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Geschrieben am (bearbeitet)

Die schnöde Angst beschleicht der Menschen Herzen,                    
sie fürchten sich vor Krankheit, frühem Tod.                
Auch mir ists keinesfalls zumut zum Scherzen,            
ich weiß um Siechtum, kenne ihre Not.                

 

Das Gottvertrauen geht ganz rasch in Binsen,            
mit Klopapier versucht er sich zu schützen;                
die Maske vorm Gesicht verbirgt mein Grinsen -            
was soll der ganze Kram uns wirklich nützen?            

 

Nur einer, Baldur, geht mit stolzen Schritten                
den Götterpfad entlang und zaubert Farben,                
verwandelt die Natur und hört mein Bitten:                
Lass uns, o Gott, im Jammertal nicht darben!            

 

Der Frühlingsgott erhört mein stilles Flehen,                
im Wiesengrund erblüht ein blaues Veilchen.                
Die Hoffnung soll uns also nicht vergehen,                
nun warte du, o Mensch, ein kleines Weilchen!            

 

Bewahre ganz gelassen die Balance,                    
verlass dich auf die Kräfte der Natur                    
ergreife mutig und beherzt die Chance                
zum Sinneswandel - seis ein bisschen nur!

 

 

Baldur: Germanischer Frühlingsgott

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Geschrieben

Lieber Hayk,

 

wie du die im nahen Wandel (und der Liebe) begründete Hoffnung der allgegenwärtigen Angst vor Krankheit und Tod entgegenstellst, ist sehr überzeugend, auch weil du diesen Gegensatz sprachlich unterstreichst. Insbesondere fällt mir diesbezüglich die beschwingt Verniedlichungsform "Weilchen" auf (und "Veilchen" ist zwar ein Eigenname, klingt aber eben auch recht verniedlicht), wo du zuvor mit ernüchternden Worten von "Masken" und "Siechtum" ein gegenwärtiges Schreckensszenario gezeichnet hast.

 

Gut gelungen jedenfalls!:classic_smile:

 

LG

Geschrieben (bearbeitet)

 

Hayk

Liebes Schmuddelkind,

ich gestehe: Beim Weilchen hab ich an den ollen Schlager gedacht (Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir...) und in Erwartung des Todes blüht dann doch ein Veilchen (und auch noch ein blaues) als Zeichen der nie versiegenden Hoffnung. Fürs "gut gelungen" sage ich ein Dankeschön!

Liebe Grüße,

Hayk

 

Hallo Lena D,

auch Dir mein Dank für die Gefallenskundgebung.

Liebe Grüße,

Hayk

Geschrieben

Salve Hayk!

 

Suma cum laude, muss ich gleich sagen.

Die meisten Gedichte, die aus einem aktuellen Anlass entstehen, sind mittelmäßig, was in der Lyrik schlimmer als schlecht ist.

Deins, wie eingangs gesagt, ist hervorragend!

Liebe Grüße

Carlos

Geschrieben

Sei gegrüßt, lieber Carolus

Dein Lob verschönt mir den sonnigen Tag, der heute dem Rheinland beschieden ist. Zu den letzten beiden Versen 

(...ergreife mutig und beherzt die Chance                
zum Sinneswandel - seis ein bisschen nur!")

wurde ich von einer alten Freundin gefragt, wohin der Sinneswandel denn führen soll. Mir fiel Kants Spruch ein: ""SAPERE AUDE - HABE MUT, DICH DEINES EIGENEN VERSTANDES ZU BEDIENEN!"

Liebe Grüße,

Hayk

Geschrieben

Sei gegrüßt, lieber Carolus

Dein Lob verschönt mir den sonnigen Tag, der heute dem Rheinland beschieden ist. Zu den letzten beiden Versen 

(...ergreife mutig und beherzt die Chance                
zum Sinneswandel - seis ein bisschen nur!")

wurde ich von einer alten Freundin gefragt, wohin der Sinneswandel denn führen soll. Mir fiel Kants Spruch ein: ""SAPERE AUDE - HABE MUT, DICH DEINES EIGENEN VERSTANDES ZU BEDIENEN!"

Liebe Grüße,

Hayk

Hallo Lotte,

danke für Deine Wortmeldung!

Gruß,

Hayk

Geschrieben

Hallo Hayk,

 

du zauberst ein wahrhaft götterliches Bild um den schnöden Rollmammon,

der erst wenn er nicht mehr von dannen rollt, sich in seine wahrhaftigste

Bedeutung emporschwingt - im Keller bis zur Decke gestapelt hält der

das Gleichgewicht im Lot, während andere auf dem Donnerbalken leer

ausgehen.

 

Liebe Grüße

vom Wackeldackel

 

Geschrieben

Hallo Wackeldackel,

jetzt hätte ich fast übersehen, dass ich durch die Betätigung einer falschen Taste aus dem Wackeldackel eine Wackelfackel gemacht hätte. Dein Kommentar erfreut das Herz! Die Erwähnung des Donnerbalkens bringt mich auf tiefschürfende Gedanken: Was machen eigentlich die nur  in  Milliarden zu zählenden Menschen (z.B. in China oder Indien), die ihre Körperhygiene seit Jahrhunderten ohne  Klopapier aufrecht erhalten? Wasser? 

Liebe Grüße zurück!

Hayk

 

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