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Geschrieben am

So viel wird verlangt:

Sie brechen den Stock

die Elle zum Kinn

brechen sie über das Knie

werfen die Münze Zeit

darüber Schweigen

 

sie sagen: Leb weiter

hin wo die Gräser blühn

auf moderndem Herz

wächst darüber

 

fällt Kopf fällt Zahl

und bitter die Luft

angstgetränkt

sie sagen: Steh auf

Krücke und

losem Fleisch

sie ragen groß in die Nacht

trinken vom Mond

Irrsinn und Licht

 

dicht beieinander

liegen schon immer

Wahn und Sinn

dazwischen Du

 

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Hallo, moin Lichtsammlerin


dicht beieinander liegen schon immer Wahn und Sinn dazwischen Du

Wahn: falsche Beurteilung der Wirklichkeit die Mitmenschen nicht teilen auch nicht nachvollziehen können. 

Sinn: Gedanken, etwas wahrnehmen mit allen Sinnen . Hm, und irgendwie bewegt sich das Du dazwischen. Wieder ein sehr beeindruckendes Gedicht. Obwohl mir nicht alles ganz klar geworden ist.

 LG Josina

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Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
es ist ein sehr beeindruckendes Gedicht, da stimme ich Josina zu.
Ich habe es vor ein paar Stunden und jetzt noch einmal gelesen und ich bin fasziniert, weiß aber noch nicht, was Dein Gedicht mir sagt. Das darf aber sein. Ich werde es erkennen, wenn sich Zeit dazwischen gelegt hat.
Aber die letzte Strophe ist für mich hell und klar und so wahr:

vor 9 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

dicht beieinander

liegen schon immer

Wahn und Sinn

dazwischen du

HG Rhoberta 

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lichtsammlerin

 

Ich habe dein Gedicht schon mehrmals gelesen und bin nicht sicher ob ich es auch recht verstehe..

Was ich verstehe ist das die Geselschaft erwartet das man jeden Schmerz und Leid akzeptiert, positiv denkt, weiter lebt egal wie, ob auf krüken oder mit offenen Wunden. Das Leben, arbeit, geld, alles muß weiter fließen, dazwischen ist man selbst, zwischen wahn und sinn. Man ist sozusagen selbst wahnsinig und die Welt, Gesellschaft,Leben ob gewählt oder aufgezwungen -ist es auch 

 

Deine Ausdrucksform ist wieder sehr stark und sehr lobenswert

 

gerne gelesen und überlegt...

 

liebe grüße

lena

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Geschrieben

Hallo Josina, Rhoberta und Sonnenuntergang!

 

Und lieben Dank für euer Feedback.

Ja, ich habe geahnt, dass diese Zeilen etwas kryptisch anmuten und nicht leicht zu verstehen sind. Das ist in Ordnung.

vor 10 Stunden schrieb Josina:

Wahn: falsche Beurteilung der Wirklichkeit die Mitmenschen nicht teilen auch nicht nachvollziehen können. 

Sinn: Gedanken, etwas wahrnehmen mit allen Sinnen . Hm, und irgendwie bewegt sich das Du dazwischen.

Genau, wobei die Zuschreibung von "Wahn" auch auf eine Gesellschaft angewandt werden kann. Beides wäre denkbar.. "Sinn" hat ja immer zweierlei Bedeutung, zum einen die Wahrnehmung über Sinn, zum anderen der Sinn/Zweck von etwas.

Dieser Sinn vermischt sich mit Wahn, die Wirklichkeit wird zur Deutungsfrage..

 

vor 9 Stunden schrieb Rhoberta:

Ich habe es vor ein paar Stunden und jetzt noch einmal gelesen und ich bin fasziniert, weiß aber noch nicht, was Dein Gedicht mir sagt.

Ja, das darf sein. Vielleicht wirst du es noch erkennen, sonst ist das auch nicht weiter schlimm! Im groben ging es mir um Erwartung der Gesellschaft an ein Individuum - Erwartungen, die zu viel verlangen, menschliche Maßstäbe überschreiten. Und so in den Wahn driften..

 

vor 9 Stunden schrieb Sonnenuntergang:

Was ich verstehe ist das die Geselschaft erwartet das man jeden Schmerz und Leid akzeptiert, positiv denkt, weiter lebt egal wie, ob auf krüken oder mit offenen Wunden.

Genau das wollte ich deutlich machen! Diese Erwartungshaltung - egal was passiert, lächel, steh auf, leb weiter. Als wäre nichts gewesen.

Wohl jeder kennt Erfahrungen, die es unmöglich scheinen lassen, dass die Welt sich weiter dreht. Etwa der Verlust eines geliebten Menschens. Das Gefühl, die Welt müsse daran zerbrechen weil nichts mehr in Ordnung ist. Aber stattdessen sagt einem diese Welt, dass es weiter geht, dass trotz jedem Schmerz die Verpflichtung da ist aufzustehen. Eine Unmöglichkeit, die nah am Grat des Wahnsinns liegt. Und dann folgt genau das:

vor 9 Stunden schrieb Sonnenuntergang:

Man ist sozusagen selbst wahnsinig und die Welt, Gesellschaft,Leben ob gewählt oder aufgezwungen -ist es auch 

Der einzige Weg, um zu bestehen.

Zu viel wird verlangt, um nicht dem Wahn nahe zu kommen. Aber zugleich bleibt die Frage, ob nicht eher eine Welt im Wahn ist, die derartiges verlangt.. tja, schwierige Frage.

Du hast sehr treffend benannt, was ich ausdrücken wollte!

 

 

Danke euch Dreien!

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben

Hallo, moin Lichtsammlerin

Ist mir grade so eingefallen. Was jetzt 2020 ganz normal ist, ist 1650 für wahnsinnig erklärt worden. Naturmedizin, heilen mit Kräuter denke da an die Hexenverbrennung.

Danke für Deine Erläuterungen

Beste Grüße Josina 

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Geschrieben

Hallo Josina,

 

ja, es stimmt, die Zeit und unser Verständnis der Welt wandelt sich beständig. Genauso wie es als aberwitzig und wahnsinnig gesehen wurde, dass die Welt nicht etwa eine Scheibe, sonder eine Kugel ist..

Annahmen müssen von Zeit zu Zeit überprüft werden, mit neuen Erkenntnissen konfrontiert werden, damit sich die Wirklichkeit einigermaßen wiedergeben lässt. Auch das verlangt eine Menge ab..

Das waren nicht meine Gedanken beim Schreiben, aber es lohnt darüber nachzudenken! Bezüge gibt es auf jeden Fall.

Danke dir für diese Gedanken!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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