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Am ersten Tag im Mai


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Am ersten Tag im Mai

 

 

 

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Endlich ist die Biene Träumerle in ihrem Aufgabenbereich angekommen. Ihre Chefin, die Vorarbeiterin Grimmigguck, hat sie doch tatsächlich bei dem regnerischen Wetter in den nahe gelegenen Garten zum Nektar sammeln geschickt. Der Garten gehört der lieben Frau Schönwetter und ist ein Paradies für die fleißigen Bienen.

 

Doch heute am 1. Mai ist es gar nicht so lustig auszufliegen um Pollen zu sammeln, sie wieder wegschleppen und die extra erbauten Waben, mit ihren vielen Nischen damit zu befüllen. Alles nur weil die Menschen Honig haben wollen.

Das Bienchen seufzt tief in sich hinein und fühlt sich von der Anführerin ungerecht behandelt, denn nicht eine Kollegin ist weit und breit zu sehen. Die dürfen alle bei der einzigartigen und wunderschönen Königin Hochwohlgeboren sein um ihr Gesellschaft leisten, sie zu umschwirren und hofieren, so gut es nur geht.

Das sind immer sehr schöne Stunden. Alle tragen zusammen der Königin Lieder vor, die eine gute Zuhörerin ist. Auch sonst ist die erste Dame im Bienenstaat eine sehr nette und vor allem gerechte Regentin. Wenn sie wüsste, dass das kleine Träumerle allein ins schlechte Wetter muss, bekäme die Vorarbeiterin mit Sicherheit einen Tadel. Doch in der Burg Wabenstock fällt bei dem vielen Gesumme und Geschwirre nicht auf, dass eine Biene fehlt.

 

Also müht sich die Kleine mit ihrem rot-weiß Regenschirmchen ab. Es ist sehr schwierig für die kleine zierliche Arbeiterin die Balance zu halten. Man kann es sich schon gut vorstellen: in der einen Hand das aufgespannte rot - schwarz gepunktete Schirmchen und mit der anderen Hand den Nektar sammeln, um diesen in die Pollensäcke an den Beinchen zu verstauen. Eine Sisyphosarbeit! Dem Bienchen nutzt es auch nichts das man sagt: „Mairegen bringt Segen“. Nein! Der Regen flutet doch die Pollensäcke.

Hätte Bienchen doch nur ein Regencape! Aber genau an dem Tag im letzte Frühjahr war die kleine Sammlerin sehr krank und konnte an der Verteilung der Arbeitskleidung nicht teilnehmen und die Ausgabestelle kann nur einmal im Bienenleben angeflogen werden. Da hat sie Pech gehabt, doch die beste Freundin von Träumerle hat ihr einmal gesagt, dass sie mit ihrem Regenschirmchen allerliebst aussieht, fast wie ein Marienkäfer. Daran denkt das Bienchen immer, wenn sie ein Stimmungstief hat.

 

Wie gut das es mittlerweile aufgehört hat zu regnen und so konnte sie ihren Regenschutz zur Seite legen. Nun muss sich die tapfere Nektarsammlerin nur noch entscheiden, aus welcher Blume sie die meisten Pollen holen kann. 

 

Sie hüpft beschwingt von einem Blütenkelch zum anderen und nimmt Kostproben. Lustig schaut‘s aus und es ist eine Freude ihr zuzusehen. Das fleißige Lieschen ist über und über bestäubt mit Pollen. Hoffentlich schickt Petrus keinen neuen Regenschauer, das würde eine große und sehr klebrige Sauerei auf ihrem schwarz-gelben Kleidchen werden. Obwohl, einer Legende nach, die Träumerle einmal gehört hat soll man, wenn man sich in den Mairegen stellt noch etwas wachsen. Das wäre toll! Die Arbeiterin ist nämlich sehr, sehr klein. Die Größe von der verträumten Biene ist auch der Grund, warum die Vorarbeiterin Grimmigguck sie bei dem schlechten Wetter zur Arbeit schickt. Das ahnt die Biene. Denn einige seltene Blumen, die Frau Schönwetter in ihrem Garten hat, öffnen ihre engen Blütenkelche nur bei warmen und seichtem Regen und in die kommt nur eine Minibiene hinein.

 

© Sternwanderer

 

 

 

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Good morning Sternwanderer,

 

das bunte, schöne Bild, ist das Träumerle?

Der rote Fleck sieht wie ein Herz aus.

Viele Menschen sind "Träumerle".

Sie fühlen sich von "Grimmiggucks" unfair behandelt, und dabei sind nur recht sachliche Sachen im Spiel.

Manche lernen es irgendwann, manche lernen es nie.

Liebe Grüße

Carlos

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Hallo Carlos,

 

wie schön, dass du die Geschichte der Biene Träumerle gelesen hast.

 

Wie du an dem obigen Bild sehen kannst (dessen Urheberrecht ich habe) existiert die fleißige Biene tatsächlich. Der orangerote Fleck, ein wenig herzförmig am unteren Rand, ist der Pollensack.

 

In erster Linie ist es  n u r  eine  kleine Kindergeschichte, nicht mehr und nicht weniger.

 

Aber du hast recht, auf der zweiten Ebene kann man sie durchaus auf die menschliche Gesellschaft und deren Hierarchien anwenden.

Natürlich sollte der "verpeilte" Träumer auch irgendwann aus seinen Träumen erwachen und der Realität ins Auge sehen, wenn er in der Gesellschaft und in seinem Leben überleben will.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

 

 

 

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