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Geschrieben am

Du schriebst mir so lebendig,

dass ich dich vor mir sah:

du lächeltest beständig,

als wärst du mir ganz nah,

 

so nah, als streifte deine

mir zugewandte Hand

ganz unverhofft die meine,

die hin zu deiner fand.

 

Als wärst du hier geblieben,

in jenem schönen Wort.

Das hab ich dir geschrieben

und warf den Brief doch fort.

Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,

 

auch mir gefallen deine Verse. Und als wären die Worte tropfen, perlen sie über das Papier.. (bzw. den Bildschirm)

Die Gefühle spielen zwischen Sehnsucht und Verlust, und werden lebendig, ohne Stimme sprechen sie doch.

Sehr schön geschrieben..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank, ihr Lieben,

 

für euer einhelliges Lob! Damit kann man als Autor natürlich nicht rechnen. Umso mehr freue ich mich darüber.

 

 

Die Gefühle spielen zwischen Sehnsucht und Verlust, und werden lebendig, ohne Stimme sprechen sie doch.

Verlust - eine interessante Lesart! Du meinst also, dass das LD gestorben sei? So hatte ich es ursprünglich nicht gemeint, aber diese Perspektive ergänzt und bereichert mein Gedicht. Danke dafür.

Tatsächlich ist ja auch offen gelassen, warum das LI nur die Briefe des LD vor sich hat, warum es nicht einfach beim Anderen ist. Da íst es durchaus eine stimmige Deutung, dass das LD längst verstorben sei und auch das Wort "lebendig" im ersten Vers deutet darauf hin. Dass das LI den eigenen Brief am Ende dann wegwirft, ist auch gut als Konsequenz dieser Situation zu verstehen. Was soll er denn sonst damit tun, wenn der "Adressat" bereits tot ist?

 

LG

Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,

 

bei dem Verlust schwebte mir nicht unbedingt der Tod im Kopf. Auch wenn es tatsächlich passen würde.

In deinen Zeilen lese ich ein Gefühl der Leere - einer Abwesenheit, die ich am treffendsten mit Verlust bezeichnen mag. Ob dass LD gestorben ist, oder nur aus dem Leben, also eigene Wege gegangen ist, kann beides sein.

Ich hatte die Vorstellung, dass das LI noch lange gehofft hat, das LD käme irgendwann zurück, der Kontakt würde neu erwachen.. und am Ende erkennt das LI die Endgültigkeit des Verlustes, akzeptiert die Situation, wenn auch schmerzlich.

Das war meine Wahrnehmung beim Lesen, dir mag etwas ganz anderes im Sinn geschwebt haben, ich kann ja nur von mir sprechen

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben
ich kann ja nur von mir sprechen

Aber darum bitte ich doch.

Ein Gedicht gewinnt noch mehr durch die vielseitigen Perspektiven der Leser als durch die Intention des Poeten. Ich bedauere daher sehr, dass in Schulen oft der langweilige Satz fällt: "Was will uns der Autor damit sagen?"

 

Danke für deine Erklärung, liebe Lichtsammlerin.

Jetzt verstehe ich den Verlust besser.

 

 

Ich hatte die Vorstellung, dass das LI noch lange gehofft hat, das LD käme irgendwann zurück, der Kontakt würde neu erwachen.. und am Ende erkennt das LI die Endgültigkeit des Verlustes, akzeptiert die Situation, wenn auch schmerzlich.

Das würde das Wegwerfen des Geschriebenen am Ende gut erklären. Ja, diese Lesart hat auch Einiges für sich. Das Suchen nach Nähe aus der Unerträglichkeit des Zurückbleibens (gleich welcher Art) heraus, ist durchaus verständlich und mag auch in den Versen fühlbar sein. Am Ende bleibt dann aber nur die Einsicht, dass die Situation zu ertragen sei.

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