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Geschrieben am

Das Kratzen der Möwe am Eis

wie das der Fingernägel

an der Schale des Gemüts

dann knackt und knirscht die Schicht

die Wasser bäumen sich auf

wie das Ungetüm in meiner Brust

unzähmbar die Natur

bis dann der Schild zerbricht

und Splitter von sich stößt

 

die Möwe schwingt sich auf

als aus der eng geschnürten Brust

ein Herzschlag bricht

die Schalen abwirft die der Frost

einst darum gelegt.

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Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

mit der realen Ebene des Textes komme ich gut klar, was die übertragene Aussage mit dem im Gemüt schlummernden Ungeheuer anbelangt, kann ich mit folgenden Bildern wenig verbinden:

 

"Das Kratzen der Möve am Eis

wie das der Fingernägel

an der Schale des Gemüts" oder

 

"die Möve schwingt sich auf

wie aus der eng geschnürten Brust

ein Herzschlag bricht"

 

Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.

 

LG

Perry

 

 

 

 

 

 

 

 

-

Geschrieben

Hallo Perry,

 

danke für deine Rückmeldung!

Was die Bildebene des Inneren betrifft, so ist die äußere eine Art Spiegel des Inneren. In der Schale des Gemüts schlummern die Gefühle wie das Wasser unter dem Eis, und wie das Eis bricht und die Wasser darüber fluten, so bricht auch aus der Schale so manches Gefühl. Das "Ungeheuer" soll lediglich aufzeigen, dass die angesprochenen Gefühle unzähmbar sind und stark.

Hallo Eulenflügel,

 

auch dir lieben Dank.

Ich musste doch tatsächlich erst einmal nachschauen, weil ich es kaum glauben konnte. Ich habe doch tatsächlich mein ganzes Leben lang die "Möwe" mit "v" geschrieben.. Dabei lässt sogar die Aussprache ein "w" vermuten, keine Ahnung wie ich auf das "v" komme. Danke für den Hinweis

Dein Vorschlag ergibt an einer Stelle für mich Sinn und ich habe gerne ein "als" eingesetzt. Die Möwe bäumt sich allerdings nicht auf, sondern die Wasser, aber ich denke ich weiß welche Stelle du meintest:

die Möwe schwingt sich auf

als aus der eng geschnürten Brust

Liebe Grüße an euch, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

das Spiegeln des Innern am Äußeren war mir schon klar, mir schienen lediglich die verwendeten Bilder etwas verwirrend.

Einmal kratzen Fingernägel an der "Schale des Gemüts" -da denke ich an den Kopf- wobei die Vorstellung eines aufplatzenden Kopfes schon etwas absurd ist.

Dann "steigt eine Möwe aus der Brust" -das verbinde ich mit einem Gefühlsausbruch- , wobei "ein Herzschlag bricht ", was ich mit dem Tod in Verbindung bringe.

Mein Vorschlag wäre, nur einen Ort als Sitz des Gefühls zu verwenden.

Da Gefühle meist im Herzen verortet werden, könntest Du statt "Schale" vielleicht den (Brust)Korb verwenden.

Zum Kopf als Gefühlszentrale würde wiederum das Aufsteigen der Möwe besser passen, das zudem auch den Tod als Befreiung symbolisieren könnte.

Nur meine subjektive Sicht, aber vielleicht ist ja eine Anregung dabei.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

die Bilder sind durchaus etwas eigen.

Ich hatte keinen spezifischen Ort als Sitz der Gefühle im Kopf, sie sind nicht lokalisiert, insofern deuten die Bilder weniger einen Ort an, als das Gefühl selbst. Auf keinen Fall hatte ich aufplatzende Köpfe im Sinn!!!

Die Möwe steigt nicht aus der Brust. Sie schwingt sich auf (vom Eis), und dieses Aufschwingen vergleiche ich hier mit einem Herzschlag der (aus)bricht. In diesem Sinne ist auch der Herzschlag gemeint - nicht brechen, sondern ausbrechen, aus dem engen Brustkorb hinaus in die Welt. In die Freiheit, ganz, wie die Möwe..

Ich habe deine Anregungen aufmerksam gelesen, in diesem Fall jedoch möchte ich es so belassen. Für mich ist die Bildebene stimmig. Und auch wenn sie es für dich nicht ganz ist, freut es mich, dass du dich damit beschäftigt hast.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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