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Geschrieben am

Ich such dich in den Wolken

des Nachts am Himmelszelt

im Schlaf in meinem Herzen

du warst einst meine Welt

 

Hinfort bist gegangen

meine Seele trägt so schwer

wo du einst aufblühtest

ist der Platz jetzt leer

 

Ich speichre dich in Worten

dein Antlitz ziert mein Bild

nichts kann dich mir entreißen

du warst mein Lebens Schild

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Geschrieben

Hallo Freiform,

 

in jeder Zeile spricht hier eine unendliche Sehnsucht und Nähe, formvoll und anrührend aufs Papier gebracht.

Der Verlust ringt mit dem Wunsch festzuhalten, zu bewahren..

In der letzten Strophe überwiegt das Bewahren im Gedächtnis. Und ich bin an paar Kleinigkeiten hängen geblieben:

"Ich speichre dich in Worten" - mit dem "speichre" mag ich mich nicht so ganz anfreunden, was spricht gegen die Langform? Oder falls dir der Vers dann zu lang scheint, wie wäre es mit einem "wahre" oder "halte"?

"dein Antlitz ziert mein Bild" --- Wunderschön!

"du warst mein Lebens Schild" - mmh, ich würde das "Lebensschild" zusammen schreiben, aber das mag geschmackssache sein. Was mich ein wenig wunder ist das "warst", da du in denen Zeilen davor betonst, dass das LD bleibt, dass nichts es entreißen kann.. Diese Betonung wird durch das "warst" mE unterbrochen. Vielleicht passt ein "bleibst" besser, auch wenn die Person real nicht mehr da ist?

 

Freiform, das ist Kritik auf hohem Niveau, denn deine Zeilen sind wunderschön. Vielleicht kannst du dennoch etwas mit meinen Gedanken anfangen.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Freiform,

 

gefallen mir gut, deine Erinnerungen an das/ein LD.

Warmherzige Gedanken und schöne Bilder führen mich durch dein Gedicht.

 

Meine Gedanken zu deinem Werk:

 

Ein paar kleine Rhythmusänderungen biete ich dir an, die du wie immer

auch verwerfen kannst.

Hinfort bist gegangen

Hinfort bist du gegangen

meine Seele trägt so schwer

die Seele trägt so schwer

wo du einst aufblühtest

wo du einst strahlend* blühtest -------------- *oder sonstwie

ist der Platz jetzt leer

ist jetzt der Platz so leer

 

Ich such dich in den Wolken

Stimmiger schiene es mir, wenn das LI nicht nach dem LD 'suchen' müsste,

sondern 'finden', 'sehen', 'hören', 'spüren', 'wissen' etc. würde?

 

nichts kann dich mir entreißen

Dieser Gedanke wirkt im Kontext deines Gedichtes auf mich etwas zu grob,

fast räuberisch. Ich meine, das ließe sich auch ein wenig friedvoller

formulieren.

 

Freiform, ein schönes und stimmungsvolles Gedicht hast du hier verfasst.

Ich habe es gern gelesen und darüber nachgedacht.

 

LG

Berthold

Geschrieben

Hallo Freiform,

 

sehr, sehr schöne Zeilen hast du für das Erinnern an einen lieben Menschen gefunden.

 

 

Das Einzige was mir nicht gefällt ist das alte Wort: Hinfort – Ich meine das- Fort - voll und ganz genügt hätte, aber das ist Geschmacksasche.

 

 

LG Sternwanderer

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin, Sternwanderer, Berthold,

einen herzlichen Dank für eure schönen Kommentare und Anregungen, über die ich intensiv nachgedacht habe.

Ich habe daraufhin einiges umgestellt. Auf das Entreißen mag ich nicht verzichten, die Aggressivität der Formulierung unterstützt für mich die Aussage.

Es gibt ja kaum Texte, an denen man nicht optimieren kann. Ich mache das gern, solange ich das Gefühl habe, das es immer noch mein Text ist und meinem Sprachgebrauch und Vorstellungen entspricht.

 

Dankeschön!

 

 

grüßend Freiform

 

 

 

 

Du bist Hinfort gegangen

 

Ich such dich in den Wolken

des Nachts am Himmelszelt

im Schlaf in meinem Herzen

du warst einst meine Welt

 

Du bist Hinfort gegangen

meine Seele trägt so schwer

wo du einst aufblühtest

ist dein Platz jetzt leer

 

Ich wahre dich in Worten

dein Antlitz ziert mein Bild

nichts kann dich mir entreißen

du bist mein Lebens Schild

Geschrieben

Hallo Freiform,

 

gefällt mir gut, deine überarbeitete Fassung. Und natürlich ist am wichtigsten, dass es für dich stimmig bleibt!

Eine Frage bleibt mir jetzt noch: du hast aus "ist der Platz jetzt leer" ---> "ist dein Platz jetzt leer" gemacht. Was mir ein wenig doppelt gemoppelt scheint (Vorvers "wo du einst aufblühtest"). Das "dein" widerum suggeriert einen festen Ort, einen ganz bestimmten Platz. Zuvor war es mehr... überall wo (du) einst warst und geblüht hast... ist der Platz nun leer - ohne dich. Vielleicht verstehst du was ich meine?

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Freiform, Dein Name sagt es ja schon, du möchtest dich nicht an konventionelle Regeln halten. Das kann man auch akzeptieren.

Eigentlich geht es mir genauso. Jedoch muß ich eingestehen, das so mancher Text, den ich mit der von mir gewollten Betonung lese, von anderen Lesern so nicht betont und damit nicht verstanden wird.

Am besten merkt man das wenn man sein Gedicht eine Woche liegen lässt und dann selbst laut liest. Wenn man ab und an aus dem Rythmus kommt weiß man wie es der Leser empfindet.

Die Vorschläge von Berthold sind so wie ich, das Gedicht, wenn es von mir wäre, auch verändern würde. Nimm aber eigene Worte und achte darauf das sich die reimenden Zeilen im Rythmus lesen lassen.

 

Dein Gedicht ist zu schön um es zu vereißen. Es gefällt mir, aber du kannst es noch besser machen.

 

beste Grüße an dich

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

ich versteh was du meinst, aber ich möchte es mal so stehen lassen.

 

Hallo Gutmensch,

wie bereits gesagt, es gibt kaum Texte die man nicht optimieren kann.

Die meisten Texte die ich hier einstelle, haben bereits mehrere Überarbeitungsschleifen hinter sich und sind nicht selten Wochen, Monate oder Jahre alt, bevor ich sie auf den Leser loslasse. Laut lesen ist ebenfalls Usus in meinem Schreibprozess. Nur wirklich Gute Schreiber, sind in der Lage regelmäßig eine perfekte Balance zwischen Inhalt, Gefühl und Rhythmus in ihren Texten zu verfassen, ohne dass es gezwungen wirkt.

Bei meinen Texten findet man oft Rhythmische schwächen, die ich aber in Kauf nehme, wenn mir der Text Inhaltlich und Gefühlsmäßig oder von der Sprachmelodie gefällt.

Mir als Leser gefallen auch Texte, die in wechselnden Rhythmen geschrieben werden, ich muss sie dann zwar öfter lesen um den Rhythmus zu finden, aber dabei können spannende Sprachmelodien entstehen, die den Text für mich sogar gewinnen lassen. Da ich auch Musik mache, kann ich damit viel anfangen. In meinen Texten muss also nicht zwangsweise alles 4/4 sein, da darf aber natürlich jeder seine eigene Meinung vertreten.

 

Ich danke euch ganz herzlich für eure schönen Kommentar und Anregungen.

Für den Moment bleibt der Text erst einmal so.

 

grüßend Freiform

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