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Geschrieben am (bearbeitet)

https://de.wikipedia.org/wiki/Qewl#Qewal_Kaste

 

 

 

Heller morgen, dein Schatten wird wach

an der Lehm mauer sehe ich dich aufstehen

ich bereite eine Suppe auf dem Feuer zu-

die dich stärken wird.

 

Der sichere Teil in mir fängt Feuer

mit der Sprache, die mir niemand verbieten kann.

 

Ein Volk, ein Land, eine Sprache, eine Identität

meines soll sich in eures -selbstlos- vergessen.

 

All die Qewls meiner Urväter

gesungen im Bündnis unserer Minderheit                

soll sich in den Gebieten des Rojava

im Trommelschlag und Gesang offenbaren.

 

Unser Stolz schmeckt nach Blut.

 

Wer ich bin, konntest du nie entdecken

lag in den erfrischenden Quellen vor deinen Füssen

versteckt im südlichen Wüstensand

so gut, wie Worte führen

doch dein Schatten eilt zu mir

die warme Suppe einnehmend

offenbaren wir uns endlich

dagegen

und dafür-

lebendiges Herz ahnt

 

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Geschrieben

Hallo Federtanz,

ein schönes Gedicht mit einem interessanten Thema. Was ein 'Qewl' ist, musste ich erst einmal nachschauen. Die Jesiden als Schöpfer jener Hymnen scheinen im wahrsten Sinne "vergessen" zu sein.
 

vor einer Stunde schrieb Federtanz:

Ein Volk, ein Land, eine Sprache, eine Identität

meines soll sich in eures -selbstlos- vergessen.

Du stellst hier (implizit) Isolation – also das Für-sich-Bleiben einer Gruppe – und Assimilation – also das Verschmelzen einer kleineren in einer größeren Gruppe – gegenüber. Für mich persönlich sind beide Denkweisen überholt: Menschen leben immer am besten, wenn sie ihre Ideen teilen und sich nicht kategorisch für eine Seite entscheiden.

 

Gleichwohl ist es verständlich, seine Identität verteidigen zu wollen. Daher finde ich auch diesen Satz aussagekräftig:

vor einer Stunde schrieb Federtanz:

Unser Stolz schmeckt nach Blut.

Blut einerseits als Symbol der Abstammung, andererseits als Symbol des Kampfes.
Viel wichtiger als für vergangene Hymnen zu kämpfen, ist aber eigene zu schreiben – da hast du (sollte das Gedicht autobiographisch sein) hier bereits seit einiger Zeit einen guten Anfang gemacht.

 

Gern gelesen.

LG Cheti

  • Gefällt mir 3
Geschrieben (bearbeitet)

hallo federtanz

 

man soll alle leben lassen, mit ihren sprachen, religionen,in ihren gruppen, minderheiten, jeden einzelnen respektieren und für seine unterschiede noch mehr lieben. keine assimilation erzwingen.

aber leider haben bis jetzt immer die menschen unterschiede verachtet, wollten nur ihre eigene gruppe vorheben, die andere erniedrigen und wenn die andere mehr erfolg erzielt-dann auch hassen und vernichten.

 

dass ist die geschichte unserer menschlichkeit.leider

 

finde dein gedicht super und

vergiss nie was du bist und woher du kommst, und lass deine identität nicht untertauchen, für kein volk und kein geld

 

liebe grüße

 

lena

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Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Cheti und Liebe Lena D,

 

Die Jeziden sind ein spezielles Volk. Das heisst, niemand kann herein oder heraus konvertieren, einzig und allein "das Blut" beider jezidischen Elternteile können weitere "Jezidische Kinder erschaffen". Es ist sozusagen mit der Geburt alles für den weiteren Lebensweg vorbereitet und "akzeptiert" -die Religion, die Politik, dein Werdegang in deiner Geschlechterrolle, etc. 

 

Das erklärt den (u.a. mitgegebenen) Stolz dieser Jeziden-und den Kampf, diese Minderheit geschlossen zu halten-wobei es wenige fundamentalistische Menschen unter ihnen gibt-Schliesslich kann man keinen Jeziden von aussen dazu gewinnen.

Was man auch wissen muss/nicht wissen kann: Kurden sind ein sehr liebevolles, gastfreundliches und friedliebendes Volk, dass Frauenrechte lebt und hochhält. Sie akzeptieren alle Religionen dieser Welt. 

Mir war es mit diesem Werk wichtig, was so ein Jezidischer Mensch (der in Rojava aufgewachsen ist) in seinem Herz trägt/tragen kann, denn die Werte werden ihm anerzogen und sind (oftmals) seine einzig wahre Identität-auch das war die einzige Möglichkeit, weshalb jezidische Kurden bis heute "überlebt" haben.

vor 2 Stunden schrieb Cheti:
vor 3 Stunden schrieb Federtanz:

Ein Volk, ein Land, eine Sprache, eine Identität

meines soll sich in eures -selbstlos- vergessen.

Du stellst hier (implizit) Isolation – also das Für-sich-Bleiben einer Gruppe – und Assimilation – also das Verschmelzen einer kleineren in einer größeren Gruppe – gegenüber. Für mich persönlich sind beide Denkweisen überholt: Menschen leben immer am besten, wenn sie ihre Ideen teilen und sich nicht kategorisch für eine Seite entscheiden.

 

Gleichwohl ist es verständlich, seine Identität verteidigen zu wollen. Daher finde ich auch diesen Satz aussagekräftig:

vor 3 Stunden schrieb Federtanz:

Unser Stolz schmeckt nach Blut.

Blut einerseits als Symbol der Abstammung, andererseits als Symbol des Kampfes.
Viel wichtiger als für vergangene Hymnen zu kämpfen, ist aber eigene zu schreiben – da hast du (sollte das Gedicht autobiographisch sein) hier bereits seit einiger Zeit einen guten Anfang gemacht.

Ja, ich wollte diesen Identitätskrieg (moralisch mal davon abgesehen) der Kurden als etwas Revolutionäres dastehen lassen. Die Kurden mussten/müssen sich vielen Feinden entgegenstellen und diese Feinde kennen leider nur die Sprache des Blutes. Es ist purer Widerstand-auch wenn Krieg beide Gegner braucht.

 

vor 2 Stunden schrieb Cheti:

Viel wichtiger als für vergangene Hymnen zu kämpfen, ist aber eigene zu schreiben – da hast du (sollte das Gedicht autobiographisch sein) hier bereits seit einiger Zeit einen guten Anfang gemacht.

Das mache ich. Mit Respekt und dem Wissen, wer meine Urväter waren.

Mit dem Respekt, wie sich dieses Gebiet gegen Hass und Unterdrückung wehrt, gegen sich, ihrer Person, ihrer Kultur. Das ist Beispiellos! Auch Iran ist so ein Beispiel.

Zeit, zu hoffen, und eine neue Geschichte zu schreiben, mit dem Stift in der Brusttasche. 

 

Danke für deine Zeit, deine Wünsche, meinen eigenen Weg weiter gehen (zu dürfen), danke für die Chance, etwas aufzeigen zu dürfen, was hier Urteils- und Wertefrei stattfindet.

 

 

Sonnenschein sendend,

 

Federtanz

 

 

 

 

 

 

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Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Federtanz:

Was man auch wissen muss/nicht wissen kann: Kurden sind ein sehr liebevolles, gastfreundliches und friedliebendes Volk, dass Frauenrechte lebt und hochhält. Sie akzeptieren alle Religionen dieser Welt.

vor 4 Minuten schrieb Federtanz:

Das mache ich. Mit Respekt und dem Wissen, wer meine Urväter waren.

Mit dem Respekt, wie sich dieses Gebiet gegen Hass und Unterdrückung wehrt, gegen sich, ihrer Person, ihrer Kultur.

Ich habe auch einen Freund, dessen Familie aus "Kurdistan" stammt, der mir gleiches erzählt hat. Es ist schon verwunderlich, dass das Gebiet, dass die Menschen, die dort leben, keinerlei Unterstützung (also politische Unterstützung) zu bekommen scheinen, obwohl sie nichts mehr wollen, als sich selbst zu schützen. Aber das gibt es leider sehr oft in der Welt.

LG Cheti

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Cheti, 

 

Wie so oft ist es deswegen wichtig, die Menschen in ihren Gedanken und Motiven zu verstehen. Danke dafür.

Was durch die Medien oder sonstigen Erzählungen längst nicht tiefgründig erfasst und verstanden werden kann. Abgerundet wird alles durch Schleierhafte Wörter wie "der Syrer" oder "der anhaltende Krieg".

Oft betreibt man (wie in allen anderen bereichen) Symptom bekämpfung- aber die Ursache?

 

Nochmal von hinten gedacht: Man nehme ein Land mit einer Religion, einer Geschichte, einer Flagge, und nehme das Land einfach wieder weg. Am besten die Menschen gerade hinterher...(?)

 

Da sind verschiedene Motive am Werk, die selbst ich mir in/ob seiner Grausamkeit nicht vorstellen kann.

 

Bloss Respekt und Verständnis! Gebet.

 

LG Federtanz

 

 

 

 

 

vor 11 Minuten schrieb Freiform:

Das wäre mir neu, nach meinem Kenntnisstand werden Werte größtenteils anerzogen.

 

grüßend Freiform

 

Hallo Freiform,

 

Wie recht du hast, da habe ich mich falsch ausgedrückt - Die Werte werden ihm anerzogen! 

Danke für das (schnelle) Aufzeigen.

 

LG

Federtanz

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