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Geschrieben am

Irgendwann kam keine Antwort mehr

hoffend und wartend gingen die Jahre

dahin doch der Briefkasten blieb leer

all die Schriften die ich noch bewahre

von dir doch weiß nicht was du machst

ich wüsst' so gern wie es dir geht

frag' mich oft ob du gerade lachst

wovon du träumst und wie du lebst

 

neunzehn wärst du jetzt

kaum jünger als ich es bin

vierzehn warst du zuletzt

schweigend blieb der Zeit kein Sinn

wir sind durch Worte tief verbunden

wie oft hast du mich aufgefangen

ich dich, so heilten uns're Wunden

doch seh ich nun - du bist gegangen.

  • Gefällt mir 4
  • Danke 1
  • Traurig 3
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

deine Zeilen kann ich gut nachvollziehen, da ich das Thema aus eigener Erfahrung kenne.

 

Es ist traurig, wenn Jemand geht der einem so vertraut war. Menschen verändern sich, doch sollten sie den Mut zeigen, auch wenn ihnen die vielen Worte abhanden gekommen sind, wenigstens ein kleines "Adieu" zu sagen. Oft ist es so, wenn eine gewisse Zeit verstrichen ist, hat man einfach den "Zug" verpasst und schweigt lieber, wahrscheinlich aus Scham.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Matze, Sternwanderer und zoe,

 

lieben Dank für eure Worte..

Wie es der Zufall so will, lernte ich meine Brieffreundin in einem Lyrik-Forum kennen. Wir haben uns nie persönlich gesehen aber viel geschrieben.

Es tut tatsächlich weh, nicht zu wissen, wie es ihr geht, ob etwas passiert ist usw.. aber so ist das Leben.

Nun sind einige Jahre vergangen, und ich beginne loszulassen. Aber sie wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

 

Liebe Grüße an euch, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo, Lichtsammlerin,

 

ich machte ebenfalls eine entsprechende Erfahrung, allerdings bereits als Kind. Damals, während eines Schulfestes (ich war in der 5. Klasse und 11 Jahre alt), ließen wir Luftballons fliegen, an denen Briefe mit einer 'Einladung' zu einer Brieffreundschaft mit Hilfe eines dünnen Nylonfadens befestigt waren. Wir waren 4 Parallelklassen - und ich tatsächlich die einzige, die eine Antwort bekam. Von einem zwölfjährigen Mädchen, also so gut wie gleichaltrig. 

 

Außerdem stellten wir fest, dass wir viele Interessen teilten, unter anderem waren wir beide 'pferde-verrückt'.  Damit begann eine Brieffreundschaft über 5 Jahre hinweg. Wir schickten uns gegenseitig außer Briefen auch Fotos, Pferdepostkarten u.v.m. 

 

Dann, plötzlich, kam keine Antwort mehr. Ich verschickten noch mehrere Briefe - aber nichts. 

 

Ab und zu, wenn ich etwas Entsprechendes lese, so wie hier, dann denke ich zurück - und frage mich bis heute, warum. Insgeheim hoffte ich damals und hoffe ich heute, dass es einfach nur ein Umzug oder etwas Ähnliches war und meine Adresse verlorenging. Allerdings glaube ich es nicht wirklich. Denn dafür hätten ja auch alle Briefe komplett verloren gehen müssen ... nun ja, was ich aber vor allem hoffe, ist, dass ihr nichts passiert ist. Mir ist es lieber, zu denken, dass sie wahrscheinlich kein Interesse mehr hatte - mit 17 vielleicht verliebt? Danach - vielleicht Verlegenheit bezüglich des Schweigens.

 

Mhm, wahrscheinlich mache ich mir da nur etwas vor. 

 

Wie dem auch sei, ich erinnere mich, auch wenn es Jahrzehnte zurückliegt, dass ich damals auch wirklich traurig war. Es endete so 'sang- und klanglos' - mit einer offenen Erklärung hätte ich mit Sicherheit auch als Kind besser umgehen können.

 

Was mich nachdenklich stimmt, ist der Faden hier. Wie vielen Menschen ist tatsächlich etwas Derartiges passiert? Heute das Smartphone, 'gestern' Briefe - Menschen, mit denen man (oft jahrelang) Kontakt pflegt, bleiben einfach weg ...

 

Dein Thema hat auf jeden Fall einige Erinnerungen geweckt. Gerne gelesen! 

 

 

LG,

 

Anonyma

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

ich glaube diese Art Brieffreundschaft bleiben einem immer im Gedächtnis. Und die Ungewissheit die du beschreibst, ist die gleiche wie ich sie empfinde.

Obwohl es zu der Zeit, wo wir so viel geschrieben haben, bereits Smartphones und Co gab, ist das Briefe schreiben doch etwas Besonderes, es scheint vertrauter und verbindet irgendwie.

Es ist verblüffend wie ähnlich deine Erlebnisse den meinen sind. Da fragt man sich tatsächlich, wie viele Menschen ähnliches erlebten.

Und letztlich versucht man einfach zu hoffen, dass es "einfache" Gründe für das Schweigen gab, und nichts passiert ist.. aber wie du schon schreibst, das fällt schwer, gerade wenn der Kontakt so intensiv war und es keinerlei Anhaltspunkte gab.

Ich hoffe du konntest deinen Frieden damit finden und die Erinnerung an die schöne Zeit der Brieffreundschaft bewahren.. danke für deine Worte und deine eigene Geschichte, es berührt mich, dass wir so ähnliches erlebt haben.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 2
  • 1 Jahr später...

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