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Weißt du was Bären sind?

Wie eigen ein Wesen sein kann?

 

Dann hör jetzt gut zu.

 

Es gab mal,

einzig in seiner Art...

der lieber ungesehen im Dickicht verschwindet...

weil erlebtes ihm unaufhörlich folgte...

einen sehr besonderen Bären.

 

Distanz war seine Sicherheit...

war Schutz und Gefängnis zugleich.

Wer also kam, um zu sehen...

sah nur Ablehnung und Stolz.

 

Kommst du aus Neugier,

dann versuch dich,

er wird sich...

vor dir aufbauen wie ein Turm der Vorsicht.

Stehend auf seinen Hinterbeinen...

deine Furcht fordern, deine Glaubwürdigkeit prüfen...

und dich vertreiben.

 

Sein wahrer Blick hingegen,

trifft dich eher selten.

Und wenn...

siehst du Tiefe,

siehst du unfassbare Welten.

fühlst Feuer... Eis...

Himmel und Erde.

siehst Kampf um Kampf.

Leben und Leid...

seine Einzigartigkeit.

 

Gehüllt in ein Fell, variierend durch Stimmung und Licht...?!

Unterschiedlich in Beschaffenheit und Farben.

Erfuhr so manche Begegnungen...

erlangte Wissen... Weisheit... schreckliche Narben.

 

Sein geheimer Ort...

eine warme Lichtung,

in einem dichten Wald.

Wo Sonnenlicht, das Dach der Bäume, gefühlt nur für ihn durchbricht.

Dort jeden Tag,

die gleichen Schritte.

Immer für sich...

Nur für sich.

 

Tiefschwarzes Fell.

Kein Tag ist wirklich gleich.

Und dieser war Beweis...

sollte später,

so bedeutsam sein.

Denn seine Lichtung...

war nicht mehr leer...

auf einmal nicht mehr allein.

Was hier zu sehen war,

ließ ihn das Atmen fast vergessen.

Denn regungslos...

so fesselnd und bewegungslos.

Mit diesem Blick gen Himmel stand Sie da.

Im Licht seiner Lichtung.

Sah ihn kurz...

blieb unbeeindruckt,

rührte sich kein bisschen.

Dieser Blick...

Wer...

Warum hier...

"wieso fühle ich ihrer Augen gezeigtes Leid?"

 

Schwarzes Fell.

Vorsichtig jetzt.

Heimlich interessiert,

ging er und kam wieder...

ging... und kam wieder.

Bemerkte nicht,

wie sein Kopf sich jedesmal leicht neigte wenn er sie ansah...

Wie er sich bei ihrem Anblick verlor.

Umkreisend...

Anfangs nur am Rand.

Wurde der Abstand zu ihr,

von mal zu mal weniger.

Blicke trafen sich... denn sie war immer da.

Und manchmal, leises Murmeln aus ihrem Mund... doch er verstand nicht.

 

Dunkelbraunes Fell.

Heute war anders.

Sie stand nicht mehr...

sie saß.

Knie angewinkelt...

Arme verschränkt eng am Körper...

Kopf gesenkt und bitterlich weinend.

"Langsam" dachte er...

hörte diese traurigen Töne aus ihrem Mund.

Bin schon viel zu nah,

den Kopf wieder...

nicht verstehend geneigt...

ließ er sich neben ihr nieder.

Was für ein unbeschreiblicher Moment, als sie Nähe suchte.

Nach ihm griff, ohne Angst.

So entstand,

des Verstehens erstes Band.

 

Braunes Fell.

Warm war er.

Weich war er.

Leicht fragendes Brummen,

blickte er seitlich zu ihr runter und bemerkte wie ruhig sie plötzlich war.

 

Doch durch Unsicherheit...

der vielen Verletzungen müde,

schob er mit seiner Tatze das kleine Bündel grummelnd von sich.

Denn Distanz war ja Sicherheit.

Aber sie rutschte wieder heran... wieder, dieses komische Murmeln aus ihrem Mund.

 

Wieder und wieder rutsche sie heran...

griff nicht mehr nach ihm... lehnte sich direkt an.

Selbstverständlich... fast trotzig.

 

Hellbraunes Fell.

Bär... Lichtung und sie.

Nach einiger Zeit, war sie Teil seiner Welt.

Lief um ihn herum...

blinzelte hier... kicherte da...

schubbste den Riesen.

Merkwürdig, wie er es zuließ.

Pendelte vor und zurück, hin und her... Kräftiger Bär...

liebevoller als sonst...

freut sich so sehr.

Und ihr glückliches Summen im Sonnenlicht.

 

Wieder Tiefschwarzes Fell

Einmal stand sie nur da und entdeckte Stellen ohne Schutz.

Aus Neugier hob sie die Arme,

fuhr vorsichtig unter sein Fell um zu fragen,

dort vorsichtig zu berühren.

Völlig unerwartet und außer sich brach der Kolloss die Stille... keine Distanz, kein Schutz...

war kaum noch zu erkennen...

Brüllte und stampfte unaufhörlich um sich.

 

Sie verstand keinen Laut...

machte sich so groß sie nur konnte und schrie zurück.

 

Wie vom Blitz getroffen verstummten beide...

sahen sich nur lange an.

"Wie kann es sein... Ich verstehe sie?"

dachte er.

Und mit traurigem Blick, kam

noch einmal von ihr...

 

Dummer Bär... Dummer Bär.

 

Goldbraunes Fell... eigentlich warm, weich und hell.

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