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Geschrieben am

sieht aus als knie ich vor ihr nieder
wie peinlich dieser falsche Schluss
ich bind nur meine Schuhe wieder
auch wenn die Frau ich anschaun muss

sah ihr ins Antlitz und frohlockte
konnt ihrem Reiz nicht mehr entfliehn
wenn ich nicht bereits vor ihr hockte
würd ich wohl vor ihr niederknien

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Geschrieben

Hallo Gutmensch,

 

wie schön dich hier im neuen Forum zu lesen :hiya:

Deine Zeilen haben trotz der von zoe schon erwähnten humorvollen Note und einer verliebten Art, in meinen Augen auch etwas leicht melancholisches.

Zunächst sticht mir die Verlegenheit ins Auge, die das LI hier erlebt. Doch im Laufe der zweiten Strophe weicht diese und erhebt sich gewissermaßen darüber, eine Bewunderung nimmt Raum ein.. Doch scheint mir diese "Ehrfurcht" oder Hingabe etwas unerreichbarem zu gelten, "sie", die nah und doch fern ist. Aber vielleicht täuscht dieser Eindruck auch.

 

Die zweite Strophe liest sich wunderbar flüssig, in der ersten bin ich etwas ins Stocken geraten. Vielleicht lässt sich hier noch an Formulierungen feilen.

Zum Beispiel "ich bind nur meine Schuhe wieder" ist sprachlich nicht so stark. Und "Schuhe wieder binden" mutet mir etwas seltsam an. Auch die Satzstellung im nächsten Vers ist ungünstig..

Was ich mich aber generell frage, ist, inwieweit die erste Strophe Sinn ergibt. Zunächst "sieht etwas aus" (aus wessen Sicht betrachtet?) - aber das LI ist sich ja bewusst, dass die Sicht trügt, also ist es nicht die Sicht des LI sondern evt. eine Annahme. Und zuletzt "muss die Frau angeschaut werden" - warum? Und im Kontext - das LI bindet sich die Schuhe, muss dabei eine Frau anschauen?

Ich glaube ich verstehe, welche Situation dargestellt werden soll, vielleicht ist es durch die Reime schwer wiederzugeben.. Ich experimentiere einfach mal drauf los, vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen:

 

es wirkt als knie ich vor ihr nieder

wie peinlich ist doch dieser Schein

beim Schuhebinden merk ich wieder

mein Blick gilt dieser Frau allein

 

Und wenn nicht, einfach in die imaginäre Tonne damit!

Bleibt zu hoffen, dass "sie" die Würdigung des LI zu schätzen weiß..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Danke Reimgestalter,

Hi Lichtsammlerin,

Wie leicht ist es eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht ohne Reime zu schreiben. Zumindest in der Hinsicht eine Handlung nachvollziehbar auszudrücken.

Für mich haben Gedichte Reime am Ende der Zeilen und das macht, wie jeder weiß, alles etwas schwerer. Oft ändert sich sogar die angedachte Handlung nur um passende Reimwörter zu finden.

Eigentlich ist die Idee meines Gedichtes ganz einfach.

Ein Mann geht in die Hocke (auf die Knie ) um einen Schuh neu zu binden. Er ist mittig auf dem Gehweg und versperrt dabei der entgegenkommenden jungen Frau den Weg. Er bemerkt sie, sieht eine tolle Gestalt und blickt zu einer Schönheit auf. Hoffentlich denkt Diese nicht er knieht vor ihr nieder. Doch beim genaueren hinsehen bemerkt er, dass die Frau nicht nur schön, sondern im höchsten Maße bezaubernd aussieht. Er denkt also - wenn ich nicht schon kniehen würde, müßte ich, zur Würdigung dieser besonderen Schönheit, vor ihr niederknien

 

Deine Vorschläge zur umgestaltung der Zeilen sind gut, doch ich bin immer zu faul für die Nacharbeit. In einer späteren Gedichte Sammlung werde ich viele meiner etwa 300 Gedichte , je nach Gefallen, aussuchen und überarbeiten.

 

liebe Grüße

Heinz

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Geschrieben

Hallo Heinz,

 

ob es tatsächlich leichter ist, reimlose Gedichte zu schreiben weiß ich nicht. Denn statt Reimen brauchen diese Werke etwas anderes an Melodie und Kraft, die den Leser in Bann ziehen.. was natürlich auch für Reimgedichte gilt, Reime ohne Inhalt aneinander zu reihen ist ebenfalls wenig sinnbringend. Ich hoffe du weißt was ich meine.

Aber natürlich zwingen einen die Reime in gewisse Schranken. Der Handlungsstrang muss sich der Form anpassen und nicht umgekehrt..

Die Idee hinter deinem Gedicht spiegelt eine eigentlich geradezu banale Alltagssituation und wird gerade dadurch besonders, denn es sich ja meist die kleinen, unerwarteten Momente, die besonders hervorbringen.

 

Freut mich, dass du etwas mit meinen Anregungen anfangen kannst! Aber zu faul für die Nacharbeit? Ich bin überrascht. Dachte immer das ist der Sinn von "kritik erwünscht". Andererseits kann ich das guuuuuut verstehen.. der Kopf sprudelt schon wieder vor neuen Ideen und sich der alten noch einmal anzunehmen rückt erst mal in den Hintergrund. Na, kann ja noch kommen mile:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

PS: Ich denke dein Dank galt zoe, "Reimgestalter" ist ja lediglich diese Rangbezeichnung :wink:

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