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Geschrieben am

Gestern ging ich noch spät abends in der Stadt spazieren. Ich konnte nicht schlafen, weil mein Kopf voll war mit schlechten Gedanken. Mein Leben ist gerade ein wenig chaotisch und ich finde einfach nicht den richtigen Weg der mich aus dieser Misere heraus führt.

Als ich am Kai des Flusses, unter einer breiten uralten Brücke entlang ging, sah ich viel zu spät, im schwachen Licht der weit entfernten Straßenlichter ein Hindernis auf dem Gehweg liegen und stolperte.

"Au, so ein Mist " und wie ein Echo kam dann ein "Au, au, au " zurück.

"Hast du keine Augen im Kopf" schimpfte mir ein dort herum liegender Obdachloser nach.

"Entschuldigung, aber sie müssen ja hier auch nicht quer über den gesamten Weg liegen " antwortete ich und rieb mir mein schmerzendes Knie. "Ist doch Schitt Mensch, wer weiß wie jetzt meine Sachen aussehen" konnte ich mir nicht verkneifen.

 

Der Mann zündete mit seinem Feuerzeug den Docht seiner Stalllaterne an, setzte sich auf und leuchtete mir. Ich sah erst auf meine Beine und Ellenbogen und schaute mir dann den Kerl etwas näher an. "Hast du kein zu hause ?" fragte ich den dürren, vollbärtigen Mann. "Das siehst du doch wohl" und dann " Es können nicht alle so reich sein wie du". Ich lachte kurz aber laut bevor ich erwiderte ",wenn du wüsstest, ich hab auch meine Probleme und garnicht mal wenig".

"Setz dich ein Bisschen zu mir" sagte der Alte und rutschte auf seiner schmuddeligen Decke ein Stück zur Seite.

Irgendwie kam mir ein Gespräch mit jemanden der nicht zu meinem Umfeld gehörte gerade recht, sei es um mir den Frust von der Seele zureden oder mich einfach abzulenken.

 

Ich setzte mich also zu Ihm, lehnte aber den Schluck aus seiner Flasche ab als er sie mir hinstreckte.

"Weißt du, ich war nicht immer arm. Ich hatte mal ein großes Haus, eigentlich, ob du es glaubst oder nicht, sogar ein Schloss" Ein lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, er konnte es ja nicht sehen im Schummerlicht der Laterne. Ich ließ ihn weiter erzählen.

"Ja, ich war ein Edelmann, der Cousin eines Herzogs. Wir Hatten sogar eine Schatzkammer aber weil wir beide noch so jung waren hat uns der Vormund den Zutritt dahin verweigert". Jetzt war ich baff. Selbstverständlich waren das Hirngespinste eines alte Säufers aber wie konnte er sich so gewählt und flüssig artikulieren ?

Er fuhr fort. "Du glaubst mir nicht, dann brauch ich dir von meinem großen Abenteuer auch nicht erzählen. Keiner will mir glauben"

Ich sagte "lass mich später entscheiden ob ich dir glaube, erzähle mir einfach mehr von dir.

Weißt du was, ich hole uns, aus der Bar dahinten, erst mal eine Flasche Korn und dann höre ich dir gerne zu".

Ich holte also den Schnaps, zwei Gläser ließ ich mir einpacken und 2 dicke heiße Würste für den Bärtigen brachte ich auch mit.

Dann saßen wir auf seiner Decke, legten uns einige von ihn gehorteten alten Zeitungen über die Beine und tranken einen Korn zum warm werden.

Noch mit vollem Mund von der Wurst begann er mir seine Geschichte zu erzählen.

 

"Wie ich den Vormund überlistete und die Schatzkammer öffnete"

 

doch davon im nächsten Teil

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Geschrieben

Hallo Gutmensch,

gefällt mir soweit. Was ich vielleicht überdenken würde:

Der erste Satz einer Geschichte kann schon darüber entscheiden, ob der Leser weiter liest oder nicht. Von daher würde ich den ersten Absatz etwas umstellen:

 

„Mein Leben ist gerade ein wenig chaotisch und ich finde einfach nicht den richtigen Weg der mich aus dieser Misere heraus führt.

Deshalb ging ich gestern noch spät abends in der Stadt spazieren. Ich konnte nicht schlafen, weil mein Kopf voll war mit schlechten Gedanken.“

 

 

Woher weiß der Protagonist sofort, dass es ein Obdachloser ist? Es könne sich ja auch nur um eine betrunkene oder verunfallte Person handeln.

 

Um nicht zu oft „Mann“ zu schreiben, verwendest du einmal die für mich abschätzige Formulierung „Kerl“, das könnte man durch die Verwendung von „Herrn“ entschärfen.

 

Anstatt „Au, au, au“würde ich „und wie ein Echo kam dann ein schmerzvolles Gejammer zurück.“ schreiben. Ich fände es in diesem Fall sinnvoller, da sich der Leser sein Bild selbst Formen muss, dadurch wirkt es beim Leser intensiver anstatt es vorzugeben.

 

Soweit mein Lese Eindruck. Bin gespannt wie lange du mich bei der Stange halten kannst. Wenn sich mir als Leser einer Geschichte zu viele Fragezeichen bilden, verliere ich schnell das Interesse.

 

Gerne gelesen!

 

grüßend Freiform

Geschrieben

Hallo Avalo, Deine Kritik finde ich super. Ich glaube das du selbst schon einige Geschichten geschrieben hast und darum über Erfahrung verfügst. So wie ich wieder Zeit habe , momentan ist der Job ein wenig stressig, schreibe ich weiter an dem Thema und werde dann deine Vorschläge berücksichtigen.

 

Danke und viele Grüße

 

 

Zoe, auch dir lieben Dank für dein Interesse. Wie gerade schon beschrieben, habe ich die nächsten Tage viel zu tun und muß mich darauf konzentrieren.

Doch ganz bald schreibe ich weiter. In meinem Kopf gibt es ja die ganze Geschichte schon.

 

Gruß zu dir

Geschrieben

au weija, ich hatte den Kommentar von Freiform gelesen, ihn aber in meiner Antwort Avalo zugeordnet. Könnt Ihr mir beide den Fauxpas verzeihen ?

Ich schätze die Arbeits - und Leseintensivität von Avalo, die inspirative Kritik kam in diesem Fall von Freiform.

 

Grüße

Gutmensch

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