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Geschrieben am

Zwei Puppen liegen auf dem Bett,
ein Teddybär lehnt an der Wand,
das Kinderzimmer wirkt adrett,
im Dunkeln tastet eine Hand.
 

„Schlaf weiter Kind, nichts ist geschehn,
du hast geträumt, wie letzte Nacht.
Ich werde nochmal nach dir sehn,
dein Teddy mag mich - sieh, er lacht.“
 

Wann endlich kommt das Sonnenlicht,
wann endlich wird es wieder Tag,
damit der böse Zauber bricht.
Die Nacht dröhnt wie ein Hammerschlag.
 

Die Tür geht auf, die Luft gefriert,
der Schatten schleicht erneut herein.
Der Atem stockt, das Herz pulsiert,
„Prinzessin, lass mich bei dir sein.“
 

Die Stimme flüstert und beschwört,
„ich hab dich lieb, mein Engel du.“
Die Mutter schläft, kein Nachbar stört,
und Teddy kneift die Augen zu.

  • Gefällt mir 4
  • Traurig 6
  • wow... 1
Geschrieben

Hallo Nöck,

 

du hast eine traurige und dramatische Szene  ganz wunderbar in Verse gefasst. Schlimm ist, wenn die Erwachsenen wegsehen und dann ist das Kind mit dem Schrecklichen alleine.

Betroffen gelesen

 

Liebe Grüsse

anain

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Nöck,

 

das geht mir ins Herz..

Du schriebst gestern:

Zitat

ich schreibe natürlich als Unbeteiligter aus einer ganz anderen Warte.

Aber im Grunde ist niemand "unbeteiligt", weil es uns alle etwas angeht, wenn Kindern Gewalt angetan wird.

Kein Nachbar stört und Mutter schläft.. selbst der Teddy macht die Augen zu. Niemand sieht hin. Und das ist ein großes Problem..

Deine Worte berühren gut die Angst und die Gedanken, die im Dunkel der Nacht warten..

Mehr mag ich gar nicht sagen, eindrücklich geschrieben!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

wie Recht du hast, natürlich geht es uns alle etwas an. Es ist ein Phänomen, dass diese Taten, wenn sie überhaupt ans Tageslicht kommen, fast immer erst viel zu spät aufgedeckt werden.

Wir Menschen versagen auf breiter Linie.

 

Liebe Grüße

Nöck

  • Danke 1
Geschrieben

Das Thema hast du erschreckend gut umgesetzt, Nöck. Vor allem, weil deutlich wird, wie hinterlistig (damit meine ich die sprachliche Ebene) der Täter vorgeht und somit die Vertrautheit des Opfers schamlos ausnutzt.

 

Respekt!

 

Lieben Gruß, Letreo

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Liebe Letreo,

 

das ist das Perfide an solch schändlichen Taten. Die Opfer haben ja erstmal eine vertrauensvolle Beziehung zum Täter und durch die verharmlosende Sprache werden Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Handlung im Keim erstickt.

 

Danke und einen lieben Gruß

Nöck

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Hallo Nöck,

 

ein sehr, sehr gutes Gedicht hast du geschrieben.

 

Verfasst hast du das grauenvolle Thema in sanfte, lärmlose Worte – passend zu dem vermeindlich liebevoll, zärtlichen Tun des Täters, der in seiner Gedankenwelt kein Unrecht sieht, als nur die „Liebe“ zu dem kleinen Wesen, dem er die kindliche Unschuld nimmt und die Seele zerstört – für immer.

 

 

LG Sternwanderer

 

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1

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