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Geschrieben am

In Goethes Gartenhaus, da waren

sehr viele int'ressierte Gäste.

Im Tand von vor zweihundert Jahren

ersuchten sie für sich das Beste.

 

Ein alter Stuhl im alten Haus.

Hier saß und schrieb wohl der Berühmte.

Doch ich sah unbemerkt hinaus,

wo eine Pappel einsam grünte.

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,

was sich die "Gäste Goethes" erhofften, darüber können wir nur spekulieren.

Für interessierte Leser ist er auch heutzutage immer noch eine unerschöpfliche Inspirationsquelle.

LG

Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,

 

eine Gedankenspielerei die verschiedene Mutmaßungen offen lässt.

Warum es nun gerade Goethes Gartenhaus ist, lässt sich vielleicht auf eine Vorliebe des Autor zurückführen?

"ersuchten sie für sich das Beste (wovon?)"

Zum Schluss verschiebt sich die Bildebene deutlich in die Gegenwart und erhält einen Ich-Bezug.

Was mir dieses Gedicht nun sagen will, habe ich noch nicht aufgeschlüsselt. Sprachlich und vom Lesefluss jedenfalls gut gelungen!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank, ihr Lieben für die vielfältigen Reaktionen!

 

Dachte kurz daran, auf jeden Kommentar einzeln einzugehen, aber ich glaube, dass folgende Antwort eine passende Reaktion auf alle Kommentare sein könnte:

 

Ich lasse immer gerne möglichst viel in Gedichten offen, ohne beliebig werden zu wollen. Ich schätze, dass im Gedicht angedeutet ist, zumindest könnte man es so lesen, dass die Besucher Bewunderung für die Größe des Meisters haben, während das LI im Kleinen und Unscheinbaren zugleich Freude findet und seine Wertschätzung gegenüber Goethe ausdrückt (der ja auch dafür bekannt ist, in den kleinen, scheinbar banalen Dingen und eben auch in der Pflanzenwelt etwas Bedeutsames zu erkennen). Ich meine, das ist ein Gartenhaus - der Mann hat darin Zeit verbracht, um Pflanzen nahe zu sein, nicht um Möbelstücke zu bewundern.

 

Angeregt war dieses Gedicht durch ein autobiographisches Erlebnis, das mich ebendies klar werden ließ: Letztes Jahr war ich tatsächlich zu Besuch in Weimar und schaute mir, nachdem man mich in Goethes Wohnhaus nicht reinlassen wollte, sein Gartenhaus an. Als ich ganz vertieft war in die handschriftlichen Briefe und Gedichte Goethes, meinte eine Bekannte: "Ich glaube, er hätte lieber die Aussicht genossen." Da erst bemerkte ich das Fenster vor meiner Nase und genoss den Blick in den Park.

 

 

Zum Schluss verschiebt sich die Bildebene deutlich in die Gegenwart und erhält einen Ich-Bezug.

Das ist eine sehr interessante Beobachtung, die meine Gedanken zur Interpretation des Gedichts ausgezeichnet ergänzt. Danke dafür!

 

LG

Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,

 

dass die Inspiration für dieses Werk aus einem realen Ereignis herrührte, das noch dazu tatsächlich in Goethes Gartenhaus entstand - hätte ich nicht gedacht. Das gibt der Bildebene einen Bezug, der sowohl eine übertragene Bedeutung spiegelt, wie eine reale Begebenheit.

Und was lehrt uns die Geschichte? Das wahre Leben (auch das Goethes) sucht man vergebens in Schriften, aber wer die Welt durch die eigenen (und Goethes) Augen sehen kann, der weiß ein ganzes Stück mehr davon..

Gefällt mir, dieses Bild. In seiner doppelten Bedeutung

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben
Das wahre Leben (auch das Goethes) sucht man vergebens in Schriften, aber wer die Welt durch die eigenen (und Goethes) Augen sehen kann, der weiß ein ganzes Stück mehr davon..

Da hast du recht, liebe Lichtsammlerin.

Worte sind ja letztendlich nur ein vergeblicher Versuch, das eigene Erleben Anderen zugänglich zu machen. In der Lyrik ist das Vorhaben vielleicht nicht ganz so kurz gegriffen wie in der Alltagssprache, aber letztendlich kann Kunst kein Ersatz sein für das Leben.

 

 

ein kurzes Gedicht was mich aber zum nachdenken brachte. Gut geschrieben.

Lieber Kydrian,

es freut mich sehr, dass ich dich mit wenigen Worten zum Nachdenken anregen konnte und über dein Lob freue ich mich auch.

 

LG

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