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Geschrieben am (bearbeitet)

Einst bewohnte eine Elefantenherde das endlose Land der Savanne. Friedlich lebten sie zusammen und fanden ihr Glück in der Routine und Gewöhnlichkeit des Alltags, die sich in den umschlungenen Rüsseln zum täglichen Gruß widerspiegelte. Während die meisten seiner Freunde sich um Nahrung sorgten, strebte ein junger, sensibler Elefant nach der Erweiterung seiner Seele, weshalb seine Kameraden ihn oft als Träumer bezeichneten. Wenn die Herde sich in ihrer Gemeinschaft zusammenfand, erforschte er lieber allein am Rand des Geschehens die Möglichkeiten neuer Orte, Pflanzen und Bekanntschaften. Eines Tages, zutiefst getrübt durch das Gefühl, nicht in die Herde hineinzupassen, entschloss er sich, auf Reisen zu gehen. Er durchquerte endlose Landschaften und Territorien, ließ sich inspirieren von den Kleinigkeiten der natürlichen Schönheit und fand Anschluss in immer neuen Gemeinschaften unterschiedlicher Tiere, die alle von seiner hilfsbereiten Art profitierten. Er pflückte Früchte von Bäumen, an die seine neuen Freunde nicht herankamen, dennoch schien keiner wirklich fähig oder bereit die Pflanzen seines Herzens zu gießen, sodass er selbst ein paar Früchte für sich pflücken konnte. So reiste er weiter, getrübt von dem Gefühl, nicht in diese Welt zu gehören, bis er eines Tages einem jungen Hirsch begegnete, der sogleich die bedrückte Stimmung des sanften Riesen bemerkte. "Ach, ich glaube, irgendetwas stimmt nicht mit mir. Die anderen Elefanten leben glücklich in ihrer Einfalt, die Insekten verharren zufrieden in ihren Verstecken und die Löwen dieser Welt besetzen den Thron der Mächtigen. Doch ich habe keine besonderen Talente, mit denen ich mich in dieser Welt beweisen kann", sagte der Elefant verzweifelt. "Weißt du Elefant, wer vermag es schon, sein weiches Herz über seine mächtige Größe zu stellen und stets versucht zu sein, selbst die kleinste Ameise mit seinen großen tödlichen Schritten zu verschonen? Manchmal liegen die  guten Gaben wie Güte und Mitgefühl im Verborgenen und versorgen die Pflanzen deines Herzens heimlich mit Wasser. Und irgendwann begegnest auch du einem Tier, das die Blüten deines Inneren zum Blühen bringen wird, wenn du ihm nur erlaubst, den Garten deines Herzens zu düngen."

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  • Schön 3
Geschrieben

Hallo onism,
:welcome_yellow:

 

Dein Text gefällt mir, wenn ich auch den Einleitungssatz etwas verändern würde.
 

vor 8 Minuten schrieb onism:

weiten, felsigen Flächen der Wüste.

Vielleicht: " weiten, üppigen Flächen der Savanne"

Sehr gerne gelesen!

 

grüßend Freiform



 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo onism,

 

Auch ein herzliches Willkommen von mir.

Eine sehr interessante Fabel, oft kommt es vor, dass sich Menschen in ihrer Umgebung nicht wohlfühlen, weil sie das Gefühl haben nicht in die Gemeinschaft zu passen, weil sie einfach anders sind. Und so beginnt eine Reise  eigentlich zu sich selbst, und der Hirsch, denke ich, hilft dem Elefanten, indem er ihm eine  guten Rat gibt. Wichtig ist nicht die äussere Anpassung, sondern eben, dass man den "Garten der Seele "pflegt.

Habe deine Geschichte sehr genossen. Bin auf weitere Werke von dir gespannt.

 

Liebe Grüsse

anais

  • Danke 1

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