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Geschrieben am

Er starb am Wegrand im Winter.

Hatte zuvor

im Wald sein Lager aufgeschlagen.

Bei Nagern, Fischen gewohnt.

Im kupfernen Steinkreis

mit den Hirschen gespeist.

Hinter ihm glühten die Horizonte -

der Herbst. -

So kamen härtere Tage -;

Nächte; über den Wald hin

lag ihr silbernes Haar - abweisend, stumm.

- überfroren ist er;

eine Zeile,

Die sich der Winter erfand.

Ich trug ihn, den Steifen, zum Boot.

flussabwärts stieß ich's.

Bis ihn die Ferne verschlang,

hinwirft vielleicht

an andere Statt; - liedlos - stumm.

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Geschrieben

Hallo milchmirzucker,

 

starke Worte findest du, für ein so trauriges Thema. Ich liebe den Winter, aber für Obdachlose ist es die härteste Zeit, und die Kälte kennt kein Erbarmen. Besonders eindrücklich und eindringlich geschrieben finde ich diese Zeilen:

 

- überfroren ist er;

eine Zeile,

Die sich der Winter erfand.

Bei diesem Vers:

flusswärts stieß ich's. - würde ich das "flusswärts" präziser gestalten, zumindest mir mutet der Begriff etwas seltsam an. Passender fände ich z.B. "flussaufwärts" oder "flussabwärts". Das als kleine Idee.

 

In der ersten Zeile bin ich gleich gestockt, da mir sofort ein anderer Gedanke kam: "Er starb am Wegrand des Winters" ... wäre als Bildebene sicher auch interessant.

So oder so, deine Zeilen gefallen mir und bewegen mich..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Patrick,

 

heimatlos zu sein kann viele Gründe haben, teils unverschuldet, teils gewollt. Tragisch ist es allemal, wenn jemand dabei zu Tode kommt, auch weil es in unserer Gesellschaft ja Einrichtungen gibt, die die größte Not lindern können.

Interessant ist auf jedenfalls die verwendete Bildsprache, wobei sie für mich teilweise fast schon das "sinnvolle" verlässt.

Beispiel:

 

"Im kupfernen Steinkreis" -> ich rate mal, es ist eine Feuerstelle mit einem Kupferkessel gemeint.

 

"- überfroren ist er; -> ich rate mal, der Heimatlose ist mit Reif überzogen, weshalb er aber nicht tot sein muss.

eine Zeile,

Die sich der Winter erfand." -> der Winter erfindet nichts, schon gar nicht eine Zeile, die schreibt ihm höchstens der Beobachter/Autor ins "Stammbuch."

 

"Ich trug ihn, den Steifen, zum Boot.

flusswärts stieß ich's.

Bis ihn die Ferne verschlang, -> ich rate mal, das LI legte den Steifen in ein Boot und stieß es in den Fluss. Als neutraler Leser frage ich mich, wann und wo und vom wem wird so etwas gemacht?

 

Ich denke, mit einer etwas klareren Bildsprache könnte der Text aus seiner nebulösen Bildebene geholt werden, gehe aber davon aus, dass Du das nicht möchtest.

 

LG

Perry

Geschrieben

Hallöle Lichtsammlerin.

 

Danke für das Lob. Dein Vorschlag ist super, flüsswärts ergibt ja gar keinen Sinn. Ich änder das mal in flussabwärts. Danke für die coole Kritik

 

L.G

Patrick

Geschrieben

Auch dir ein freundliches Hallo, perry.

 

Nun unsere Schreibstile gehen ja weit auseinander, das taten sie schon immer, ich denke das die Zeilen durchaus ihren Reiz besitzen, daher belass ich es dabei

 

L.G

Patricl

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