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nicht gestern, nicht heute

 

ich wanke, ich taumle,

ich stolpere nun,

ich hangle, ich baumle,

was soll ich nur tun.

 

keinen Schritt geht es weiter,

ich komm hier nicht weg,

kämpf' schon lange und scheiter',

stecke knietief im Dreck.

 

bin nicht allein,

and're ziehen vorbei,

ihre Schuhe sind rein,

sie ignorier'n meinen Schrei.

 

so bin ich doch einsam

und traurig und still,

es gibt kein gemeinsam,

keine Hoffnung, kein' Will'.

 

lasst mich hier sitzen,

soll wohl so sein,

bei Donner und Blitzen,

nie Sonnenschein.

 

vielleicht irgendwann,

wird die Erde erweichen,

und wenn ich dann kann,

werd' ich vorwärts mich schleifen.

 

mit eigener Kraft,

meinen eig'nen Weg finden,

der Friede mir schafft

und die Zweifel verschwinden...

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Geschrieben

Hallo AlexInBlack,

 

willkommen in der Poeten-Wg!

 

Das LI scheint in einer Sackgasse, in einer Krise zu stecken. Nichts geht vorwärts. Es fühlt sich allein, ist traurig. Und niemanden scheint das zu stören, keiner da, der dem LI Hilfe anbietet, es tröstet und stützt. Doch die Schlussstrophe macht Hoffnung: Das LI will versuchen, aus eigener Kraft vorwärts zu kommen.

 

Die erste Strophe - meine Lieblingsstrophe! - hat einen tollen Rhythmus, der sich dann aber ein bisschen verliert.

 

vielleicht irgendwann,

wird die Erde erweichen,

Erweichen? Hm. - Was will die Poetin denn damit sagen?

 

und wenn ich dann kann,

werd' ich vorwärts mich schleifen.

Sich selbst vorwärts schleifen, ist mE eine sehr ungewöhnliche Formulierung. Ich meine, in der Regel wird doch jemand oder etwas geschleift.

 

AlexInBlack, ich finde, in deinem Gedicht steckt einiges an Potential.

Ich habe es gern gelesen.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Alex,

 

der Inhalt deines Gedicht macht deinem Namen alle Ehre. Es ist sehr emotional geschrieben und gewinnt daraus seine Wirkkraft.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass es nur selten so kommt, wie du es mit dem Text voraussiehst:

vielleicht irgendwann,

wird die Erde erweichen,

und wenn ich dann kann,

werd' ich vorwärts mich schleifen.

Irgendwer ist immer da, der dich dabei stützen oder dir die Hand reichen wird, ob Freunde, Familie oder jemand anderes. Selbst wenn es manchmal so scheint, als ob alle "vorbeiziehen"...

 

Formal vielleicht noch der Hinweis, dass mir – wie auch Berthold – die erste Strophe am besten gefallen hat. Das liegt vor allem daran, dass sie neben den Parallelismen auch ein einheitliches und interessantes Versmaß aufweisen, nämlich ein daktylisches (mit unbetontem Auftakt), was die Dynamik deines Gedichtes sehr unterstützt. In den meisten andren Strophen wird das Metrum dann zunehmend unregelmäßig.

Wenn du die Lust dazu hast, könntest du noch einmal über das Gedicht drüberschauen und die anderen Verse ggf. angleichen.

 

Aber auch so hat es mir sehr gefallen.

 

LG Cheti

Geschrieben

Danke für euer Feedback! Die erste Strophe ist auch meine Lieblingsstrophe! Sie ist mir so eingefallen und hat mich inspiriert meine Gedanken baumeln zu lassen und frei zu schreiben.

 

Es auf das LI zu beziehen war nicht meine Absicht, ist aber ein sehr inspirierender Gedanke!

 

Ich möchte mich definitiv mit jedem Gedicht verbessern und möchte mich für alle Ratschläge und jegliche Verbesserungsvorschläge bedanken.

 

Liebe Grüße, Alex

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