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Geschrieben am

Was einst so zuckersüß begann, fand nie Symbiose.

Der Zugang war durch Egoismus reich gestört.

Und was wie weiches Karamell die Gassen pflastert,

war wohl gesponnen nur, ein klebrig goldner Teer,

in dem der Schritt zum Miteinander hängen blieb.

Das Watteweiche hat die Zukunft nur verhärtet.

Im Honigguss erkennt man bittren Nachgeschmack.

Und was verheißungsvoll die Lust auf mehr geblendet,

war das Geraspel schokoladensüßer Macht,

die, selbst in Form gegossen, nie Praline war.

Nun überwiegt der schwarze Faden der Lakritze,

er zieht die bunten Streusel in die Lethargie.

Wie Brausepulver aufgelöst die alten Wege,

verstärken Zuckerstangen keinen neuen Steg

und kratzen auch den Rest nicht mehr vom Boden auf.

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Geschrieben

Hallo Behutsalem!

 

Dieses Gedicht wird mit jedem Mal lesen besser und gewinnt an Tiefe.. erst war ich verwirrt, dann erstaunt, dann beeindruckt, nun ratlos oder alles zusammen. Du wirfst so viele Bilder auf, die eine Kontrast darstellen zum Thema, was wohl dem wirklichen Erleben entspricht..

Ich lese in deinen Worten eine große Täuschung, die mit allerlei Verlockungen rief aber letztlich nur Enttäuschung barg.

ein klebrig goldner Teer,

in dem der Schritt zum Miteinander hängen blieb.

Die Hoffnung auf ein "Zusammen", doch dann bleibt jeder auf dem Weg allein, und der Weg hält einen fest, entfernt einen mehr und mehr vom Miteinander.

Das Watteweiche hat die Zukunft nur verhärtet.

Mmh.. die süße Vorstellung (watteweich) einer Zukunft bricht in der Gegenwart, und verhärtet damit die Wirklichkeit der Zukunft.

Zurück bleibt ein trostloses Bild, und man selbst wird hart (bitter), da man feststellen muss, dass man an ein Trugbild geglaubt hat.

 

Am besten gefällt mir wohl diese Stelle:

Und was verheißungsvoll die Lust auf mehr geblendet,

war das Geraspel schokoladensüßer Macht,

die, selbst in Form gegossen, nie Praline war.

Es mag Schokolade außen rum sein, es mag duften und verlocken.. aber im Inneren ist sie hohl, bzw mit Heimtücke (Macht) gefüllt, die eigenen Zwecken dienen soll. Keine Praline. Sehr präzise und metaphisch schlicht grandios.

Ich muss da automatisch an Forrest Gump denken, und dieses Zitat: "Das Leben ist wie eine Schachten Pralinen, man weiß nie was man kriegt."

Leider gibt es Menschen, die bewusst täuschen und sich "als Praline" tarnen.

 

Zum Schluss markierst du einen Abschied, vielmehr ein Eingeständnis, dass es nichts zu retten gibt. Die Reste liegen am Boden, bedeutungslos geworden, wie auch die gemeinsame Zeit. Und vielleicht auch ein inneres losmachen davon, sich nicht länger damit aufzuhalten sondern wieder nach vorne zu sehen..

 

Das sind in etwa die Gedanken, die mir beim lesen kamen. Die Bilder werden mir sicher noch länger im Kopf bleiben. Ich hoffe nur, dass ich deinen Text nun nicht vollkommen ver-interpretiert habe. So oder so, für diesen Text - Hut ab!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Behutsalem,

auch ich finde, dass die reale Bildebene den Wandel vom süßen Beginn zum bittren Ende sehr gut nachzeichnet.

Nach meinem rein subjektiven Empfinden wird die übertragene Lesart einer scheiternden Beziehung aber durch die dichte und intensive

Bildsprache etwas gehemmt. Auch das Gegensätzliche im Titel (kalt/süß) hat leider für mich kein Echo in der realen Bildebene gefunden.

Ich weiß, das ist Kritisieren auf hohem Niveau, aber ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin;

 

Danke für dein Interesse an meinen Gedanken; die tatsächlich so geschehen...

 

Was soll ich sagen, du hast sehr gut hineingefühlt in die einzelnen Verse;

 

hart (bitter),

hart ja, verbittert, traurig und daraus resultierend die Kälte die das LI dann aufgebaut hat; Gleichzeitig aber eine Stärke entwickelt hat die mich überrascht hat,

Auch wenn weiterhin malerische, Trugbilder mit zuckersüßen Schmeicheleien , ich nenne es beim Namen, "Gedichte"

geschrieben wurden; so als wäre das LI doof, naiv... ein bisschen Honig um den Mund schmieren und alles Leid das einem zugefügt wurde , soll damit übergossen und vergessen werden; Das LyD kam ja zu seinem Genuss.. wie egositisch dieser gewählte Weg doch war..

 

Leider gibt es Menschen, die bewusst täuschen und sich "als Praline" tarnen.

Sie glauben eine zu sein; bis man sie entlarvt; Gott sei Dank hat das LyI da den Durchblick gehabt; Aber nicht schnell genug , leider blieb der bittere Nachgeschmack zurück; Und er zog das LI schon ganz tief runter; Bis er, das LI, einen Schlußstrich zog dauerte es leider viel zu lange.. aber da muss jeder selbst drauf kommen; Da konnte selbst ich keinen Ratschlag geben; Außer zu sagen.. ich bin für dich da wann immer du mich brauchst; Als das LI das Gedicht las, hatte er Tränen in den Augen; sein Aussage.. besser könnte man es nicht auf den Punkt bringen;

 

Und deine Interpretation auch nicht, Lichtsammlerin..

 

Ich kann dir aber sagen, dem LI geht es heute gut; er hat sein Konfekt gefunden; und sie ist wirklich süß

 

Danke für dein Hineinfühlen,

mit lieben behutsamen Grüßen, Behutsalem

 

Hallo Perry;

 

Auch dir danke ich für dein Interesse an meinen Gedanken;

Das süß, kalt, war schon bewusst gewählt; Du kennst ja sicher Eiskonfekt; Jetzt in der Weihnachtszeit immer gerne gekauft; Am besten schmeckt es, wenn sie etwas gekühlt sind;

Ich gebe dir Recht, wenn du schreibst das es nicht zur Bildebene passt.. das Kalte also das Eis sollte die Härte, die Stärke hervorheben mit dem das LI sich schlussendlich vom Konfekt gelöst hat; Wenn du einen Titel findest dem das Bild gerecht wird, bitte gerne;

 

Kritik ist immer lehrreich, egal wie sie ausfällt; Ich weiß, dass du viele Bilder für einzelne Metaphern im Kopf hast und du genau abwiegst und für dich filtrierst bevor du ein Urteil abgibst; Deswegen freut es mich um so mehr wenn du deine Meinung kundtust; Danke, Perry..

 

mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

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