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Geschrieben am

beginnt das leben in einer gefrorenen pfütze aus der dich

deine augen starr anblicken oder in einem brennenden busch

aus dem eine stimme mit glühenden worten zu dir spricht

 

ist die wiedergeburt ein sich türmender wellenkamm im reigen

zwischen ebbe und flut sind ufer mehr als umkämpfte ränder

von flüssen oder meeren im grenzbereich der naturgewalten

 

schwingt in allem ein ewiges werk ist vielleicht das jucken

am hals der beginnende wuchs von kiemen oder das kribbeln

an den schulterblättern ein erstes zeichen wachsender flügel

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Geschrieben

Hallo böhmc,

danke für dein Interesse an meiner mythologisch angehauchten Metamorphose.

Schön, dass der Text Dich zu Assoziationen veranlasst, auch wenn ich deinem Komm in Sachen "hochtrabend" nicht ganz folgen kann.

LG

Perry

 

Hallo A-,

was Du aus den Bildern herausliest ist vielleicht "à la A-", hat aber mit meiner Intention wenig zu tun.

Trotzdem Danke fürs Interesse und LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

dein Gedicht 'metamorphose' gefällt mir.

 

Doch bevor Metamorphosen durchlaufen werden, müssen wir erst einmal

existieren. Wo also lag unser aller Ursprung? In einer Pfütze, aus der

heraus sich das dort existierende Leben entwickelt hat? Im 'brennenden

Busch', also dem göttlichen Entschluss: Sei und werde?

Hoimar von Ditfurth hat ein Buch verfasst, mit dem Titel: Im Anfang war

der Wasserstoff'. Dabei hat er sich erkennbar an die ersten Bibelworte

angelehnt und gleichzeitig den einen Stoff benannt, den es zu einer

'natürlichen' Entwicklung unserer Welt brauchte.

Wie die Welt tatsächlich entstanden ist? Vielleicht erfahren wir das nach

unserem Tod?

*beginnt das leben in einer gefrorenen pfütze aus der dich

deine augen starr anblicken

Dass mich meine Augen starr anblicken, klingt ein wenig befremdlich. So

wie ich es lese, bräuchte ich dazu ja ein Paar externe Augen und ein

Paar Ersatzaugen? - Oder stehe ich gerade auf der Leitung?

 

Dann: Wandlung durch Wiedergeburt. Das Bild der sich türmenden

Wellenkämme in dem ewigen Tanz von Ebbe und Flut ist für mich schwer zu

fassen. Die Wiedergeburt als ein ewiges Kommen und Gehen? Eine

Anspielung auf den 'Landgang' des Menschen als phylogenetischer

Entwicklungsschritt im Laufe der Evolution? Oder denkst du hier an

Ursprungsmythen, wie die Geburt der Aphrodite in der griechischen

Mythologie?

 

In der letzten Strophe finde ich Gedanken zur Metamorphose, die sich

wohl an Evolutionstheorien anlehnen. Deine Beispiele hierzu lese ich mit

einem Schmunzeln. Statt auf Darwin zurückzugreifen, und sich an seinen

mittlerweile (weitestgehend) etablierten Theorien zu orientieren,

träumst du kühn von der Entwicklung des Menschen hin zum Fisch (Kiemen)

oder zum Vogel (Flügel). Damit schlägst du selbst Lamarcks heute

widerlegte Theorien um Längen.

Ich glaube, der Autor hat hier in einer heiter-launisch angelegten

Strophe ein bisschen Lieber Gott gespielt.

 

Mein Fazit: Dein kurzweiliges Gedicht formuliert viele anregende

Gedanken zum Thema Metamorphose, die ich gern gelesen und über die ich

gern nachgedacht habe.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Berthold,

danke für deine Sicht auf diese bunte Bildermischung aus Evolution und Mythologie.

Zu deinen Fragen:

Dass die Augen (noch) starr sind, ergibt sich aus der frostigen Perspektive, bzw. dass die Seele/Karma etc. noch nicht wiedergeboren ist.

Der Wellenkamm soll das jeweils gerade existente Leben symbolisieren, das sich im steten auf und ab (hin in her/Ebbe und Flut) aus der Ursuppe der Evolution/Meer erhebt.

In der 3. Strophe schwenkt der Blick (mit einem durchaus gewollten humoristischen Unterton) ins Mythologische.

Freut mich, dass Dir das schmunzelnde Kokettieren mit den unterschiedlichen Ansichten zum Werden und Vergehen des Lebens gefallen hat.

LG

Perry

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