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Im Vierzigtonner


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Die viel besungene Trucker Romantik gehört für ihn schon lange der Vergangenheit an und mit der großen Freiheit auf der Landstraße, sieht es auch nicht besser aus. Besonders wenn man auf Rastplätzen wie diesem aufwacht, wo der penetrante Latrinengeruch über Nacht schon in die Fahrzeugkabine dringt, in der er den Großteil seines Lebens verbringt. Da können auch die neu angepinnten und hüllenlosen Trucker-Babes am Wagenhimmel kaum die Laune heben.

Ein Aufziehen der Gardine der Schlafkabine bringt für ihn heute erfreuliches in Sicht, die Sonne scheint! Nach drei Tagen Dauerregen auf den Straßen eine willkommene Veränderung. Die Tage bei Regen sind doppelt so anstrengend zu fahren, wie bei trockenem Wetter. Aber immer noch angenehmer, als die Nächte in denen es schneit, da glaubt er nach acht Stunden hinterm Steuer, durchzudrehen. Jetzt gibt es aber erst einmal wichtigeres. Ein Pott Kaffee muss her, aber nicht mit diesem WC Aroma. Eine kurze Inspektion des Rastplatzes bringt Abhilfe, am Ende ist über Nacht ein Parkplatz frei geworden, der nicht in Windrichtung der Toiletten liegt. Ein schnelles und geübtes Rangieren und die Luft Qualität hat sich um einiges verbessert, von gut kann am Rande der Autobahn aber nicht die Rede sein.

Die Bordküche ist schnell aufgebaut und nach nur kurzer Zeit hat der Gasbrenner das Wasser für einen Pott Kaffee zum Kochen gebracht. Das erste Lächeln des Tages huscht über sein ansonsten oft genervt dreinblickendes Gesicht. Das war auch mal anders, aber das ist auch schon lange her. Seit alles Just in Time geliefert werden muss und einem die Terminjäger permanent im Nacken hängen, ist der Spaß am Job verflogen. Just in Time, bei einem Verkehr, der nicht mehr planbar ist! Kein Tag ohne Stau. Keiner! Nur noch zehn Jahre denkt es sich, wenn es gut läuft, sonst muss er noch drei dranhängen. Das verdrängt er aber am liebsten, denn es läuft nicht gut und die Zeiten werden immer schlechter. Die Konkurrenz aus dem Osten, die mit Preisdumping auf den Markt drängen. Immer höhere Bußgelder für Verkehrsdelikte, die man aber riskieren muss, um seinen Termin halten zu können. Von Konventionalstrafen ganz abgesehen. Immer mehr Baustellen, Baustellen, Baustellen und Tempobegrenzungen. Wie soll man da positiv in die Zukunft gucken.

Nach dem Kaffee dreht er wie jeden Morgen eine Runde um den Großen. Liebevoll streichelt er die Sonderlackierung und speichert im Kopf ab, dass diese mal wieder frisch aufpoliert werden muss. Die Reifen werden getätschelt und auf Beschädigungen untersucht. Das Fahrgestell sorgsam inspiziert und mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Nach dem Rundgang reinigt er die Scheiben und Spiegel und richtet die Schlafstätte wieder ordentlich her. Bei einem Blick auf die nackten Trucker-Babes überlegt er, ob er am Abend nicht dort Rast machen sollte, wo man für eine Handvoll Euro, sich ein bisschen Liebe einkaufen kann. Elfriede wird es sicher nicht gutheißen, aber sie weiß ja, wie einsam das Leben auf der Straße manchmal sein kann.

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Hallo Freiform

 

Ich finde auch das du die Geschichte klasse geschrieben hast!

Du hast das Leben eines Fahrers so real beschrieben, seine Liebe zur Arbeit aber auch Sorgen, Zeitdruck. Man fühlt mit ihm mit wenn man diese Geschichte liest.

Jeder Mensch hat eine Geschichte.Ich finde es toll wenn Jemand die Gabe hat eine Geschichte so zu verfassen so das man sich bildlich vorstellen kann worum es geht aber dass das Geschriebene auch Gefühle beschreibt und Gefühle beim Leser erzeugt. Das ist dir super gelungen finde ich

 

Liebe Grüße

 

Lena

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Hallo Carlos,
so unromantische es klingen mag, aber als Schreiber werden einem heute die Ideen für Geschichten, durch Film und Fernsehen, praktisch ins Wohnzimmer getragen. Man braucht sie nur noch niederschreiben. Wenn es mir gelungen ist, die Story Lebensnah darzustellen, freut mich das sehr!
 

Dankeschön! :classic_smile:

Hallo Lena,
wie nah die Geschichte am wirklichen Leben eines Fernfahrers ist, könnte wahrscheinlich nur ein Fernfahrer beurteilen, wobei sich deren Geschichten bestimmt auch unterscheiden werden.

Dankeschön! :classic_smile:


Hallo Skalde,

Dankeschön! :classic_smile:


Euch ein großes und herzliches Dankeschön, für eure schönen Rückmeldungen, die meine Überlegungen, den Stift vielleicht mal zur Seite zu legen, wieder weiter in die Ferne schiebt!

Dankeschön!

@Gina@Josina


grüßend Freiform

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Hallo Freiform,

 

so ein Fernfahrer hat's schwer - unbesehen.

 

 

vor 12 Stunden schrieb Freiform:

Nach drei Tagen Dauerregen auf den Straßen eine willkommene Nachricht

 

Es ist ja keine Nachticht die du bekommen hast, sondern siehst etwas (in diesem Fall die Sonne)

und -- auf den Strassen -- würde ich ganz weglassen

 

Hier würde ich eher schreiben:

 

Nach drei Tagen Dauerregen ist der lachende Stern ein willkommener Anblick.

 

Die in zwei Absätzen gleich drei Mal vorkommende Latrine könntest du zwei Mal ersetzen --> z.B Autobahnklo, WC, Toilette.

 

Just in Time reicht auch einmal, lass den Protagonisten einfach terminpünktlich sein.

 

Ansonsten eine lebensnahe Geschichte über einen Kraftfahrer der den Druck leid ist -- verständlicherweise.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

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Hallo Wackeldackel,

vor 2 Minuten schrieb Wackeldackel:

diese Geschichte ist eine deiner besten.

.....ich hoffe nicht, es gibt andere, die mir persönlich mehr zusagen.

Trotzdem freue ich mich sehr über deine Einschätzung!  Jede positive Rückmeldung ist mir willkommen, aber man darf auch gerne mal mit dem Schlappen drauf hauen, wenn es einem nicht gefällt.

Danke dir ganz herzlich! :classic_smile:

 

grüßend Freiform
 

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Hallo Wackeldackel,

vor 8 Minuten schrieb Wackeldackel:

Und ich habe mich längst noch nicht durch deine Werke geackert.

.....das solltest du auch nicht tun, wo willst du die Zeit hernehmen, und hier gibt es jeden Tag so viel lesenswertes!
Wollen wir hoffen, das mir auch zukünftig noch einmal etwas gelingt.

grüßend Freiform

 

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