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Geschrieben am (bearbeitet)

Was ich bin und was ich werde,
liegt verborgen in der Zeit.
Wie ein Baum in reicher Erde,
treib ich meine Äste weit.
 

Taste mich ins Unbekannte,
da sich freie Räume dehnen.
Was ich vormals Zweifel nannte,
ward mir Hoffnung, Mut und Sehnen.
 

Jeder bange Schritt ins Leere,
jenseits altbekannter Orte,
alles Grobe, alles Schwere,
führt mich an die dunkle Pforte,

dran ich klopfe, unverdrossen
und um Einlass bitt‘ und dränge,
bis sich auftut was verschlossen;
lichter Raum in Breit und Länge.
 

Überwunden ward die Enge,
die der Zweifel nur gesetzt,
und entledigt alter Zwänge,
strahlt die Seele unverletzt.
 

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Geschrieben

Hallo Elmar,

 

sehr schöne Zeilen, in die ich gerne eingetaucht bin, wie in ein Labyrinth. Die Alternative spricht mich mehr an, nur müsste es dann im letzten Vers "strahlt" heißen, außer du wolltest es anders betonen. Manchmal ist man so krampfhaft unentschlossen, dass man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht und wenn sich das in unserem Handeln widerspiegelt, dann ist es hilfreich, sich Neuem zu öffnen. So etwa habe ich deine Zeilen verstanden und finde sie durchaus weise.

 

Lieben Gruß

 

Letreo

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Letero,
 

vielen Dank für deine positive Einschätzung und vor allem für deine hilfreichen und konstruktiven Gedanken dazu. Mittlerweile neige ich auch eher zur Alternative - und ja, es sollte dann besser "strahlt" heissen. Grundsätzlich stimmt Deine Interpretation mit meiner Intention überein. Dass wir unserer geistigen Entwicklung oft selbst im Wege stehen war mir ein wesentlicher Gedanke. Mein Fokus lag etwas mehr auf der Enge existentieller Bedrohungen, die wir meist als nutzlose und entbehrliche Hindernisse betrachten. Aus einem anderen  Blickwinkel gesehen, sind sie jedoch wichtige und notwendige Stationen jener inneren Reife, durch die sich uns erst neue, ungeahnte Räume erschliessen können.

 

Herzlichst

Elmar
 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Ah, dann bist du weitaus tiefer eingedrungen, als ich vermutet habe. Ich denke, dass existentielle Bedrohungen, welcher Form auch immer,  uns zwar einerseits in die Enge treiben, aber andererseits könnten wir ohne sie gar nicht reifen. Wenn uns alles leicht gemacht werden würde, ;-) dann wäre es doch auch furchtbar langweilig, oder?

 

Einen lieben Gruß

 

Letreo

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

Richtig, ich würde diese Art der Gestaltung des Lebens sogar als die höchste Form von Kreativität bezeichnen. Alle Welt will sich heute kreativ betätigen, aber die höchste Kunst besteht doch darin aus Nichts etwas zu machen, daher halte ich die innere Auseinandersetzung mit dem scheinbar Nichtigen und Hinderlichen für essentiell.... kannst du mir da folgen?

 

Herzlichst

Elmar

 

... und dann gibt es da noch einen konkreten neutestamentlichen Bezug:

 

Bittet, so wird euch gegeben;
suchet, so werdet ihr finden;
klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, der empfängt;
und wer da sucht, der findet;
und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…

 

Herzlichst

Elmar

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

Ja, ich denke schon, Elmar. Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben, ohne dabei einfach nur rücksichtslos zu sein. Mit dem Strom schwimmen, nichts leichter als das, aber selbst eine Strömung zu finden, das ist wesentlich entscheidender.

 

Lieben Gruß

 

Letreo

  • Gefällt mir 1

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