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Geschrieben am

mit seinem manuskript unterm arm klopft der schreiber
bei einem verleger an der winkt dankend ab und sagt
lyrik bringe er leider weder an die frau noch den mann

bei einer boulette mit bier kam ihm die idee mach doch
mal lesungen mit musikuntermalung und kaltem buffett
das kam gut an doch danach fühlte er sich weiter klamm

jetzt stellt der möchtegernpoet seine texte in ein forum
dort lesen sie gleichgesinnte manche geben feedback
das stimmt ihn froh und er fühlt sich nicht mehr so allein

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

ein wahres Wort, gelassen ausgesprochen - wie die bekannte Redensart lautet. Ich war zwei Mal auf so einem Poetry-Slam, schüttelte meinen Kopf und das war's dann für mich. Leider kann ich nur nicken. Die Leute kommen vor allem aus zwei Gründen: Weil's gratis etwas zu essen gibt und weil's gratis etwas zu trinken (bevorzugt Bier) gibt. Ein paar kommen auch, weil sie die Performance und den Kapuzenpulli eines Slammers mögen ...

 

Das IST traurig. Aber andererseits - ich sage mir, es war auch noch nie wirklich anders. Mit Gedichten konnte man noch nie auf den so genannten 'grünen Zweig' kommen.

Brotlose Kunst - andere futtern und wer schreibt, der füttert entweder oder hat unverschämtes Glück. Oder Vitamin B, das Zuverlässigere von beiden. 

 

Nur - schadet das der Kunst? Ich glaube nicht. Ich glaube tatsächlich, es ist das Gegenteil der Fall. Ich habe da so ein 'Künstler-Kommerzler'-Gedicht noch 'auf Halde'. Es ist allerdings etwas, ich sag mal, kritischer als deines. Kann bei mir ja auch leicht passieren, daher passiert es bei mir immer wieder. :wink: Nicht nur bei diesem Thema.

 

Es gibt auch die Möglichkeit, es positiv zu sehen. Wir schreiben nicht, um unsere Brötchen damit zu verdienen. Damit sind wir auch nicht gezwungen, das zu schreiben, was ein Brötchengeber möchte. Wir bleiben frei - und damit liegt unser Fokus beim Dichten und nicht beim Geldverdienen. 

 

Das kommt der Dichtkunst zugute, ganz zweifellos. 

 

Betrachten wir das Glas als halb voll! :grin:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Geschrieben

Hallo Perry,


treffende und treffliche Gedanken über das Wohl und Wehe eines 'Schreibers',
sie gefallen mir sehr gut. Aber. Darauf zu hoffen, einen Verleger für lyrische
Werke zu finden, ist ... irgendwie erfrischend optimistisch. :classic_wink:


Lesungen sind bestimmt eine spannende Form, Lyrik einem Publikum zu
präsentieren, aber eben auch, so wie du schreibst, der Garant dafür, auch
weiterhin als 'Armer Poet' sein Dasein zu fristen. 
Darüber bei Fleischpflanzerl und Bier zu räsonieren, macht zumindest satt. :attention:


Alles halb so schlimm. Gibt es doch eine Vielzahl von Foren für ambitionierte
Schreiberlinge; so zum Beispiel hier. Hier ist es möglich ein Schwätzchen zu
halten und sich auszutauschen. 
Für das Gedicht bedeutet es ein Leben außerhalb der Schublade, für den/die
Poeten das Treffen auf Gleichgesinnte.


*das stimmt ihn froh und er fühlt sich nicht mehr so allein
... und das ist doch schon eine ganze Menge.


Sehr gern gelesen.
LG, Berthold 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Gina,
freut mich, dass Dir der Text gefällt.
Von negativen Verlagserfahrungen sollte man sich nicht die Freude am Schreiben verderben lassen.
LG
Perry

Hallo Martin,
danke für dein Interesse.
Natürlich sind in den Text auch autobiografische Erfahrungen eingeflossen, Ich lasse meine Gedichte meist selber drucken und bringe sie bei gelegentlichen Lesungen unter die Leute, bzw. tausche sie mit Gleichgesinnten oder verschenke hin und wieder auch welche.
LG
Perry

Hallo Mondkind,
zum Glück gibt es ja viele regionale Bezeichnungen für Bouletten wie Frikadellen, Fleischpflanzerl etc.
Wenn man Lyrik als Kunstform versteht, dann sollte sie schon „Solo“ sein. Strömungen wie „Poetry-Slam“ sehe ich mehr in Richtung Unterhaltung.
Danke fürs Feedback und LG
Perry

Hallo Anonyma,
ich sehe es ähnlich Du, wenn man nicht schreibt, um damit Geld zu verdienen (was kaum möglich ist), dann steht einem die Welt des Schreibens offen. Trotzdem braucht jeder auch hin und wieder auch Rückmeldung, ob und wie seine Texte wirken.
Danke für deine Sicht und LG
LG
Perry

Hallo Berthold,
es freut mich, dass wir die Thematik ähnlich „entspannt“ sehen, auch wenn Forenarbeit manchmal ein schwieriges Geschäft sein kann, denn LyrikerInnen sind eben auch nur Menschen.
Danke fürs Verstehen und LG
Perry

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Perry,

 

ich finde dein Gedicht ist sehr realistisch und schön geschrieben und es macht mich ebenso traurig, weil es leider wahr ist.

Ich schreibe seit 2014 und bin seitdem regelmäßig bei Lesungen und Poetry-Slams dabei. Die Lesungen werden immer weniger und die Poetry-Slams sind ausgebucht. Dennoch möchte ich letztere Erfahrung nicht missen, da ich viele junge Menschen kennenlernen durfte, denen Lyrik genauso viel bedeutet wie mir!!!

 

Deine Texte lese ich schon sehr lange und immer wieder gerne!

 

Lieben Gruß, Letreo

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