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Heute RoT - Morgen ToT

 

Im Bett kann mir nichts passieren

unter der Decke ist mein Versteck

im Kissen fühl ich Geborgenheit

doch mein Denken hat ein Leck.

 

Sattes Grün und Blätterrauschen

Vögel die mir ein Lied zwitschern

wippende Blumenköpfe und das

im Wind sich wiegende Feld.

 

Strahlender Sonnenschein im

warmen Sommerregen der mir

das Wunder am Blau zaubert

und die rosé Wolken die sich

ans Firmament schmiegen.

 

Das Alles ist so nichtig

erfreuen kann mich nichts

ohne Liebe ist mein Leben und

mein Denken hat ein Leck.

 

Einst waren die Wangen rosig-rot

bleich und eingefallen nun

in tiefen Höhle liegen tote Augen

das Tränenmeer ist versiegt -

 

Heute RoT und Morgen ToT

 

© Sternwanderer

 

 

 

 

 

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Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

 

trotz der bitteren Schwere die fast einen leichten Zynismus hat... ist das wunderschön.

Besonders schön finde ich diese Verse:

vor einer Stunde schrieb Sternwanderer:

und die rosé Wolken die sich

ans Firmament schmiegen.

 

Ein wenig gestutzt habe ich zu Beginn über das „Leck" im Denken - nicht im Herz.

vor einer Stunde schrieb Sternwanderer:

ohne Liebe ist mein Leben

Da würde ich eher ein Leck/Loch im Herz vermuten.

Dennoch ist es absolut stimmig, denn die Gedanken finden nicht aus der monotonen Welt, die scheinbar über Nacht alle Farben verloren hat. Heute RoT.. eine Farbe des Lebens aber auch der Verwundung. Morgen ToT.. dieser Kontrast schreit mir die Vergänglichkeit ins Gesicht. Und die schnellen Wege der Zeit..

Die GroßsChreiBung der Worte gibt mir allerdings Rätsel auf. o o klein, R T T T groß.. mmh. Hat das einen Grund?

 

Gegen Ende verschwimmen mir die Eindrücke von LI und einer weiteren Person. Als wäre das LI selbst diese beschriebene Person, zugleich auch nicht.. nähere sich dieser aber an. Wird ebenfalls bleich mit eingefallenen Wangen. Ein Bild der Angleichung im Schmerz.

 

Bewegende und beeindruckende Zeilen, Sternwanderer!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lichtsammlerin,

 

dankeschön.

 

Es geht um einen Protagonisten der, wie sehr viele Menschen, an einer psychischen Erkrankung leidet und nicht mehr aus dem Bett ---> seiner schützenden Umgebung herausfindet. Vielleicht daher rührend, weil er sich als Kind mit Taschenlampe unter der Bettdecke sich einigelte, vielleicht erinnert ihn das BettDeckenVersteck auch an den Mutterleib. Niemand kann solche GedankenVorgänge wirklich ergründen, selbst der Erkrankten weiß manchmal keine Erklärung und plötzlich haben ---> die Gedanken ein Leck.

 

Vielleicht hätte ich, wie in meinem ersten Entwurf  -- lieblos -- stehen lassen sollen, anstatt -- ohne Liebe -- . Denn es geht nicht um die Liebe zweier Menschen, als mehr um die Selbstliebe die verschwunden ist, nicht zuletzt durch das Erkennen seines Zustands/Umstands, den er selbst weder mag noch ändern kann. Und alles was ihm wichtig war, das sinnieren über die Dinge, die sein Leben lebenswert machten nutzen nichts. Der Protagonist kapituliert --

 

Heute RoT - Morgen ToT ---> eben noch das blühende Leben und im nächsten Moment ist das Leben zu Ende und die Schreibweise erklärt sich, das meiner Meinung nach durch das Schriftbild die Bedrohung stärker hervortritt. In diesem Fall bei RoT den sprudelnd versiegenden Lebenssaft (wobei ich nicht an aufgeschnittene Pulsadern denke, als mehr den Freitod grundsätzlich) und bei ToT stellte ich mir die "trotzigzornige" Erleichterung über das Lebensende vor, die ein wenig wie eine Bestrafung seiner selbst daherkommt. Und bei einer sprachlichen Überbetonung der Buchstaben wird das ganz deutlich. 

 

 

LG Sternwanderer

 

 

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