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Geschrieben am (bearbeitet)

Ein Holzhaus in Schweden

in Ziegelsteinrot 

mit schneeweißen Fenstern

und draußen ein Boot

 

das schunkelnd gebunden

an hölzernem Steg

in sonnengebleichtem Kleid

liegt im Reed

 

bei gleitenden Wogen

die weit hinaus tragen

des glitzernden Mondlichts

schimmernde Farben

 

Die Götter sind bei mir

der einzige Pfuhl

ist das rhythmische Knarren

vom Schaukelstuhl

 

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  • Schön 2
Geschrieben

Hallo, Matze,

 

mich spricht die Bildhaftigkeit in der Gestaltung deines Textes sehr an, das meine ich wirklich ernst. Die 'Bildersprache' ist schön und stimmig. 

 

vor 14 Stunden schrieb Matze:

Ein Holzhaus in Schweden

in Ziegelsteinrot 

mit schneeweißen Fenstern

und draußen ein Boot

Meine Assoziation hier: Schneewittchen. Schwarz wie Ebenholz, rot wie Blut und weiß wie Schnee. 'Und draußen ein Boot' - löste in mir einen kleinen 'Oh-Aha-Effekt' aus. Und weckte Neugier, wie die Geschichte weitergeht, wohin sie mich führen wird.

 

vor 14 Stunden schrieb Matze:

das schunkelnd gebunden

an hölzernem Steg

in sonnengebleichtem 

Kleid liegt im Reed

Mit der zweiten Strophe habe ich dagegen ein paar Probleme. Das liegt nicht am Inhalt selbst, sondern an dessen Gestaltung. Ich möchte dir gerne vorschlagen, dass Zusammenhang und Sinnhaftigkeit sich Lesern leichter erschließen könnte, wenn es so aussähe:

 

das schunkelnd gebunden

an hölzernem Steg

in sonnengebleichtem Kleid

liegt im Reed

 

Dabei geht es mir um 'Sinnabschnitte' (es gibt auch 'Sinneinheiten', ein Beispiel wäre hier 'hölzernem Steg'. Das gibt Lesern die Information: a) ein Steg, b) er ist aus Holz). Wichtig für das Verstehen und Erfassen des Inhalts ist für Leser, den Text in 'Sinnabschnitte' aufzuteilen. Denn als Autoren haben wir Schreiber alle Informationen, um den Text zu verstehen - wir haben ihn ja selbst geschrieben. Das ist bei Lesern nicht der Fall. Leser kommen 'von außen' an einen Text heran und müssen daher alle Informationen aus dem Text allein beziehen. Das kann man beim Schreiben wesentlich erleichtern, wenn auf diese Einteilung in Sinnabschnitte geachtet wird. 

 

vor 14 Stunden schrieb Matze:

bei gleitenden Wogen

die weit hinaus tragen

des ruhenden Mondlichts

glitzernde Farben

Das hier ist in sich stimmig, ich finde das Bild von Wellen, die Farben weit hinaus tragen, interessant.

 

Hier betrifft mein kleiner Kritikpunkt die Adjektive, denn das Mondlicht kann nicht ruhen. Aber glitzern! 

 

bei gleitenden Wogen

die weit hinaus tragen

des glitzernden Mondlichts

?  Farben

 

Da ich mich nicht, mit meinem Stil oder meiner Art zu schreiben, einmischen möchte, ein Fragezeichen, denn hier gäbe es sicher einige Möglichkeiten, ein passendes Adjektiv zu finden. :classic_smile:

 

 

vor 14 Stunden schrieb Matze:

Die Götter sind bei mir

der einzige Pfuhl

ist das rhythmische Knarren

vom Schaukelstuhl

Hier spricht mich die Kontrastierung sehr an. Die Erhabenheit der Götter - und das profane Knarren eines Schaukelstuhls. Bewirkt in mir so ungefähr nach 'poetischem Höhenflug' die 'Landung auf dem Boden der tja, Tatsachen', der banalen Realität. :wink:

 

Und du hast mich gerade erfolgreich 'weitergebildet'. Zuerst 'kaute' ich ein bisschen auf dem Wort Pfuhl herum. Aber es passt, das Bild stimmt - Götter/Mensch, das Meer/die kleine Ansammlung von dunklem, schmutzigem Wasser - für mich eine 'Pfützen-Metapher' und ein Vergleich der 'Größenverhältnisse'.

 

Du hast mir etwas gegeben - und ich hoffe, dass mein Kommentar dir ebenfalls etwas geben kann. :classic_smile:

 

LG,

 

Anonyma

  • Danke 1
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Anonyma:

Hallo, Matze,

 

mich spricht die Bildhaftigkeit in der Gestaltung deines Textes sehr an, das meine ich wirklich ernst. Die 'Bildersprache' ist schön und stimmig. 

 

Meine Assoziation hier: Schneewittchen. Schwarz wie Ebenholz, rot wie Blut und weiß wie Schnee. 'Und draußen ein Boot' - löste in mir einen kleinen 'Oh-Aha-Effekt' aus. Und weckte Neugier, wie die Geschichte weitergeht, wohin sie mich führen wird.

 

Mit der zweiten Strophe habe ich dagegen ein paar Probleme. Das liegt nicht am Inhalt selbst, sondern an dessen Gestaltung. Ich möchte dir gerne vorschlagen, dass Zusammenhang und Sinnhaftigkeit sich Lesern leichter erschließen könnte, wenn es so aussähe:

 

das schunkelnd gebunden

an hölzernem Steg

in sonnengebleichtem Kleid

liegt im Reed

 

Dabei geht es mir um 'Sinnabschnitte' (es gibt auch 'Sinneinheiten', ein Beispiel wäre hier 'hölzernem Steg'. Das gibt Lesern die Information: a) ein Steg, b) er ist aus Holz). Wichtig für das Verstehen und Erfassen des Inhalts ist für Leser, den Text in 'Sinnabschnitte' aufzuteilen. Denn als Autoren haben wir Schreiber alle Informationen, um den Text zu verstehen - wir haben ihn ja selbst geschrieben. Das ist bei Lesern nicht der Fall. Leser kommen 'von außen' an einen Text heran und müssen daher alle Informationen aus dem Text allein beziehen. Das kann man beim Schreiben wesentlich erleichtern, wenn auf diese Einteilung in Sinnabschnitte geachtet wird. 

 

Das hier ist in sich stimmig, ich finde das Bild von Wellen, die Farben weit hinaus tragen, interessant.

 

Hier betrifft mein kleiner Kritikpunkt die Adjektive, denn das Mondlicht kann nicht ruhen. Aber glitzern! 

 

bei gleitenden Wogen

die weit hinaus tragen

des glitzernden Mondlichts

?  Farben

 

Da ich mich nicht, mit meinem Stil oder meiner Art zu schreiben, einmischen möchte, ein Fragezeichen, denn hier gäbe es sicher einige Möglichkeiten, ein passendes Adjektiv zu finden. :classic_smile:

 

 

Hier spricht mich die Kontrastierung sehr an. Die Erhabenheit der Götter - und das profane Knarren eines Schaukelstuhls. Bewirkt in mir so ungefähr nach 'poetischem Höhenflug' die 'Landung auf dem Boden der tja, Tatsachen', der banalen Realität. :wink:

 

Und du hast mich gerade erfolgreich 'weitergebildet'. Zuerst 'kaute' ich ein bisschen auf dem Wort Pfuhl herum. Aber es passt, das Bild stimmt - Götter/Mensch, das Meer/die kleine Ansammlung von dunklem, schmutzigem Wasser - für mich eine 'Pfützen-Metapher' und ein Vergleich der 'Größenverhältnisse'.

 

Du hast mir etwas gegeben - und ich hoffe, dass mein Kommentar dir ebenfalls etwas geben kann. :classic_smile:

 

LG,

 

Anonyma

Vielen, lieben Dank, Anonyma

Das freut mich sehr, daß es Dir gefällt und noch mehr freue ich mich darüber, daß es hier Menschen gibt, von denen ich wirklich wertvolle Ratschläge kriege...so wie Deinen.

Ich glaube, ich werde mich hier sehr wohl fühlen und noch viel lernen.

Danke !

  • Gefällt mir 1

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