einander zu verbinden.. vielleicht wurde lange versäumt mehr Brücken zu bauen, aber dafür ist es nie zu spät.

Und vielleicht braucht es auch vermehrt die Sicht junger Menschen, für die eine Unterscheidung in Ost und West allenfalls geografisch getroffen wird - so geht es zumindest mir. Wenn man ohne Mauer aufgewachsen ist, erscheinen die tiefen Gräben teils so überflüssig, auch wenn mir klar ist, dass oft mehr dahinter steckt.

 

Ich freue mich, dass meine Zeilen euch berührt haben.

 

LG Lichtsammlerin

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