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Und wieder ist Krieg

Über der Stadt: schwarze Milch der Granaten

Über dem Horizont: blass-müde Sonne

das Antlitz getrübt von Kriegsdunst

 

Wo sind die Freunde?

Sie irren durch die Wüste

Wo sind die Nachbarn?

Sie weinen in den Lagern

Wo ist mein Brautkleid?

Es zerflattert im Wind

rußgeschwärzt

 

Durch leere Fensterhöhlen

geht der schamlose Blick

ins Innere intimer Zimmer

In staubigen Kellern nistet

die Angst der schlaflos

Kauernden tränenschwer

 

Dilara woran denkst du?

Ich denke an dich Liebster

und dass ich die liebe

Yussouf, woran denkst du?

Ich denke an dich Geliebte

und dass ich dich liebe

Noch ein Weilchen Liebste

und die Waffen schweigen

Nein nein nein Geliebter

eher schweigt meine Liebe

 

Ich seh mich im Spiegel

mein Gesicht: alt alt alt

grau und zerfurcht

wie die Wangen der Großmutter

 

Verzweiflung nagt an meinem Herzen

wie Ratten an einem Laib Käse

Doch was nützt es

wenn ich den Spiegel zerbreche

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