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Geschrieben am

Kleine Seelenkunde

 

Du Seele mein, du unbekanntes Wesen,

warum hast du gerade mich beseelt,

nach welchem Plan hast du mich auserwählt,

ist dein Entschluss gut überlegt gewesen?

 

Dien ich dir etwa bestens für dein Reifen,

wer hat es dir befohlen, mich zu wählen,

bedeutet Dasein dir nicht fortan Quälen,

wie soll ich armer Stoff das nur begreifen?

 

Mein Fleisch ist schwach! Bringt es dir denn Vergnügen,

wie kann ich nur als Hülle dir genügen?

Womöglich wirst du gar dein Ziel verfehlen!

 

Wenn du genug gereift bist und magst scheiden,

wirst du dich abermals mit Stoff bekleiden,

erneut Materie suchen, sie beseelen?

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Geschrieben

Liebe Lotte,

 

ein hübsches, modernes Sonett, das die Frage aller Fragen stellt. Die Frage nach dem Sein.

Wenn der menschliche Körper nur eine Haut ist, dass sich die Seele überstreift, dann ist der Mensch

doch Teil der Seele und die Seele Teil von ihm.

Und am Ende bleibt die Seele übrig und nimmt all das Denken, Fühlen und Gewesene dieses Lebens mit.

 

Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich eine Seele auch wieder eine neue Materie sucht, um sie zu beseelen.

Das würde auch erklären, warum wir so unterschiedliche Dinge aushalten müssen oder uns darüber freuen können. Bis jede Seele alles mal durchgemacht hat dauerts dann wohl einige Materien.

 

Mir hat es Spaß gemacht, mich mit deinem Gedicht auseinanderzusetzen.

 

Liebe Grüße

Wackeldackel

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Geschrieben

Liebe Wackeldackel,

 

erst einmal herzlichen Dank, dass du dich wagst, dich diesem Thema anzunähern, damit bildest du sicherlich eine große Ausnahme, Kompliment!

 

Nun ja, ich glaube an die Reinkarnation, an die Vorstellung, dass sich die Seele immer wieder erneut mit Materie verbindet. Du schreibst, dass der Mensch ein Teil der Seele sei und die Seele ein Teil von ihm.

Richtig, aber nur für eine begrenzte Zeit, denn die Seele lebt ewiglich und Materie eben nicht.

 

Aber dein nächster Satz bringt es auf den Punkt:

Die Seele nimmt das Denken, Fühlen, das Gewesene des Lebens mit, das glaube ich auch, weil sie daran reift, aus dem Grund benötigt sie auch die Materie, unter Umständen, wie du auch schreibst, mehrere Erdenleben, das erklärt, mMn, warum der Entwicklungsstand der Menchheit so unterschiedlich weit fortgeschritten ist.

 

Ich bin von deinem Kommentar begeistert

und bedanke mich ganz herzlich bei dir!

 

Liebe Grüße

Lotte:blume:

 

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Geschrieben

Sehr gerne, liebe Lotte,

 

ich habe mich nicht an dieses Thema herangewagen müssen. Ich denke ganz einfach, dass es so ist und stehe dazu. Ich könnte da auch eine ganz Menge dazu schreiben, aber das würde den Sinn eines Gedichte-Forums sprengen.

 

Andersherum, ich finde es mutig, dieses Thema in einem Gedicht aufzubereiten.

 

Liebe Grüße

Wackeldackel

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Geschrieben

Was soll ich sagen, liebe Wackeldackel,

 

ob da Mut zu gehört, weiß ich nicht, nur glaube ich, mit dieser Denke stehe ich sicher nicht allein,

und wenn, würde es mir auch nichts ausmachen, es muss ja niemand meinen Ansichten folgen,

das wäre ja noch schöner.

 

Um so erfreuter bin ich, dass du auch in die Richtung denkst, danke!

 

Liebe Grüße

Lotte

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lotte,

 

wieso lachst du dich denn tot, rollst vor lachen?  :achselzucken:

habe ich dein Gedicht falsch verstanden und es sollte eigentlich etwas satirisches sein?

ich frage mich auch wieso es nicht mehr likes hat...

 

Für mich ist es ganz normal mit seiner Seele zu sprechen und zu wissen dass sie nie ein Ende hat

 

Liebe Grüße

 

Lena

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Geschrieben

....und was habt ihr heute so geraucht ? ....:whistling:

Spaß beiseite, ein Thema wo wir wohl erst am Ende unsere Tage eine wirkliche Antwort finden werden. Bis dahin kann es jeder so halten wie er es für richtig hält. Hauptsache er ist dabei glücklich.
Schön in Worte gefasst!

 

grüßend Freiform

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Geschrieben

Aber Lena, wie kommst du denn darauf? Ich lache mich doch nicht tot,

das ist eine ernste Angelegenheit. Ich lache höchstens über das

von mir in Klammer gesetzte (Bekloppte).

 

Alles gut, du hast nichts falsch gemacht. Warum nicht mehr Likes? Vielleicht gefällt es nicht jedem?

Ich habe deine Einstellung dazu schon verstanden, deshalb freue ich mich doch auch.

 

Ich danke dir, Freiform,

du musst es nicht teilen, aber so tolerant, wie du das sehen kannst, das finde ich klasse!

 

Seid lieb gegrüßt

von Lotte

 

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Lotte,

 

ich habe es dann doch verstanden, du fandest es lustig das nur wir 3 die Meinung hier im Forum, zu diesem Thema teilen ☺️

 

Ich würde sogar soweit gehen und meine Behauptung äußern dass wir alle eine gleiche große Seele haben die durch verschiedene Körper verschiedenes erlebt, und wenn Manche Menschen rückführungen in frühere Leben machen, dann sehen sie nicht ihre eigenes voriges leben, sondern halt ein Erlebnis  der Seele in irgendeinem gelebten leben, egal wo, aus dem Vortex des erlebten gezogen

 

Herzliche Grüße dir Lotte und vielen Dank für dein schönes Gedicht

 

Liebe Grüße

 

Lena

 

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Geschrieben

Hallo Lotte,

 

das sind sehr tiefe Gedanken, eine philosophische Fragestellung die bis ans Ende aller Tage erörtert werden kann, ohne dass wir der Antwort näher wären als wir ihr in Vorstellungen bereits nahe sind.

Ist es deswegen weniger spannend, diese Fragen zu stellen?

Nö.

Also.. gibt es einen Plan dahinter? In gewisser Weise fängt dann jeder schnell an mit dem Schicksal zu hadern. Warum wohnt diese Seele in diesem Körper, warum zu dieser Zeit, warum zu diesen Umständen usw.. Steckt ein größerer Sinn dahinter? Eine Prüfung?

Im Buddhismus wird angenommen, dass jedes Leben ein Zeugnis des letzten ist, wie sich ein Lebewesen im vorigen Leben verhalten hat, bestimmt als welches Lebewesen es wieder auf die Welt zurück kehrt. Die Seele muss dabei mitwandern, denn die sterbliche Hülle ist von kurzer Dauer und eher "Mittel zum Zweck".

Aber wie sähe meine Seele aus, wenn sie in der Gestalt einer Brennnessel ihr kurzes Dasein fristet? Wie sollte eine Erinnerung an diese Erfahrung weiter gegeben werden?

Leichter wird es, wenn man das Bild auf menschliche Existenzen beschränkt. Jedes Lebewesen mag dann beseelt sein, aber die Seelen wandern nur innerhalb dieser Art von Hülle zu Hülle.

Unabhängig davon, ob da irgendetwas dran ist oder nicht (ist ja glaubenssache..), ist die Frage nach dem eigenen Bewusstsein spannend. Ich selbst glaube nicht, dass meine "Seele" nach dem Tod meiner Hülle weiter existieren, sich gar einen neuen "Wirt" suchen könnte.

(Ich muss gerade sehr an "Seelen" von Stefanie Meyer denken.. tolles Buch!)

Aber mir stellt sich die Frage, wie mein Bewusstsein, meine Seele, dieses Ich entstehen konnte. War da ein Funke, der mich ausgesucht hat? Wäre es möglich, dass dieser Funke in mehreren Hüllen wohnt, ohne dass ich davon weiß? Und wie wäre es eigentlich, ein ganz anderes Bewusstsein, Körper, LEBEN zu leben? Kaum vorstellbar, so verlockend es auch manchmal erscheint..

 

Spannend finde ich hier auch, dass du schreibst: wer hat es dir befohlen mich zu wählen

Das deutet an, dass hinter all dem noch eine größere Macht steckt, der sich auch die Seele fügen muss. Ein Befehl von wem? Und zu welchem Zweck? Ist die Seele also letztlich gar nicht frei in ihren Entscheidungen?

Dann aber verlieren die weiteren Fragestellungen ein wenig ihren Sinn. Denn all diese Fragen sind an die Seele gerichtet - ist diese aber auch nur Marionette, so erübrigt sich jede weitere Frage an diese.

Mir gefällt sehr, dass du von "bekleiden" sprichst und den Körper als "Stoff", also Bekleidung, für die Seele darstellst. Es stellt die Bedeutung der körperlichen Erscheinung in den Hintergrund, und macht doch deutlich, dass Seele und Hülle zueinander passen müssen, harmonieren. Kleidung muss einem schließlich passen. So gesehen liegt darin vielleicht ein Teil der Antwort - diese Hülle könnte die passende Kleidung für die Seele gewesen sein und wurde daher gewählt.

Das bedingt aber, dass die Seele in ihrer Gestalt unveränderbar, starr ist. Und solch ein Bild mag zumindest mir nicht gefallen.. schließlich wirken alle Erfahrungen, alles Erleben auf das Innere und gestalten auch die Seele. Nun ist es wieder der Körper, der sich nur noch bedingt verändern kann.

Was war zuerst, Huhn oder Ei? Die bekannte Frage..

 

Bevor ich mich zu sehr im philosophieren verliere, belasse ich es lieber dabei. Sonst hast du morgen einen Roman hier und ich bin vor Hunger gestorben :panik:

Ach, aber noch kurz - formal sehr gut gelungen, finde ich. Sonnett ist eine ganz eigene Kunst.. dafür Hut ab!

So, bin schon weg..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, Lichtsammlerin,

 

dankeschön für deinen ausführlichen Kommentar, es ist sehr spannend für mich, welche Gedanken du dir machst, Hut ab, muß ich da wohl sagen.

 

Also, womit und wie fange ich an?

 

Gibt es einen Plan dahinter? Ich denke schon, dass die Seele sich den Körper sucht, von dem sie sich für ihre Reifung, Höherentwicklung, die größte Lernchance verspricht, ich glaube sogar freiwillig ohne Zwang. Ich denke, dass die Seele mit dem Ableben ganz genau weiß, wo es in ihrer Entwicklung noch Not tut, das eine oder andere Problem zu lösen oder noch hinzuzulernen, ohne, dass sie jemand, sei es Gott oder wer, darauf hinweisen muss.

 

Bei der Entstehung der Seele, finde ich die Vorstellung von einem "Funke" sehr sympathisch. Ich gehe davon aus, dass die Seelen von Gott geschaffen sind, mit Odem versehen wurden und ewiglich leben.

 

Die Frage in meinem Gedicht: wer hat es dir befohlen, mich zu wählen, damit wollte ich nicht voraussetzen, dass es einer befiehlt, sondern das es, wenn du so willst, eine kindlich, naive Frage sein sollte, so wie KInder, oder in diesem Fall der schwache Körper, sich fragen/ fragt. 

 

Dass die Seele starr ist, liebe LIchtsammlerin, das glaube ich nicht, denn sie entwickelt sich ja zwangsläufig fort, und das setzt ja eine gewisse Anpassungfähigkeit voraus.  Wie viele Erdenrunden eine Seele drehen muss, kann keiner wissen, ich persönlich hoffe, dass damit irgendwann Schluß ist, und die Seele dauerhaft im Licht weilen darf.

 

Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich, in aller Kürze, beschrieben, wie meine Sichtweise ist.

 

Nochmals ein großes Dankeschön

und ganz liebe Grüße

Lotte

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Geschrieben

Hallo nochmal, Lotte,

 

ja, deine Sichtweise hast du gut verständlich gemacht, und die Gedanken kann ich soweit nachvollziehen. An einem Punkt hadere ich aber sehr:

vor 1 Stunde schrieb Lotte, B. R.:

Ich denke, dass die Seele mit dem Ableben ganz genau weiß, wo es in ihrer Entwicklung noch Not tut, das eine oder andere Problem zu lösen oder noch hinzuzulernen, ohne, dass sie jemand, sei es Gott oder wer, darauf hinweisen muss.

Sicher, aber was ist die Konsequenz daraus?

Bedeutet das nicht, dass einige Menschen eine Seele in sich tragen, die das Leben nur gebrauchen um sich selbst zu vervollständigen? Dass eine Seele beim Tod des Körpers noch nicht in der Entwicklung fertig sein mag, ist logisch. Aber ich stelle mir  vor, wie ein Mensch eine Seele beherbergt, die bereits in einem anderen Körper versucht hat ganz zu werden, nun aber noch mein Leben braucht, um dem näher zu kommen.

Während es anderen gestattet ist durch einen Funken und eine neue Seele ein eigenes Leben zu leben?

Widerspricht das nicht dem Gedanken, dass jedem Menschen eine eigene Seele gegeben ist, mit den Möglichkeiten diese frei und gleich zu entfalten?

Wie gesagt, dass eine Entwicklung nicht abgeschlossen ist, finde ich logisch. Dass diese aber in einer anderen menschlichen Existenz fortgeführt werden soll... sagen wir, die Schlussfolgerung gefällt mir nicht.

 

Aber letztlich wissen wir es nicht. Nicht einmal, was die "Seele" eigentlich ist. Und so kann jeder die Gedanken annehmen, die ihm richtig erscheinen.

 

Was mir noch auffällt - wenn du von einem Gott ausgehst, der die Seelen erschafft, dann könnte dieser auch hinter dem "befehlen" stehen - auch wenn anders gedacht. Wäre in der Konstellation aber durchaus möglich.

 

Und eben aus den von dir angeführten Gründen habe auch ich mich gegen eine "starre" Seele ausgesprochen :grin:

Da haben wir ja die gleichen Gedanken!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben

Hallo Lotte,

 

ein sehr schönes Gedicht um die Frage aller Frage – „Was macht den Menschen aus?“

 

Die Seele macht stets ihr eigen Ding, niemand schickt sie zu irgendwelchen Orten hin. Sie beseelt Dies und auch Das und ist die Ursache, die den Menschen ausmacht.

Ist die Seele erkrankt, geht es dem Menschen schlecht und manchmal so sehr, dass auch das Herz sich rächt.

Man kann sie nicht erfassen, weder hören noch sehen und doch ist sie das Edelste was dem Menschen konnte geschehen.

Stirbt der Mensch, verlässt auch die Seele seine Hülle und wartet auf die Neugeburt um einen Körper wieder zu füllen.

 

An die Wiedergeburt glaube ich fest –

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

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