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Geschrieben am

hin und wieder wäre ich gern ein stein rollte nie allein
spränge hinab ins tal dächte nicht an not und qual
fände ruhe im wasserbett sänge mit im wellenduett

manchmal wäre ich lieber ein fisch bliebe immer frisch
schwämme flussab kehrte zurück ans quellgrab
tauchte neugeboren wieder auf im ewigen kreislauf

als mensch schwanke ich zwischen wunsch und sein
fühle mich riesengroß dann wieder zwergenklein
verlösche ohne macht wie ein zündholz in der nacht

 

  • Gefällt mir 4
  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Perry,


dein Gedicht hat mich überrascht. Es reimt sich und wirkt auf mich
insgesamt skurril-heiter. :thumbup:


Als Stein fände das LI seine Ruhe, seinen Schlaf im 'Wasserbett'.
Oder doch lieber ein Fisch sein? Hier fände das LI Ruhe im 'Quellgrab' zu 
dem / in das es zurückkehrt und wieder neu geboren wird.


Ich lese hier den Wunsch, irgendwie, dem ewigen Kreislauf des Werdens
und Vergehens ein Schnippchen zu schlagen: vielleicht als unkaputtbarer
Stein oder durch eine Metamorphose vom Greis zum Neugeborenen ... 
Ein wenig 'Brandner Kaspar', ein wenig 'Krabat' oder Phönix aus der Asche;
mE schwingt hier auch der religiöse Aspekt der Auferstehung mit.


Das Fazit des LI scheint ambivalent: mal voller Optimismus, mal voller
Angst doch nur 'wie ein Zündholz in der Nacht' zu verlöschen.


Nicht nur das LI, wohl die meisten Menschen werden sich irgendwann diese
Frage stellen, was sie hinter der Schwelle des Todes erwartet?


Gern gelesen, gern sinniert.


LG
Berthold 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Hallo Berthold,
wie immer eine treffende Interpretation. Einerseits strebt der Mensch nach Sinn und Geborgenheit, letztlich ist er sich aber auch seiner Vergänglichkeit bewusst.
Am besten erträgt sich dieses Schwanken wohl mit einer Prise Humor.
Danke fürs verweilen und LG
Perry

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Perry,

 

auch mich haben diese Zeilen überrascht, mir Binnenreimen und klarer Versstruktur. Interessant..

Inhaltlich hat Berthold schon ganz viel gesagt, mir ist noch ein interessanter Aspekt aufgefallen:

 

als mensch schwanke ich zwischen wunsch und sein

 

Wieso nimmst du an, dass es einen Unterschied zwischen Wunsch und Sein gibt? Ein Wunsch stellt mE ebenso eine Ebene des Seins dar, wie das Denken oder Erleben o.ä.. Diese Wirklichkeit mag unerfüllt bleiben, aber ist sie deswegen weniger wahr?

Meine Überlegung mag sehr philosophisch betrachtet sein, aber auch das gehört ja dazu.

vor 1 Stunde schrieb Perry:

Am besten erträgt sich dieses Schwanken wohl mit einer Prise Humor.

Das kann ich nur unterstreichen :thumbsup:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Perry,

 

zwischen Wunsch und Sein schwanken...

Ich lese dies so: Schwanken zwischen dem, was man sich (manchmal) wünscht zu sein und dem, was man tatsächlich ist.

Sehr lebhaft und humorvoll.

Liebe Grüße

Carlos

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