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Gott ist tot


Lichtsammlerin

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Wohl ahnt' ich es seit langem

doch g'rad zu dieser Stunde

bezeugen mir die bangen

Worte ihre Kunde

 

man sah die Engel fallen

den Himmel niederstürzen

und schwere Donner hallen

doch um es abzukürzen:

 

Gott ist tot.

Euer Klagen und Flehen

tut nicht not

ich selbst hab' es gesehen

 

müde war der alte Herr

leidig all der Schreckenstaten

Menschen ehrten ihn nicht mehr

seine Schöpfung ward verraten!

 

Er gab uns einen freien Willen

zum Preis seiner Allmächtigkeit

(bereute dies alsbald im Stillen)

schon lag die Welt im Widerstreit

 

der Mensch der ihn geschaffen hat

der hat ihn wieder umgebracht

und mutig neuen Platz geschafft

denn IHR gebührt nun jene Kraft -

 

Gott ist eine schöne Frau

die den Menschen Licht gebar

Farben stachen aus dem Grau

das einst unser Leben war.

 

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Hallo Mathi,

 

danke dir!

Die Welt ist seit je her im Wandel, aber in manchen Strukturen scheint mir das Denken allzu festgefahren..

Und da sind Veränderungen doch begrüßenswert.;-)

"Gott ist aus der Kirche ausgetreten" habe ich schon mal gehört. Irgendwann auch gelesen, glaube ich. Tja, wäre ich Gott, ich wäre wohl auch ausgetreten - man mag es dem Herrn/der Dame nicht verübeln!

Freut mich, dass du in die Bilder hineinfühlen konntest!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

 

wieder mal ein sehr gutes und aussagekräftiges Gedicht! Mir fielen da spontan einige Zeilen ein, welche ich gerne zitieren würde:

 

"Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!
Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?

Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet - wer wischt dies Blut von uns ab? 
Mit welchem Wasser könnten wir uns reinigen? 
Welche Sühnefeiern, welche heiligen Spiele werden wir erfinden müssen?
Ist nicht die Größe dieser Tat zu groß für uns?
Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen? "

 

Gruß, 

 

Zarathustra 

 

 

 

 

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Hallo Lichtsammlerin,

 

ich stimme avalo voll zu. In der abendländischen  Mystik gibt es die "via negativa" man sagt, was Gott nicht ist,weil das Wesen Gottes mit dem Ratio nicht fassbar ist. Gott ist nicht an Raum und Zeit gebunden,  jenseits aller Relativität ewig Seiend und der Ursprung allen Seins. Es heisst auch "Du sollst die kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen" eben weil Gott nicht rational    erfassbar ist.  Die Mystiker berichten aber von einer Gotteserfahrung von dem Einbruch des Ewigen in das Zeitliche,was  man rational nicht erfassen kann, an diesem Punkt geht das  Denken in das Schauen über. Ein Thema für sich ist allerdings die religiösen (Gottesvorstellungen und Bilder,) die den Menschen in den Köpfen herum geistern. Das Problem ist, dass der Glaube im Laufe der Jahre immer mehr geschwunden ist, und den Menschen die materiellen Dinge viel wichtiger als alles andere ist. Das ist eine Sache und ich denke, genau auf das wollte Nietsche schon hinweisen, als er am Anfang des 20. Jahrhunderts schon sagte,"Gott ist tot", er meinte wohl damals die zunehmende Gott -losigkeit, die um sich griff. 

Viele nachdenkliche Grüsse

anais

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vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

der Mensch der ihn geschaffen hat

der hat ihn wieder umgebracht

und mutig neuen Platz geschafft

denn IHR gebührt nun jene Kraft -

 

Gott ist eine schöne Frau

die den Menschen Licht gebar

Liebe Lichtsammlerin,

ich vermute, dass du lediglich einen alten, falschen Gott für tot erklärt hast. Gott als Frau finde ich allerdings auch nicht so passend. Gott ist nicht greifbar, er/sie/es existiert und wirkt in allem, ganz besonders in uns Menschen.

 

LG

Nöck

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Hallo @anais

 

mit deiner Interpretation Nietzsches, gebe ich dir vollkommen recht. Er hat es mit Sicherheit nicht als etwas positives gesehen. Eure Sichtweisen über Gott, stimmen mit meiner doch sehr überein. 

 

Jedoch beschrieb der selbige Autor uns als "Band zwischen Tier und Übermensch". Könnte man dies nicht auch als Band zwischen Teufel und Jesus interpretieren? In welche Richtung wir dann streben, drückt sich in unseren Taten aus. Nur so ein Gedanke. 

 

Danke, wünsche Euch allen natürlich selbiges. 

 

Gruß, 

 

Zarathustra 

 

 

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Hallo Zarathustra,

 

deine Worte sind sehr interessant, stammt das von dir?

Es ist eine berechtigte Frage, ob nicht die Größe dieser Tat zu vermessen für den kleinen Menschen ist. Damit beweist der Mensch einmal mehr, dass er sich für gottesgleich hält, auf einer Stufe mit ihm, allmächtig. Denn nur dann wäre er in der Lage, einen Gott zu töten.

Der Mensch ist dafür nicht geschaffen. Er wendet sich lediglich ab..

Sehr interessant, danke dir!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Hallo avalo,

 

ich möchte vielleicht zuallererst einmal anmerken: Dies Gedicht hat eine humoristische Unternote!!!

Es ist Fakt, dass wir weder wissen, ob Gott existiert, oder ob er es nicht tut. Wir können nur glauben. Und du schreibst ganz richtig - im Zweifel gewinnen wir durch den Glauben, oder aber verlieren nichts. Glauben wir nicht, verlieren wir im Zweifel. Wobei ich dann fragen würde, ob ein Gott der jeden Menschen liebt, tatsächlich wertet, wer nun zu Lebzeiten an ihn geglaubt hat oder nicht. Müsste er dann nicht jeden gleich behandeln?

 

Die Menschen haben sich abgewandt, da kann ich dir nur zustimmen. Die Erwartung, Gott "fassen" zu können, ist vermessen. Sollte es ihn geben, ist es uns Menschen unmöglich, ihn anders als in uns selbst zu erfahren.

Ich selbst bin mir gar nicht sicher, ob ich an Gott glaube oder nicht - es ist eben so, dass ich weder für das eine noch für das andere einen Beweis hätte, also weiß ich es nicht. Aber sollte es einen Gott geben, und da bin ich mir sicher, hat er uns mit einem freien Willen geschaffen. Sonst wären wir dazu verdammt Marionetten zu sein, nichts was wir tun, könnten wir auf eine freie Entscheidung hin überprüfen, wir wären Sklaven im Geiste. Dagegen sträube ich mich. Und einzig diese Annahme erklärt, warum es so viel Leid auf dieser Welt gibt. Denn würde Gott eingreifen, hieße es, uns in Teilen den freien Willen zu nehmen - in der Folge könnten wir in keiner Entscheidung mehr sicher sein, dass wir sie treffen.

 

Jesus wollte keine Tempel, und Gott ist in keiner Kirche zu finden. Diese Orte verkörpern nur die Unfähigkeit der Menschen, in sich selbst etwas göttliches zu finden. Gott mag einem Heilung bringen, ich denke aber, dass es vielmehr der Glaube an ihn ist, der dies tut. Es gibt viele Religionen auf dieser Welt und vielleicht gibt es viele oder gar keine Götter. Was die Menschen heilt und ihnen Kraft gibt ist der Glaube an sie, egal wie ihr Gott nun heißt oder ob er wirklich ist. Der Glaube macht uns stark.. das sollten wir nie vergessen.

Für mich heißt aber die Möglichkeit seiner Existenz nicht automatisch, dass es das Beste ist an ihn zu glauben. Dein Beispiel mit den Münzen ist mir zu abstrakt. Das lässt sich schwer übertragen.. nur weil ich evt. etwas gewinne und jedenfalls nichts verliere, muss ich mich nicht automatisch dieser Möglichkeit hinwenden.

Ob Beten hilft.. auch da bin ich skeptisch. Was soll Gott tun, wenn doch wir den freien Willen haben?

Die Bibel.. da steht viel drin. Und das meiste wurde über Jahrhunderte und Jahrtausende mündlich weiter getragen. Mir reicht eine Runde "Stille Post" um zu wissen, dass sich Erzählungen verändert, von Mund zu Mund. Jeder Wort zu glauben, was dort steht, halte ich für naiv. Und doch - diese Geschichten haben sicher einen wahren Kern, den wir noch nicht verstehen.

Die Geschichte der Arche Noah etwa. Mittlerweile ist bekannt, dass etwa zu jener Zeit das Klima sich veränderte, es wurde wärmer, der Meeresspiegel stieg stark an. Es war tatsächlich Landunter, eine "Sintflut", die allerdings Folge eines Klimawandels war. In der Geschichte steckt also ein wahrer Kern, aber vieles "Drumherum" kann mit der Zeit dazu erfunden worden sein.

 

Ich möchte aber nochmal sagen, dass dieses Werk mit Humor zu verstehen ist. Es ist gesellschaftskritisch, aus eben dem Aspekt, den du auch angesprochen hast - die Menschen wenden sich ab. Weil das Bild, das die Kirchen uns von einem Gott vermitteln wollen, nicht stimmig ist. Vielleicht braucht es neue Vorstellungen darüber, was oder wer Gott sein kann. Und vielleicht.. ist Gott dann auch eine Frau.

Danke für deine kritischen Gedanken dazu!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Hallo anais,

 

ja, deine Gedanken knüpfen gut an die von avalo an!
Ich möchte nochmal sagen, dass ich dieses Gedicht nicht ohne humoristische Note geschrieben habe!

Ob Gott ist oder nicht, wir wissen es beide nicht. Ich denke, darüber können wir uns einig werden..

Dass der Glaube schwindet, hat sicher verschiedene Ursachen. Spätestens seit der Aufklärung suchen die Menschen auch nach anderen Erklärungen für bis dato Unerklärliches, als den Glauben. Wurde einst alles, das wie ein Wunder erschien, Gott zugeschrieben, kennen wir heute viele natürliche Ursachen für Phänomene usw.. Der Glaube scheint immer weniger wichtig zu werden. Was ich im Grunde fatal finde, denn es ist nicht von Bedeutung ob ein Glaube nun begründet ist, oder nicht. Vielmehr zählt meiner Meinung nach das Glauben selbst. Denn darin sind Menschen einander verbunden und entdeckene eigene und gemeinsame Stärke. Unabhängig worauf der Glaube nun ausgerichtet ist - gut ist natürlich ein heilsamer Glauber, und keiner, der Zerstörung als Ziel hat.

Meine Zeilen könnte man auch als Parodie auf die Gott-losigkeit unserer Zeit lesen. Es wäre schön, wenn sich die Menschen wieder der "wichtigen" Dinge besinnen, die eben nicht materieller Natur sind. Aber für mich ist es erst einmal unwichtig, ob das aus einem Glauben heraus geschieht, oder unabhängig davon. Wir alle glauben an etwas, finden darin einen Wert. Ob es nun Gott ist, oder etwas anderes... ist das so wichtig?

Danke dir ganz herzlich fürs Gedankenmachen!.;-)

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Hallo Nöck,

 

es stimmt schon, es geht mir mehr darum, eine veraltete, falsche Vorstellung von Gott zu deklamieren. Dieser Gott ist "tot".

Sie hält keiner Überprüfung mit der Wirklichkeit stand, in so vielen Aspekten.. wir glauben zu wissen und wissen doch nichts. Gott könnte eine Frau sein.

Aber wahrscheinlicher ist wohl, dass er/sie weder Mann noch Frau ist. Vielleicht mehr eine Kraft, die in uns wirkt.

Ich habe hier jedoch die Formulierung "Gott ist eine schöne Frau" gewählt, die bewusst etwas provokant ist. Weil ich anregen möchte zum Anders-Denken über das Wesen Gottes. Jenseits unserer festgefahrenen Vorstellungen.. mag dieses Bild einen kleinen Anstoß dazu geben.. hoffentlich.;-)

Auch dir lieben Dank!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Danke euch allen für diesen anregenden Austausch. Ich hoffe ich strapaziere keine Gemüter..

Viele Menschen sind in ihrem Glauber sehr strikt und nicht offen für neues Denken, einen Austausch und eine Erneuerung alter Annahmen. Aber alles ist im Wandel. Und wenn wir unser Bild dieser Welt, von Gott oder was auch immer, nicht anpassen können, dann stirbt dieses Bild, "Gott" tatsächlich mit der Zeit.

Auch über diese Annahmen zu diskutieren kann bereichernd sein.. Ich möchte einfach offen über verschiedene Sichtweisen zu Gott schreiben können, ohne dass sich jemand verletzt oder angegriffen fühlt. Für mich ist es sehr wertvoll, zu hinterfragen. Nur so kann eine Vorstellung in mir Gestalt annehmen.. und ein Glaube womöglich daran wachsen.

 

Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin

 

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Hallo Lichtsammlerin,

dass Gott von den Menschen, in der Mehrzahl von Männern, geschaffen wurde, davon bin ich zutiefst überzeugt. Ob diese menschliche Schöpfung tot ist, wage ich zu bezweifeln (Du siehst an den Zuschriften, dass es viele Menschen gibt (ich wage es gar nicht, die Anzahl der Gläubigen in Zahlen auszudrücken).

Die Vorstellung, dass Gott eigentlich eine Göttin ist, käme einer unaufgeregten Betrachtung viel näher (und ist nicht neu).

Die Muttergöttinnen wurden abgeschafft, vielleicht gewinnt das Matriarchat wieder mehr Bedeutung. Es wäre humaner und naturnäher.

Mir gefällt Dein Gedicht sehr gut.

Liebe Grüße,

Hayk

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Hallo Lichtsammlerin,hallo Hayk,

 

die Muttergöttinnen, sind, so wie Jung sagt, Erscheinungsformen des Archetypus der Grossen Mutter, des Ewig Weiblichen,  der Wurzelschoss, aus dem das Leben in der Natur kommt, dieses Weibliche wird als Nährendes, Schöpferisches und Gebärendes gesehen. Jung sieht in der Marienverehrung im Christentum  den  Kult der grossen Mutter  fortbestehen..

 

Liebe grüsse

anais

PS Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Buch von Erich Neumann, einem Schüler C.G.Jungs "Die Grosse Mutter",  eine Phänomenologie der weiblichen Gestaltungen des Unbewussten , erschienen im WalterVerlag

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Hallo Hayk,

 

sehr interessant.. ich bin mir nicht sicher, ob das bewusst gewählt ist, aber du bezeichnest Gott als eine menschliche Schöpfung. Und genau das ist ja letztlich der Punkt.. Glaubt man dem Gluaben so sind wir Gottes Schöpfung, gleichzeitig ist Gott aber eine Schöpfung des Menschen..

Tot ist diese Schöpfung sicher nicht, und das mag auch gut so sein! Ob ein Glaube nun begründet ist oder nicht, er gibt den Menschen Kraft. Aber vielleicht ist der patriachale Gott nun tot  :whistling: und da ist Platz für Neues!

Die Muttergöttinnen zum Beispiel.

Ich bin der Überzeugung, dass wir viel von einem weiblichen Gott lernen können, für uns selbst und die Gesellschaft. Aus anderen Augen sehen.. und anders erleben.

Danke fürs Mitsinnieren und dein Feedback!

 

Hallo anais,

 

nur kurz nochmal - ich denke, es hat berechtigte Gründe, warum die Verehrung der weiblichen Götter, der Muttergöttinnen in unserer Gesellschaft (wie auch in anderen) fortbestehen. Die Verbindung ist das Leben selbst, und unsere Verbindung zur weiblichen Schöpfungskraft. Darin finden wir Behütung, und wie von "Mutter Erde" werden wir genährt und aus ihrem "Leib" geboren, erschaffen.

Außerdem berührt uns die menschliche Verbindung (Ähnlichkeit) von Muttergöttin und nenschlicher Weiblichkeit. Sie ist tatsächlich Teil unseres Unbewussten.

Danke für die Buchempfehlung, das klingt in dem Zusammenhang sehr interessant! :saint:

 

 

Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

dein Gedicht hat mich berührt, weil es eine Sache thematisiert, die auch mich sehr beschäftigt.

Am 19.6.2020 um 11:29 schrieb Lichtsammlerin:

müde war der alte Herr

leidig all der Schreckenstaten

Menschen ehrten ihn nicht mehr

seine Schöpfung ward verraten!

Ich verstehe die Passage so, dass der alte Herr vor Müdigkeit, Gram und Kummer gestorben ist und das trifft die Situation für meine Begriffe. Ich persönlich setze (wie Jesus) den Begriff Gott mit Geist gleich - und tatsächlich;  die Menschheit wird zunehmend von einer immensen Geistlosigkeit erfasst. Gott und seine Schöpfung fallen der rasenden Vermehrung von Konsumgütern und Kapital zum Opfer und diese Opfer ist der Mensch scheinbar bereit zu bringen. In dieser kompromisslosen Huldigung zeitgebundener Werte liegt die Tötung des Zeitlosen, darin sehe ich die Auslöschung bzw. Tötung des Geistes. In einem seiner Gleichnisse vergleicht Jesus das Wirken des Geistes mit der Wirkung des Salzes. Salz verleiht den Speisen Geschmack und Inhalt ohne Salz ist die Nahrung die wir aufnehmen fade, schal und inhaltslos, denn es fehlt eine unentbehrliche, lebensnotwendige Substanz.  Tatsächlich können materielle Werte geistige nicht ersetzen und so bleibt ein geistloses Leben letztlich inhaltslos. Durch Vernachlässigung und Negation des Geistes stirbt Gott in uns. Tatsächlich aber ist allein der Geist in der Lage das Ausweglose des Daseins zu transzendieren, - das Leben zu meistern. Stirbt Gott so stirbt die Fähigkeit das Unmögliche zu vollbringen. Jesus resümiert: "Wenn das Salz nicht mehr salzt, womit will man salzen? Es ist nun zu nichts mehr nütze, als dass man es auf die Straße schüttet und die Leute werden es achtlos zertreten."  In dieser Metapher liegt ein tiefer Sinn verborgen. Jesus impliziert, dass alle Ignoranz gegenüber dem Geistigen also: Fehlende ideelle Werte, fehlende Wertschätzung des Menschen, Missachtung geistiger Bedürfnisse, alles Ausgeschüttet- und Zertretensein in dieser Welt, allein durch durch die Kraft des Geistes Sinn und somit Wiedergutmachung finden kann. Schätzen wir den Geist gering so berauben wir uns damit der Fähigkeit, schwere und leidvolle Lebenssituationen zu transzendieren bzw. sie zu überwinden. Tatsächlich können wir alle Dinge entbehren - ja selbst die ganze Welt können wir lassen, wo wir um die Ursache allen Seins wissen, die in uns selbst liegt. Vor seiner Verhaftung sagte Jesus sinngemäss: "Ihr  werdet mich alle verlassen, aber ich bin nicht allein. Der mich gesandt hat ist mit mir."

LG Elmar

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Hallo Elmar,
nach meiner Information  gibt es unser Spezies, schon wesentlich länger als die Idee von einem „Gott“,  und mit deren Geisteszustand, scheint es nicht immer gut bestellt gewesen zu sein. Trotzdem haben sie Generation für Generation überlebt, bis zum heutigen Tage. Von daher kann ich deinen Thesen nicht vorbehaltlos  zustimmen.

 

grüßend Freiform
 

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