Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

er hatte ja bereits alles mögliche vor seiner fotolinse
vom feinsten sandkorn bis zum höchsten berggipfel
an einer felsquelle zoomte er lange rein und raus denn

im fließenden gewässer zeigte sich ihm neben sternen
und höllischem feuer was an sich schon allerhand wie
sich die schlange um den baum der erkenntnis wand

der pfiff eines pirols riss ihn aus seinem sinnen und er
legte die kamera betroffen zur seite dachte nicht jeder
tropfen muss das meer erreichen eine möwe lachte

 

  • Gefällt mir 4
  • Schön 3
Geschrieben

Hallo Perry,

 

manchmal ist die Suche nach dem Motiv das Gegenteil. Und die schönsten Aufnahmen enstehen ja oft zufällig..

Und manche Schönheit fängt das Auge ein, die Linse vermag kaum einen Abglanz davon zu bewahren.

Eine interessante Wendung vollzieht sich während deines Gedichts - die Erkenntnis beginnt mit dem Bild der Schlange zu reifen und verwandelt die innere Einstellung in der dritten Strophe gänzlich.

Ja, nicht jeder Tropfen muss das Meer erreichen. Und kann doch voller Schönheit sein.

Die lachende Möve am Ende ist mir noch ein Rätsel. Vielleicht ein Bild darüber, wie närrisch die vorige Annahme war?

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Perry,


gefällt mir gut, deine Motivsuche. :thumbup:


Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Vor lauter Fotografieren die Schönheit
der umgebenden Natur übersehen und ihre Stimmung ...


Die zweite Strophe ist spannend. Die Bilder, die du hier zeichnest, könnten
schlicht unscharfe Objekte sein (das schwer zu fokussierende fließende
Wasser), die dann das LI zum Träumen und Phantasieren bringen.
Ob du hier den allerhand/Wand-Reim wirklich brauchst? Hm. :gruebeln_yellow:


Die Schlussstrophe finde ich wieder sehr gelungen. Der Pfiff des Pirols als
Weckruf; dann ein tolles Schlussbild. Möglicherweise lacht die Möwe ja mit 
dem LI über dessen späte, aber weise Erkenntnis (vielleicht der aus Strophe
zwei): Es muss nicht jeder Tropfen das Meer erreichen ... 


Gern gelesen. Gern sinniert.

LG,Berthold 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
danke fürs intensive hineinspüren in die Bilder. Meine Intension war, dass die lachende Möwe einerseits die real existierende Lachmöwe persifliert, andererseits steht ihr Lachen dafür, dass ein Tropfen Wasser im Kreislauf der Natur genauso unbedeutend ist, wie ein Mensch, der glaubt den Sinn des Seins zu verstehen.
LG
Perry

Hallo Berthold,
"den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen" könnte eine Interpretationsmöglichkeit sein auf der Suche nach dem besten Motiv auch, dass das Quellwasser das LI in eine Traum- bzw. Fantasiewelt entführt.
Was den Reim in der 2. Strophe anbelangt, der das "wand" betonen soll, ist er zugegeben etwas zu konstruiert.
Ich habe alternativ folgend Variante überlegt:

"im wasser zeigte sich ihm sternenglanz und höllenfeuer
fast zweifelte er an seinem verstand als er sah wie
sich die schlange um den baum der erkenntnis wand"

Danke für den Hinweis und LG
Perry

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Perry,

die Alternative ...

vor 16 Stunden schrieb Perry:

"im wasser zeigte sich ihm sternenglanz und höllenfeuer
fast zweifelte er an seinem verstand als er sah wie
sich die schlange um den baum der erkenntnis wand"

... finde ich stimmig.

Man liest sich.

LG, Berthold 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo, moin Perry

Auch ich habe Dein Gedicht und die Kommentare dazu gerne gelesen. Dieser Satz in Deinem Statement;

Anderseits steht Ihr Lachen dafür, (in Bezug auf die Lachmöwe) dass ein Tropfen Wasser im Kreislauf der Natur genauso unbedeutend ist, wie ein Mensch der Glaubt den Sinn des Seins zu verstehen

über diesen Satz habe ich etwas länger sinniert.

Ein Mensch der Glaubt den Sinn des Seins zu verstehen, wäre ein glücklicher Mensch.

Es gibt diese Menschen, so glaube ich, sie verstehen die Zusammenhänge, von Natur-, Menschen das Leben an sich) z. B. Nelson Mandela, Dalai Lama auch einige Indianer die einen besonderen Bezug zur Natur haben. Diese Menschen verstehen durchaus den Sinn des Lebens des Seins.

Ein Tropfen Wasser ist im Kreislauf der Natur für mich schon von Bedeutung

Der Bach, der Fluss, das Meer bestehen aus vielen einzelnen Tropfen, die sie zu dem machen, was sie am Ende sind. Jeder Tropfen zählt!

Beste Grüße Josina

Geschrieben

Hallo Josina,
der Tropfen Wasser geht ja nicht wirklich verloren, er nimmt nur einen anderen Weg im Kreislauf des Wassers.
Der Mensch hat es da etwas schwerer, denn bei seiner Suche nach dem Sinn des Seins steht er sich oft selbst im Weg und darüber lacht die Möwe, auch wenn sie selbst das wohl gar nicht so meint.
Danke fürs Interesse und LG
Perry

  • Gefällt mir 1

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.