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Geschrieben am (bearbeitet)

 

Ein nie geahntes Los hat mich zu dir getrieben,
zu dir, der schönsten aller Frauen auf dem Erdenrund;
ein Götterwort befahl mir, ewig dich zu lieben,
ich sehne mich so sehr, aus deinem schön geschwungnen Mund

die Botschaft zu vernehmen, dass auch du mich innig liebst;
so leise du auch sprächest, dein Wort ließ mich erbeben,
ich schenke dir mein Herz, wenn du mir deines dafür gibst
und will mit dir auf Erden schon im Himmel leben.

Noch weiß es niemand, auch du bist ahnungslos, wer diese Glut in mir
entfacht und jeder Hauch die Flammen schürt und Funken
aus Herzensgrunde über tausend Meilen bis zu dir
versendet, um zu künden: Ja, dein Blut hab ich getrunken.

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  • 3 Wochen später...
Geschrieben

 

Liebe Lena D.,

mit einem roten und weißen Getränk der Wahrheit bin ich überfragt. Gibt es dafür eine Quelle?

Der Schlussvers meines Gedichts: "Ja, dein Blut hab ich getrunken." habe ich fast wörtlich bei Goethe geklaut, der von oder über Frau von Stein geschrieben hat:

"Bin so in Lieb zu ihr versunken, als hätt ich von ihrem Blut getrunken!"

Was beim LI hinter seinen Worten verborgen ist - eine von Entsagung geprägte  Liebe -so spielt das Schicksal. Dass Du mein Gedicht toll findest, freut mich natürlich sehr.

Liebe Grüße,

Hayk

Geschrieben

Hallo Hayk,

 

dein Gedicht ist wirklich wunderschön geschrieben, und die Sehnsucht ist beinahe greifbar,

perfekt, tolle Bilder, aber ich bin auch über deine Schlusszeile gestolpert. Gewiss weiß ich, wie

es gemeint sein soll, trotzdem standen mir die Haare zu Berge.

Es gibt einen schwerwiegenden Unterschied zu Goethe. Er schreibt "hätt" und nicht "hab".

 

Mit lieben Grüße

der Wackeldackel

 

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Wackeldackel,

ja, was dem einen eine Tatsache ist, ist dem Goethe sein Konjunktiv. Was nicht heißt, dass das LI kannibalische Riten praktiziert (aber Du sagst ja selbst, dass Du verstanden hast, was ich meine). Für Dein Lob bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße,

Hayk

 

Liebe Sofakatze,

das "wow" bedarf einer Ergänzung: Was ist Deine Blutgruppe? Wir sollten unsere Kompatibilität in mehrfacher Hinsicht (botanischer, pharmazeutischer, technischer und medizinischer) testen lassen. 

Liebe Grüße!
Hayk

Geschrieben

lieber hayk,

Am 2.4.2020 um 20:25 schrieb Hayk:

das "wow" bedarf einer Ergänzung

in der tat wollte ich schon gestern, wenn auch nicht meine blutgruppe, aber doch ergänzend meinen senf (ist mittelscharf kompatibel? :wink:) zu deinem gedicht in einem kommentar hinterlassen, allein die zeit reichte nicht. das will ich heute gerne nachholen. :classic_smile:

 

dein gedicht hat mich wirklich begeistert - welch eine sehnsucht spricht aus diesen versen! das Li ist machtlos gegenüber seinen gefühlen, sind sie doch sogar durch *los* und *götterwort* gänzlich seinem einfluss entzogen. so fühlt es sich tatsächlich an, wenn man sich gegen alle vernunft verliebt, man erlebt sich wie fremdbestimmt und ist wehrlos gegen das, was das herz mit einem macht. das hast du so treffend in worte gefasst!

 

in der zweiten strophe dann der innige wunsch, das LD möge die gefühle des LI erwidern. 

Am 12.3.2020 um 20:28 schrieb Hayk:

so leise du auch sprächest, dein Wort ließ mich erbeben,

wunderschön ausgedrückt, wie sehr das LI auf ein wort des LD hofft, das zeigt: es hat verstanden und teilt die gefühle des LI.  

 

die letzte strophe macht dann deutlich, dass das LD noch gar nichts von dieser liebe weiß. umso schwerer ist es für das LI, dies auszuhalten, da die sehnsucht zwangsläufig ins leere läuft. ein bitteres schickal, ist sich das LI doch sicher: ja, dein blut hab ich getrunken. was bei goethe nur als eine möglichkeit erwähnt wird, ist beim Li in deinem gedicht gewissheit. es hat das blut bereits getrunken, unabsichtlich womöglich, aber nun ist es geschehen und lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. mir fällt dazu auch noch der spruch *jemand hat blut geleckt* ein als sinnbild dafür, dass jemand gefallen an einer sache findet. hier hat das LI aber nicht nur blut geleckt, sondern es hat sich vollständig verliebt, deshalb ist das blut trinken eine gute methapher dafür.

 

sehr gern gelesen und hineingedacht in dieses tolle gedicht!

 

lg

sofakatze

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