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Mein Geliebter,
ich werde es mir niemals verzeihen, dass ich dich in solch eine Situation gebracht und dir dieses Opfer abverlangt habe, nur weil ich zu Feige war, mich dir gegenüber zu öffnen. Ich liebe dich über alles, und hoffe, dass wenn du diesen Brief gelesen hast, du Verzeihung und Verständnis für mich findest, wenn ich sie auch nicht verdiene.

Ich weiß, dass du dich die letzten Monate bestimmt oft gefragt hast, was mit mir los ist. Du bist ein so sensibler und rücksichtsvoller Mensch und ich habe das bewusst ausgenutzt, nur um mich nicht mitteilen zu müssen. Ich habe uns Woche für Woche entzweit, mit Heimlichtuerei und Zurückweisung, nur damit du nicht zufällig errätst, was mich, und damit auch unsere Beziehung, belastet.

Doch jetzt wird es Zeit, diese Scharade zu beenden. Ich schäme mich dafür, dass ich dir diesen Brief schreiben muss, aber mir ist klar geworden, dass ich diese Worte von Angesicht zu Angesicht, oder am Telefon niemals finden würde. Ich musste einfach sicherstellen, die richtigen Worte zu finden, und dir damit die Gelegenheit zum Verstehen zu geben. Dir Zeit zu geben, um in Ruhe eine Entscheidung treffen zu können, ohne, dass du dich von mir unter Druck gesetzt fühlst.

Ich liebe dich! Die Jahre mit dir waren die schönsten meines Lebens und es gibt nicht einen Tag, den ich missen möchte! Selbst die, der letzten Wochen nicht. Ich habe noch nie einem Menschen so blind vertraut wie dir, mich so beschützt und geborgen gefühlt. All diese Erfahrungen haben mich verändert, ohne es zu wollen und in mir ist der Wunsch nach einem Kind gereift. Ein Kind, das wir zusammen nie haben wollten! Das ist auch der Grund, warum ich mich dir nicht öffnen konnte. Ich bin so voller Angst dich zu verlieren, wenn ich unsere Abmachung breche, die wir so oft zusammen und einvernehmlich getroffen haben. Unsere ganze Zukunft haben wir schließlich auf ein Kinderloses Leben ausgerichtet.

Am Anfang habe ich oft gehofft, dass der Kinderwunsch wieder vergeht, aber er wurde von Monat zu Monat intensiver, so wie meine Liebe zu dir! Jetzt, wo du es weißt, bleibt mir nur die Hoffnung!
Die Hoffnung, dass du mir verzeihen kannst und das du mich wieder zurück willst, auch wenn ich unsere gemeinsame Lebensplanung mit diesem Wunsch verraten habe. Ich kann dir heute nicht sagen wie unsere Zukunft wird, ich kann dir auch nicht versprechen, dass unser Beziehung Bestand haben wird, wenn du kein Kind mit mir in diese Welt tragen möchtest. Aber ich weiß, dass ich dir jetzt wieder unter die Augen treten kann und es auch aushalten werde, was immer auf mich zukommt. Das einzige was sicher ist, ist das ich dich von ganzem Herzen liebe, unabhängig davon, wie du dich entscheiden wirst.

Deine Geliebte

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Geschrieben

Hallo Freiform,

 

dein Brief ist sehr bewegend. Ich kann sehr gut verstehen, dass sie den Weg des Schreibens wählt, statt der direkten Konfrontation, es erleichtert vieles und gibt beiden Zeit die Worte zu bedenken.

Anmerkungen schaffe ich heute nicht.. kommt vielleicht noch.

Sehr gerne gelesen, bin gespannt auf die Reaktion..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben

Hallo zoe,
aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, das für zwei zu temperamentvolle Menschen die schriftliche Diskussion wahrscheinlich die ratsame ist, alleine schon, um das Geschirr zu schonen. 
Meine Protagonisten gehören eher nicht dazu, aber trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, im Gespräch miteinander die richtigen Worte zu finden. Ich zähle mich zum Beispiel dazu, wenn es um die Wurst geht, wähle ich gerne die Schriftform.

Dankeschön!mile:

grüßend Freiform

 

Hallo Lichtsammlerin,
macht doch nichts, der Text läuft schließlich nicht weg und du bist zu nichts verpflichtet!
Mit der Reaktion ist das so eine Sache, die habe ich gefühlt schon 25-mal geändert und bin nie zufrieden. Könnte ein Rohrkrepierer werden.

Dankeschön!mile:

grüßend Freiform

 

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