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Geschrieben am

Der Mensch

dem du begegnest

ist viele Wege gegangen

er ging

durch manche Entmenschlichung

und zog

von Gestern nach Morgen

unwiderruflich

übertrat er die Linie

 

der Mensch

dem du begegnest

fürchtet die Begegnung

und streckt doch

täglich die Hände

dem Leben entgegen

als könne der Frühling

nie welken

 

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Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin

 

dein Gedicht ließ mich an Jonny Cash "I walk the line" denken, was ja das Gegenteil von die Linie übertreten ist.

Immer wieder überrascht du mich mit deiner Lyrik. Hier sehe ich echte Poesie.

Liebe Grüße

Carlos

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,


dein traurigschönes Gedicht 'Begegnung' gefällt mir sehr.

vor 10 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

von Gestern nach Morgen

unwiderruflich

übertrat er die Linie

Diese Verse lese ich als 'unwiderrufliche' Entscheidung des LI (Der Mensch),
sich dem Leben zuzuwenden, sich auf das Leben einzulassen - trotzt allem,
trotz mancher 'Entmenschlichung'. Und dennoch ...


Um auf das Leben zuzugehen, muss das LI Ängste überwinden, sich überwinden,
über den eigenen Schatten springen. Aber das LI hält an seiner Entscheidung
fest, komme da was möge, und begrüßt das Leben - und mit ihm jede mögliche
Begegnung, auch wenn sie ängstigt - Tag für Tag mit offenen Händen (streckt
doch täglich die Hände dem Leben entgegen). So, 'als könne der Frühling nie
welken' (ein schönes Schlussbild). - Die Hoffnung lebt.


Ein Gedicht das Mut macht, das Zuversicht ausstrahlt.

Die Begegnung mit deinem Gedicht hat mich erfreut.

Ich habe es sehr gern gelesen.

LG, Berthold 
 

 

Eine Überlegung:

vor 11 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

gegangen

er ging

Ich meine, es wäre möglich 'er ging' schlicht wegzulassen.  
 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Carlos,

 

dein Lob freut mich sehr!

Stimmt - "I walk the line" steht in einem anderen Kontext und malt gegensätzliche Bilder. Aber die Assoziation kann ich gut verstehen, es ist gewissermaßen eine Grenzerfahrung, in beiden Fällen. Danke dir!

 

------------------------------------------------------------------------------------------

 

Hallo Berthold,

 

auch dir lieben Dank!

Ich denke diese Zeilen lassen sich auf verschiedene Art lesen. Der Mensch - als einzelne Person, oder als Symbol für etwas, das mE (fast) allen Menschen innewohnt. Was für mich die Fähigkeit ist, trotz noch so widriger Umstände eine Hoffnung zu bewahren und die Hände nach dem Leben auszustrecken. Menschen tun das..

vor 2 Stunden schrieb Berthold:

Diese Verse lese ich als 'unwiderrufliche' Entscheidung des LI (Der Mensch),
sich dem Leben zuzuwenden,

Das ist ein schöner Gedanke. Ja, eine bewusste Entscheidung könnte das sein. Zugleich etwas unabdingbares, betrachtet man die Zeit. Das Gestern ist unwiderruflich so wie es ist, es ist nicht mehr zu ändern, und unwiderruflich im Morgen Vergangenheit geworden. Die Linie zwischen Vergangenem und Zukünftigen ist die Gegenwart, die wir ständig durch- und überschreiten.

vor 2 Stunden schrieb Berthold:

So, 'als könne der Frühling nie
welken' (ein schönes Schlussbild). - Die Hoffnung lebt.

Genau! Denn gäbe es diese lebende Hoffnung im Menschen nicht, könnte er häufig nicht weiter gehen. Nach jedem Fall würde er liegen bleiben, wozu aufstehen wenn es keine Hoffnung gäbe stehen zu bleiben..

Der Frühling muss vorüber gehen um neuem Platz zu machen, aber er wird wiederkehren. Und die Hoffnung auf das Leben gleicht einem immerwährenden Frühling.

 

Über deinen Vorschlag denke ich nach. Mir scheint ohne "er ging" etwas zu fehlen.. ich benutze sowohl in S1 wie S2 ja Wiederholungen, die den Ausdruck hier stärken sollen. Aber ich lasse die Idee mal wirken!

vor 2 Stunden schrieb Berthold:

Ein Gedicht das Mut macht, das Zuversicht ausstrahlt.

Die Begegnung mit deinem Gedicht hat mich erfreut.

Das freut mich natürlich ganz besonders :smile:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Lichtsammlerin,

 

ich begegne in deinen Zeilen einer sehr starken Persönlichkeit, die trotz aller Widrigkeiten sich gerade macht und in Begriff ist, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sehr aufrüttelnd und mit einer wunderbaren Schlussstrophe!

 

Lieben Gruß, Letreo

  • Danke 1

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